In Österreich alles ein bisschen zu spät

Mit seinen 20 Jahren gehört er zu den jüngeren Cracks, die in der Liga Einsatzzeiten bekommen, und in Österreich zählt man in diesen Jahren auch noch als Talent.

Eine Eigenheit, die laut Rauchenwald der prinzipiellen Entwicklung in Österreich geschuldet ist.

„In Österreich ist alles ein bisschen zu spät. In anderen Ligen, die als Vorbilder gelten, werden die Spieler schon mit 17 oder 18 in die Mannschaft integriert. Bei uns ist es dann doch anders. Wenn du Glück hast, kommst du mit 20 oder 21 dann mal zu den Profis.“

Dass es an der Bereitschaft der jungen Spieler liegt, die oft andere Dinge im Kopf haben als ihrem Ziel Profi zu werden alles unterzuordnen, glaubt der VSV-Crack nicht.

„Es ist nicht so, dass wir weniger trainieren. Wenn man sieht, dass wir bei einer U20-WM körperlich mithalten können, widerlegt das diese Theorie. Das Tempo ist einfach ein anderes. Die sogenannten Eishockey-Nationen sind spielerisch besser, weil sie es gewohnt sind in der Kampfmannschaft auf einem anderen Niveau zu spielen.“

Vertrauen ist wichtig

Er selbst hätte sich den Schritt zu den Profis vor zwei Jahren aber noch nicht zugetraut.

„Ich persönlich bin ein Spätentwickler, aber andere Spieler können sicher schon mit 17 oder 18 auf dem Niveau mitspielen, auch wenn der Schritt von der U20 zu den Erwachsenen riesig ist. Aber schon allein das Mittrainieren ist wichtig, damit man sich an das Tempo gewöhnt.“

Mit dem Hochziehen zu den Profis spricht man dem jungen Spieler auch ein gewisses Vertrauen aus. „Dass der Trainer auf dich baut, ist immens wichtig. Die führende Hand durch den Coach oder die älteren Spieler darf man nicht unterschätzen. Ohne diese, würden wir uns auf dem Eis nichts zutrauen.“

Dieses Vertrauen zahlen die jungen Spieler dann aber auch mit Leistung zurück. Rauchenwald ist das beste Beispiel dafür.

Sebastian Rauch

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