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Wer folgt auf Martin Stloukal?

Wer folgt auf Martin Stloukal?

Die Zeit von Martin Stloukal als Headcoach des KAC ist seit vergangenem Freitag Geschichte.

Nach nur fünf EBEL-Runden trennten sich die „Rotjacken“ von dem Trainer, der das Amt in Klagenfurt erst im Frühling übernommen hatte. Auch sein „Co“ Gerald Ressmann musste gehen.

Kein Draht zur Mannschaft

Dem 43-jährigen Tschechen wurde nicht nur der schwache Saisonstart, der vergangenen Donnerstag in einem 0:9-Debakel gegen die Black Wings Linz gipfelte, sondern auch der fehlende Draht zur Mannschaft zum Verhängnis.

Interimistisch übernahm U20-Coach Alexander Mellitzer den Cheftrainer-Posten und feierte beim 1:2 nach Verlängerung gegen Graz immerhin einen Punktgewinn.

Doch es war nicht das Ergebnis, das überzeugte. Vor allem das Auftreten der Mannschaft war ein völlig anderes, als noch unter Stloukal. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Chemie zwischen dem Ex-Coach und der Mannschaft überhaupt nicht gepasst hat.

Pilloni auf Trainersuche

Der erst 34-jährige Interimstrainer scheint die Cracks im Gegensatz zu seinem Vorgänger zu erreichen. Dennoch hat Mellitzer wohl nur eine kurze Halbwertszeit, schließlich befindet sich  General Manager Oliver Pilloni seit der Entlassung Stloukals fieberhaft auf Trainersuche.

Über 80 Trainer sollen sich dem österreichischen Rekordmeister bereits angeboten haben, zuletzt wurde die Liste der Kandidaten – stand Montag 15:25 Uhr – auf 14 Übungsleiter reduziert.

Doch wer wird nun der neue Coach des KAC? LAOLA1 wagt eine kleine Spekulation und stellt fünf mögliche Nachfolger für Stloukal vor:

Die Fan-Lösung

Die beiden KAC-Legenden Christoph Brandner und Dieter Kalt junior gelten vor allem unter den Fans als favorisierte Lösung. Brandner betreut seit dem Sommer den Nachwuchs des Rekordmeisters, genauer gesagt ist er jahrgangsübergreifend als Skills Coach tätig. Kalt fungiert derzeit als Nachwuchsleiter. Die beiden kennen den Verein in- und auswendig, verfügen jedoch im Profibereich über wenig bis gar keine Erfahrung, weswegen diese Variante mehr als unwahrscheinlich ist.

 

Der Österreich-Kenner

Jim Boni ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt in Österreich. Der 51-jährige Italo-Kanadier betreute das ÖEHV-Team bei der B-WM 2006 in Estland und der A-Weltmeisterschaft im drauffolgenden Jahr in Russland, wo er den Klassenerhalt jedoch nicht schaffte. Außerdem stand er von 2003 bis 2007 hinter der Bande der Vienna Capitals, mit denen er 2005 den Meistertitel bejubeln durfte, danach folgten noch zwei Saisonen als Coach der Black Wings Linz, ehe er als General Manager zu Ingolstadt wechselte. Anfang des Jahres verließ er den DEL-Klub jedoch aus angeblich persönlichen Gründen. Böse Zungen behaupten, dass er damit hingegen nur seiner bevorstehenden Entlassung entgehen wollte.

 

Der alte Bekannte

Heinz Ehlers verbrachte zwar fast seine gesamte Spielerlaufbahn in Schweden, der DEL und seiner Heimat Dänemark, Mitte der 90er Jahre spielte er jedoch eineinhalb Jahre für den KAC. Seine Trainerlaufbahn startete er bei seinem Heimatverein Aalborg, ehe er in die Schweiz wechselte und dort sowohl mit Biel, als auch Langenthal den Aufstieg in die NLA schaffte. Seit 2013 ist er Head Coach in Lausanne, wo er unter anderem Oliver Setzinger trainierte. Ehlers gilt als ruhiger Typ. „Ich bin kein Lautsprecher. Die Resultate sollen sprechen, dann kann sich jeder selber ein Bild von meiner Arbeit machen“, beschreibt sich der 48-Jährige selbst. Vom Charakter her wäre er wohl genau der richtige Typ, um den KAC wieder in die richtige Spur zu führen, allerdings steht er noch bei Lausanne unter Vertrag.

 

Der junge Wilde

Der nächste Kandidat mit Ingolstadt-Vergangenheit ist Niklas Sundblad. Der 41-jährige Schwede holte mit den Oberbayern vergangen Saison völlig überraschend den DEL-Titel, verlängerte jedoch seinen Vertrag nicht. Sowohl der Klub, als auch der Trainer schoben sich danach gegenseitig den schwarzen Peter für die gescheiterten Vertragsverhandlungen in die Schuhe. „Wir wollen in Ingolstadt etwas Großes aufbauen. Dabei hätte Niklas Sundblad eine zentrale Rolle spielen können. Er und wir wissen, wie die Fakten sind", so der Verein. Der Coach hingegen beharrt darauf, dass er das letzte Angebot annehmen wollte, der Verein dieses aber schließlich zurückzog. Sundblad ist sicher ein absoluter Fachmann und kann als junger Coach bereits Erfolge vorweisen, ob er mit dieser Vorgeschichte zum krisengeschüttelten KAC passt, steht auf einem anderen Blatt.

Der Favorit

In der Pole-Position steht offenbar ein in Österreich unbeschriebenes Blatt. Doug Mason gilt derzeit als Favorit auf den Posten des Cheftrainers. Der 59-jährige niederländisch-kanadische Coach hat keine EBEL-Vergangenheit, trainierte aber jahrelang in der DEL. Seit 1998/99, als er die Krefeld Pinguine übernahm, steht er in der deutschen Liga unter Vertrag. Einen kurzen Abstecher wagte er 201/02 zu NLA-Verein Zug in die Schweiz. Mit den Kölner Haien holte er 2007/08 die Vizemeisterschaft. Zuletzt stand er bei den Iserlohn Roosters hinter der Bande, im Oktober des vergangenen Jahres wurde er jedoch beurlaubt.

>>>EBEL LIVE: KAC vs. Dornbirn - Donnerstag, ab 19:05 Uhr bei LAOLA1.tv<<<