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"Eishockey ist ein Geschenk"

Greg is back.

Der Kanadier Greg Day geht in der kommenden Saison nach zweijähriger Absenz wieder für die Graz99ers auf Torejagd. Bereits von 2006 bis 2010 stand der mittlerweile 35-jährige Stürmer in der steirischen Landeshauptstadt unter Vertrag.

Nun soll Day, der in den letzten zwei Jahren für Medvescak Zagreb 70 Spiele (16 Tore, 41 Assists) im Grunddurchgang bestritten hat, mit seiner Routine und Erfahrung die jüngeren Spieler unter seine Fittiche nehmen und den Grazern die nötige Ruhe im Angriffsspiel geben.

Er selbst freut sich, wieder zurück zu sein und vergleicht im Gespräch mit LAOLA1 die Atmosphäre im "Bunker" mit jener in Kroatien. Außerdem spricht er über seine Vorzüge, jene der „neuen“ 99ers und erklärt, warum er die harte Vorbereitung sogar genießt.

LAOLA1: Greg, du bist zurück in Graz. Hast du dich wieder gut eingelebt?

Greg Day: Es ist ein tolles Gefühl wieder hier zu sein. Ich habe bereits vier Jahre für die 99ers gespielt und es ist nett die alten Bekannten wiederzutreffen und wieder dort zu sein, wo ich meine Karriere in Österreich begonnen habe.

LAOLA1: Warum hast du Zagreb den Rücken gekehrt?

Day: Es war einfach Zeit zu gehen und sich was Neues zu suchen. Ich hatte die Möglichkeit wieder in Graz anzuheuern und diese Chance habe ich am Schopf gepackt.

LAOLA1: Hattest du außer dem Angebot der 99ers auch noch andere Möglichkeiten?

Day: Ich hatte verschieden Offerten vorliegen, aber Graz war einer der ersten Vereine, der sich nach mir erkundigt hat. Außerdem waren sie in meiner Liste möglicher neuer Klubs ohnehin ganz oben.

LAOLA1: Kanntest du Head Coach Mario Richer bereits vorher? Wie ist es mit ihm zu arbeiten?

Day: Es ist das erste Mal, dass wir im gleichen Verein angestellt sind. Bisher macht er einen sehr guten Eindruck. Er ist ein Coach für die Spieler. Man kann mit ihm sehr gut über verschiedene Dinge sprechen, seine Tür ist immer offen. Außerdem schafft er es, dass sogar das Training in der Preseason Spaß macht.

Greg Day (r.) im Trikot der "Bären" aus Zagreb

LAOLA1: Kann eine Vorbereitung mit teilweise drei Trainingseinheiten am Tag, denn wirklich Spaß machen?

Day: Es ist natürlich sehr harte Arbeit, aber es liegt an jedem Spieler selbst, das Positive und Lustige aus der Situation zu ziehen. Ich spiele nun doch schon seit einigen Jahren Eishockey, und mit der Zeit beginnt man diese Trainings als Möglichkeit zu sehen und sie auch zu genießen. Diesen Beruf ausüben zu dürfen, ist ein Geschenk, und ich will es solange machen, wie es geht.

LAOLA1: Im letzten Jahr haben die Steirer die Playoffs verpasst. Welches Ziel habt ihr euch für die kommende Saison gesteckt?

Day: Ich denke, das Ziel muss es sein, sich am Ende unter den Top-Vier zu platzieren. Wir haben ein sehr gutes Team, eine sehr schnelle Mannschaft. Persönlich war ich sehr überrascht, dass die Grazer in der vergangenen Saison die Playoffs nicht erreicht haben. Schon damals hielt ich sie für eine schlagfertige Truppe.

LAOLA1: Du warst im letzten Jahr noch Gegner. Welche Schwachpunkte habt ihr in Zagreb bei den 99ers in der abgelaufenen Saison ausgemacht?

Day: Eigentlich haben wir kaum Schwachpunkte erkannt, da jedes Spiel gegen sie immer sehr hart war. Sie haben gegen uns auch drei oder vier Spiele gewonnen. Mit Zagreb hatten wir keine leichten Spiele gegen sie.

LAOLA1: Was ist deiner Meinung die große Stärke der diesjährigen Mannschaft?

Day: Geschwindigkeit. Wir haben zwar nicht die größten Stürmer, dafür technisch sehr versierte Leute, die schnell sind und auch viel Erfahrung mitbringen.

LAOLA1: Was sind deine persönlichen Stärken?

Day: Ich würde sagen eine Mischung aus Geschwindigkeit und Geduld. Ich möchte das Spiel an mich ziehen und gute Pässe spielen.

LAOLA1: In Zagreb hast du teilweise vor 15.000 Zuschauern gespielt. Nun bist du in Graz und der "Bunker" ist dann doch eine andere Adresse. Wird es schwer, sich wieder daran zu gewöhnen?

Day: Meine Erinnerungen an Graz sind fantastisch. Natürlich war es schön vor dieser großen Anzahl von Fans zu spielen, aber es ist immer so gut, wie man es sich selbst macht und freue mich auf die Heimspiele.

LAOLA1: In vielen Vereinen gibt es Aufnahmerituale, welchen sich die Neuen unterziehen müssen, um ein adäquates Mitglied des Teams zu werden. Teilweise werden ihnen auch Streiche gespielt. Gibt es so etwas auch bei den 99ers?

Day: Ich denke, sie lassen die Jungs, die die 35 bereits überschritten haben, damit in Ruhe (lacht). Die Jungen mussten aber sicher so manches über sich ergehen lassen.

Das Interview führte Sebastian Rauch

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