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"Das Kapitel Ausland ist für mich abgeschlossen"

Siebeneinhalb Jahre ist es her, seit Oliver Setzinger zuletzt in Österreichs Liga gespielt hat.

Damals schnürte der Stürmer seine Schlittschuhe für die Vienna Capitals, für die er von 2005 bis 2007 in 108 Einsätzen 64 Tore erzielte und insgesamt 158 Scorerpunkte verbuchte.

Österreich-Rückkehr länger geplant

Jetzt geht Setzinger wieder in der Erste Bank Eishockey Liga auf Torejagd, allerdings für den KAC. Die „Rotjacken“ verpflichteten den zuletzt vereinslosen 31-Jährigen, nachdem er vom Schweizer Erstligaklub Lausanne, wo er die letzten vier Saisonen verbracht hatte, keinen neuen Vertrag mehr vorgelegt bekam.

„Ich habe schon während der letzten Spielzeit gesagt, dass ich wieder zurück nach Österreich will, von dem her passt das gut“, sieht der Angreifer die Rückkehr in die EBEL gegenüber LAOLA1 keineswegs als Karriere-Rückschritt an. „Das Kapitel Ausland ist für mich abgeschlossen.“

Das Kapitel hat auch lange genug gedauert, schließlich zog es den 160-fachen Ex-Internationalen, der bereits im zarten Alter von 16 Jahren im A-Team debütierte, schon in seiner Jugendzeit nach Finnland und später über Nordamerika in die Schweiz. Mit Ausnahme eines 22 Spiele dauernden Linz-Gastspiels in der Saison 2001/2002 und den zwei Jahren bei den Capitals blieb er Österreich fern.

Für die Caps spielte Setzinger von 2005 bis 2007

Kein spezielles Verhältnis zu den Caps

Das ist wohl auch der Grund, warum ein Großteil der österreichischen Eishockeyfans im Falle einer Rückkehr Setzingers in die EBEL mit einem Engagement in Wien-Kagran rechnete.

„Ich habe mit den Capitals genau so viel und genau so wenig zu tun, wie mit jeder anderen Mannschaft. Ich habe dort vor acht Jahren einmal gespielt und das wars“, kann Setzinger mit diesen Spekulationen nicht viel anfangen, gibt aber zu:

„Vergangenen Februar standen wir kurz vor einer Einigung, aber es ist nicht zustande gekommen. So ist das Business nun einmal.“

"KAC war die beste Lösung für mich“

Dass es so lange dauerte, bis Setzinger bei einem Verein unterkam, war auch für einen Routinier wie ihn nicht einfach. „Es war schon mühsam, aber man kann nichts machen, außer abzuwarten und den richtigen Zeitpunkt für einen Wechsel zu erwischen.“

Klar gab es über den Sommer genügend Angebote, auch die Caps waren zwischenzeitlich wieder am Flügelstürmer interessiert, dieser Kontakt flaute aber ab.

„Ich bin jetzt einfach froh, dass es mit dem KAC geklappt hat. Es war einfach das interessanteste Angebot und die beste Lösung für mich“, ist Setzinger mit dem Gesamtpaket beim Rekordmeister zufrieden.

Setzinger von neuem Team begeistert

Denn nicht nur vom Finanziellen und der Möglichkeit, wieder in Österreich zu leben, sondern auch vom sportlichen Aspekt zeigt sich der Angreifer von Klagenfurt angetan.

„Der KAC verfügt über eine Spitzen-Mannschaft, alleine von den Namen, aber auch vom Talent und von der Einstellung her. Das sind alles richtig gute Typen und super Spieler. Der Trainer ist menschlich top und vom Eishockey-Fachwissen her sowieso“, schwärmt Setzinger von seinem neuen Team. „Es ist einfach ein guter Mix und ich bin sehr positiv gestimmt, was die Zukunft betrifft.“

Dass der KAC nicht gerade einen guten Saisonstart erlebt hat, ist dem 31-Jährigen natürlich nicht verborgen geblieben, schließlich hat er die EBEL auch vom Ausland aus stets verfolgt.

Linie mit Lundmark und Geier

„Ich will da eigentlich nichts dazu sagen, aber der unerfreuliche Auftakt hatte meiner Meinung nach keine rein sportlichen Gründe“, verrät Setzinger gegenüber LAOLA1.

Er blickt ohnehin eher in die Zukunft, als in die Vergangenheit. „Mir ist lieber, ich verhau den Anfang der Saison und bin am Schluss voll da, als umgekehrt. Für uns geht es nach der Nationalteam-Pause quasi wieder von vorne los.“

Für Setzinger persönlich dauerte die spielfreie Zeit freilich viel länger, umso mehr kann er es kaum erwarten, dass es am Freitag, wenn der HC Innsbruck in der Messehalle zu Gast ist (ab 19:15 Uhr im LIVE-Ticker), wieder losgeht.

„Ich brenne richtig darauf, endlich wieder zu spielen, das ist mir extrem abgegangen“, freut er sich auf sein Debüt als „Rotjacke“, bei dem er voraussichtlich mit Jamie Lundmark und Manuel Geier stürmen wird.

„Muss produzieren und mannschaftsdienlich spielen“

„So wie es aussieht werde ich mit den beiden eine Linie bilden“, so der 31-Jährige, der auch genau weiß, was Trainer, Mitspieler und nicht zuletzt Fans in Klagenfurt von ihm erwarten. „Ich muss das machen, was ich am besten kann: So viele Punkte wie möglich produzieren und mannschaftsdienlich spielen. Das wird meine Rolle sein und ich werde sie so gut es geht erfüllen.“

Auch am 8. Dezember, wenn der KAC auf die Capitals trifft und Setzinger erstmals seit langer Zeit wieder in Wien spielen wird, soll es nicht anders sein.

„Ich freue mich natürlich darauf, aber es ist ein Match, wie jedes andere. Ich werde gegen die Caps mit derselben Einstellung ins Spiel gehen wie gegen jeden anderen Gegner.“

Für Sentimentalitäten war er schließlich auch zu lange weg.

 

Fabian Santner