Neuer Schwung durch den Ausgleich

Als er selbst in Minute 51 nach einem starken Solo zur vielumjubelten Führung trifft, scheint der Sieg den Gästen nicht mehr zu nehmen zu sein. Marco Insam (55.) belehrt die mitgereisten Salzburg-Fans in der mit 7.200 Zuschauern erstmals ausverkauften Eiswelle eines Besseren und haucht Bozen mit seinem Ausgleich zum 2:2 neue Lebensgeister ein.

„Nach der 2:1-Führung haben wir das Spiel eigentlich unter Kontrolle, doch leider geben wir die Partie und damit den möglichen Sieg noch aus der Hand. Der Ausgleichstreffer fällt wie aus dem Nichts“, analysiert Kapitän Matthias Trattnig.

MacGregor Sharp, Stürmer der Gastgeber schätzt die Situation zu diesem Zeitpunkt des Spiels ähnlich ein.

„Im dritten Drittel waren wir schwach, aber Marcos Treffer hat uns neuen Schwung gegeben.“

Powerplay ausschlaggebend

Für den Gamewinner in Überzahl zeigt sich der Kanadier dann 135 Sekunden später höchstpersönlich verantwortlich.

Insgesamt spielen die Südtiroler in der kompletten Partie nur drei Mal Powerplay, zweimal schlägt es aber hinter RBS-Goalie Bernd Brückler ein. Bereits die erstmalige Führung im ersten Drittel durch Ziga Pance gelingt in nummerischer Überlegenheit.

Die „Bullen“ hingegen dürfen erst drei Minuten vor dem Ende, beim Stand von 2:3 erstmals mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren und verschaffen sich mit der Herausnahme von Brückler mit einem weiteren Feldspieler einen zusätzlichen Vorteil.

Und trotzdem sind es die Italiener, die in Person von Whitfield zur endgültigen Entscheidung treffen.

„Es ist sehr bitter, denn wir haben das Spiel in den letzten fünf Minuten verloren. So etwas darf in den Playoffs nicht passieren“, ist Raffl nach der Partie gefrustet.

Auf keinen Fall darf es am Dienstag ein zweites Mal passieren, denn sonst feiert der HC Bozen eine Premiere und kürt sich als erstes nicht-österreichisches Team zum EBEL-Champion.

Sebastian Rauch