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„Es war ein Spiel – wir führen immer noch in der Serie“

„Es war ein Spiel – wir führen immer noch in der Serie“

Die Zuversicht war groß.

Bei den Fans, bei den Funktionären, bei den Trainern und bei den Spielern. Wohl auch bei Ex-Formel-1-Rennpilot Karl Wendlinger, der seinen Freund und Linz-Sportdirektor Christian Perthaler besuchte.

Umso enttäuschter waren jedoch die Gesichter im Lager der Black Wings nach der 3:6-Heimniederlage gegen die Vienna Capitals.

Vor ausverkauftem Haus verpassten die Linzer die Chance, die Viertelfinalserie gegen die Wiener zu beenden und eine Woche vor dem ersten Halbfinal-Spiel in die Vorschlussrunde aufzusteigen.

„Ziemlich enttäuschend“

„Es ist ziemlich enttäuschend, denn wir wollten uns nach diesem Spiel für das Halbfinale ausruhen. Aber man muss ein Spiel nach dem anderen führen und jetzt brauchen wir noch einen großen Sieg“, schilderte Mike Ouellette, nachdem die Caps auf 2:3 in der „Best of seven“-Serie verkürzen konnten.

Die Linzer zeigten am Dienstag wahrlich keine gute Leistung und mussten letztlich zusehen, wie die Wiener verdient den Sieg in die Hauptstadt trugen. Das gestand auch Head Coach Rob Daum ohne Wenn und Aber ein.

„Wir haben wirklich nicht gut gespielt, haben uncharakteristische Fehler gemacht und die Capitals haben daraus Kapital geschlagen“, analysierte der Kanadier nach den 60 Minuten.

Sein Stürmer und Top-Scorer Ouellette beschönigte ebenso nichts: „Wir haben zu viele Tore bekommen, haben zu wenige gemacht – so kannst du kein Playoff-Spiel gewinnen.“

„Alle Tore sind sehr leicht zu erklären und waren offensichtliche Fehler – nur warum sie passierten, ist unerklärlich“, konstatierte Daum kurz nach der Schlusssirene.

Niederlage in Relation setzen

Zu lange wollten sich die Oberösterreicher allerdings auch nicht mit dieser Niederlage aufhalten.

Verständlich, spiegelte sie doch kaum die Performance der bislang überaus erfolgreichen Saison wider. Der Blick von der Niederlage wurde damit ebenso schnell abgewendet, wie er auf die Donnerstagspartie in Wien gerichtet wurde.

„Es wird nun eine neuerliche Schlacht in Wien, aber wir sind in derselben Position wie zuvor. Ein Sieg und wir sind durch, das ist unser Ziel“, wird Ouellette nicht nervös.

Und schon gar nicht sein Trainer.

„Der Fakt, dass wir eine Chance auf den Gewinn der Serie ausgelassen und uns so das Leben nicht leichter gemacht haben, ändert nichts an der Bedeutung der Niederlage. Es war nur ein Spiel und wir liegen immer noch einen Sieg voran. Man darf jetzt nicht immer an Was-Wäre-Wenn denken.“

Kurzum: Abhaken, Mund abwischen, in Wien wieder wie bewährt spielen und damit zurückschlagen – das simple Rezept der Linzer vor Partie sechs.

Damit die Enttäuschung wieder der Zuversicht weicht – Zuversicht für das Halbfinale…

 

Bernhard Kastler