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"Es ist ein großer Moment"

Es war ein erfolgreicher Abend aus Sicht der österreichischen EBEL-Vereine KAC und Black Wings Linz. Während die Kärntner in der heimischen Messehalle gegen Medvescak Zagreb mit 4:1 erneut nichts anbrennen ließen, taten sich die Black Wings auswärts gegen Ljubljana schwer.

Danny Irmen sicherte erst in der Overtime den Sieg und somit die 2:0-Führung in der Serie. Trotz der Euphorie auf dem Eis direkt nach dem Treffer des US-Amerikaners, legt Trainer Rob Daum das Erfolgserlebnis am Tivoli gleich wieder zu den Akten.

„Wir denken nicht an das was gestern war, sondern blicken nur nach vorne bis zum nächsten Spiel“, hakt der Eishockey-Professor den mühevollen Sieg bereits ab.

Eventuell ist es auch besser nicht allzu viel Tamtam um das Spiel an sich zu machen und einfach nur den Sieg mitzunehmen. Denn wie schon im ersten Spiel taten sich die Oberösterreicher schwer, die Scheibe im Kasten von Matija Pintaric unterzubringen.

Chancenauswertung mangelhaft

Der Keeper leistete zwar noch bei den Treffern von Curtis Murphy und Michael Mayr kräftig Mithilfe, auch beim Tor von Justin Keller sah der Slowene nicht unbedingt gut aus.

In der Folge sollte er sich aber stabilisieren und den Linzern mit einigen Big Saves das Leben schwer machen. So hatten kurz vor Ablauf der 60 Minuten Brian Lebler und Martin Mairitsch beste Gelegenheiten die Overtime zu verhindern, Pintaric hatte aber etwas dagegen.

Insgesamt schossen die Linzer in 60 Minuten 46 Mal auf das Ljubljana-Gehäuse, mehr als die drei bereits angesprochenen Treffer schauten dabei nicht heraus. Am Ende ist dies jedoch nur Statistik, weiß auch Trainer Daum.

„Es ist ein großer Moment in der Serie. Wir konnten sie unter Druck setzen, aber sie haben sich gut zurückgekämpft. Eine 2:0-Führung ist natürlich gut und im Playoff auswärts zu gewinnen ist sehr wichtig“, sieht Daum im Erfolg in Slowenien einen kleinen Meilenstein.

Außerdem zeigten sich die Linzer in der Overtime äußert effektiv und demonstrierten, dass sie in den wichtigen Situationen auf den Punkt die Leistung abrufen können. Der Schuss von MacDonalds, bei dem Irmen noch den Schläger im Spiel hatte, war erst der zweite Schuss aufdas Tor Ljubljanas in der Verlängerung.

Zagreb hadert mit den Refs

Während das Spiel am Tivoli erst in der Overtime entschieden wurde, war die Messe in der Klagenfurt nach 60 Minuten gelesen. Dabei konnte sich der KAC vor allem auf sein Überzahlspiel verlassen. So trafen Dieter Kalt, Mike Siklenka und David Schuller allesamt in Überzahl, im Großen und Ganzen wirkte es ohnehin so, als ob die Kroaten über 60 Minuten in Unterzahl agiert hätten.

Bereits nach 58 Sekunden musste Matt Siddall wegen Haltens in die Kühlbox, es sollten weitere zehn Zwei-Minuten-Strafen plus eine Zehn-Minuten-Strafe für Dario Kostovic folgen.

Nach der harten Gangart der Kroaten im ersten Spiel in Kroatien, waren die Schiedsrichter um Wolfgang Fussi wohl auch angehalten, jeglichen Anflug von unfairem Spiel im Keim zu ersticken.

Die Kroaten fühlten sich allerdings ungerecht behandelt. In den Augen der „Bären“ haben die Refs in Klagenfurt mit zweierlei Maßen gemessen.

„Als wir Fünf gegen Fünf angetreten sind, waren wir viel stärker. Aber du kannst nichts machen, wenn du so viele Strafen hast. Wir müssen offensichtlich doppelt so gut sein wie sie, wenn wir gewinnen möchten“, prangert Dario Kostovic die Schiedsrichter-Leistung an.

Sein Trainer Marty Raymond bläst ins selbe Horn.

"Wenn sie (die Schiedsrichter. Anm.) beschließen jedes Hooking, jeden Check und dergleichen zu pfeifen, hätten sie das durchziehen sollen und nicht nur willkürlich strafen. Dann wäre das Verhältnis der Ausschlüsse gleichwertig gewesen.“

Raymond wartet ab

„Das ist meine erste Saison in der Liga und ich kann nicht behaupten, dass ich bisher  schlechte Erfahrungen gemacht hätte. Ich weiß die vorige Saison war problematisch, was die Schiedsrichter anbelangt. Vielleicht war das nur ein schlechter Abend, sonst nichts. Nach dem dritten Spiel werde ich es besser kommentieren können“, so der US-Amerikaner auf der vereinsinternen Homepage.

Eine Erkenntnis zieht Kostovic aber auch aus den letzten zwei Partien. „Für das nächste Spiel müssen wir unseren Spielstil ändern.“

Für seinen Trainer wartet nun eine Menge Aufbauarbeit.

„Jetzt wird es die größte Aufgabe sein, die Jungs psychisch aufzubauen. Es ist wichtig, dass sie nicht in Selbstmitleid versinken, denn am Sonntag wartet das wichtigste Spiel auf uns.“

Sebastian Rauch