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"Ich will die Nummer Eins in Wien werden"

Ginge es nach David Kickert, könnten die Vienna Capitals bald eine neue Nummer Eins haben.

Zwar verfügen die Hauptstädter mit Matt Zaba über einen hervorragenden Torhüter, mit Kickert macht dem 31-jährigen Kanadier aber eines der größten heimischen Goalie-Talente den Platz zwischen den Pfosten streitig.

Konstanz fehlt noch

Zwölf Spiele hat der erst 20-Jährige in dieser Spielzeit bereits für die Caps absolviert. Im Vorjahr waren es im Vergleich dazu in der gesamten Saison lediglich vier.

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Auch LAOLA1-Scout Bernd Freimüller hält große Stücke auf den jungen Goalie, der bereits mehrfach von NHL-Scouts beobachtet wurde, und traut ihm eine Karriere im Ausland zu.

„Ich will die Nummer Eins in Wien werden“, sagt Kickert selbstbewusst, weiß aber auch dass ihm noch einiges fehlt, um einen Keeper wie Zaba dauerhaft zu verdrängen: "Das wichtigste für mich ist es, konstanter zu werden."

Bei LAOLA1 verrät Kickert, wie die Capitals die Niederlagen-Serie im Dezember verarbeitet haben, warum es gar nicht so schlecht war, auch einmal ein paar Spiele zu verlieren und wie seine weitere Karriere-Planung aussieht:

LAOLA1: Ihr habt im Dezember sechs Spiele in Folge verloren. So viele wie noch nie zuvor. Wie seid ihr als Mannschaft mit dieser Situation umgegangen?

David Kickert: Es war schon schwierig. Vor allem weil die Spiele ziemlich knapp waren, wir haben viele Partien mit nur einem Tor Unterschied verloren. Ein paar Mal war unsere Leistung nicht gut, aber wir haben nicht in allen Spielen schlecht gespielt. Das schmerzt dann umso mehr. Wir haben jedes Spiel als eine neue Chance gesehen, um zu gewinnen. Man versucht in so einer Situation nicht an die Niederlagen zu denken. Tom Pokel hat uns immer wieder eingebläut, dass wir quasi bei „Null“ anfangen sollen.

LAOLA1: Wie zufrieden bist du, abgesehen von dieser Phase, mit dem bisherigem Saisonverlauf?

Kickert: Es hat mit dem ersten Spielen in der CHL, die ja bei uns in die Vorbereitungszeit gefallen sind, super angefangen. Es haben uns sehr wenige zugetraut, dass wir unsere Gruppe mit Färjestad und Zürich gewinnen. Darauf sind wir sehr stolz, das kann uns keiner wegnehmen. Gegen Oulu im Achtelfinale auszuscheiden ist sicherlich keine Schande. In der EBEL hat eigentlich auch alles gepasst. Ich finde es sogar irgendwie gut, dass uns diese Durststrecke passiert ist. Dadurch sind wir als Mannschaft noch näher zusammengerückt und das macht uns nur stärker für die Playoffs. Dort beginnt die Saison schließlich erst richtig.

LAOLA1: Du wärst beim Vorbereitungsturnier Anfang November im ÖEHV-Kader gestanden, konntest aber wegen der CHL nicht spielen. Hat es dich geärgert, dass es diese Terminkollision gab?

Kickert: Daran habe ich eigentlich fast gar nicht gedacht, ich war einfach nur froh, dass wir in der Champions Hockey League so gut spielen und den Einzug ins Achtelfinale geschafft haben. Ich hoffe aber natürlich, dass ich beim Turnier im Februar die Chance bekomme, mich im Nationalteam zu beweisen.

LAOLA1: Du erhältst deutlich mehr Einsatzzeit als letzte Saison. Wie beurteilst du selbst deine Entwicklung im letzten Jahr?

Kickert: Das wichtigste für mich ist es, konstanter zu werden. Ich hatte die Saison ein paar Spiele, in denen ich mich sehr gut gefühlt habe und stark war und dann sind da wieder welche dabei, in denen es nicht so klappt. Das Ziel ist es jetzt, in jedem Spiel eine gute Leistung abzurufen. Ich bin daher den Trainern sehr dankbar, dass sie mir so viel Vertrauen schenken und mir so viele Chancen geben, mich zu beweisen. Gewinnen kann man aber nur als Mannschaft und das ist natürlich das oberste Ziel.

LAOLA1: War es schon vor Saisonbeginn abgesprochen, dass du mehr Einsätze bekommen wirst?

Kickert: Nicht direkt. Ich hatte kein Gespräch mit dem Trainer, in dem er mir gesagt hat, dass ich so und so viele Spiele bekommen werde. Wir sind es einfach Spiel für Spiel angegangen. Ich habe mich jedes Mal so gut wie möglich vorbereitet und gehofft, dass ich eingesetzt werde.

LAOLA1: Es geht jetzt gerade eine Phase mit sehr vielen Spielen innerhalb eines kurzen Zeitraumes zu Ende. Sind die viele Partien um Weihnachten eine zu große Belastung für die Spieler? Leidet die Qualität des Spiels darunter?

Kickert: Wenn so viele Spiele hintereinander zu absolvieren sind, man praktisch jeden zweiten Tag auf dem Eis steht, macht sich schon eine gewisse Müdigkeit bemerkbar. Aber jeder Spieler in der Liga ist Profi genug um zu wissen, wie er damit umzugehen hat, wie er regenerieren muss und wie er sich auf so ein Programm vorzubereiten hat. Und für die Fans ist es natürlich eine super Sache, wenn so viele Spiele sind.

LAOLA1: Wie sieht dein nächster Karriere-Schritt aus? Planst du einen Wechsel ins Ausland?

Kickert: Darüber will ich eigentlich nicht wirklich sprechen, denn mein Ziel ist es in Wien zu bleiben und hier die Nummer Eins zu werden. Aber wenn sich später einmal die Chance ergibt, dann ist das Ausland auf jeden Fall ein Thema.

LAOLA1: Man hört immer wieder von NHL- Scouts, die dich beobachten. Kriegst du davon etwas mit?

Kickert: Beim Spiel gegen Bozen habe ich nichts davon gewusst, da habe ich erst danach in der Zeitung davon erfahren. Voriges Jahr bei der U20-WM und beim Länderspiel gegen Slowenien wurde ich allerdings von einem Scout aus Edmonton angesprochen. Ergeben hat sich aber nichts. Auf internationalem Niveau, der U20-WM, Weltmeisterschaften und auch in der CHL sind die Chancen gesehen zu werden natürlich viel höher.

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LAOLA1: Wie schätzt du die Chance ein, bei der WM dabei zu sein?

Kickert: Ich will auf jeden Fall dabei sein, aber ich erwarte es natürlich nicht. Die Entscheidung liegt bei den Trainern, ich kann nur hoffen, dass ich berücksichtigt werde. Ich werde alles geben, um dabei zu sein.

 

Das Gespräch führte Fabian Santner