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Neu formierte Caps wollen ins Finale

Neu formierte Caps wollen ins Finale

Alles neu bei den Vienna Capitals.

Während die Erste Bank Eishockey Liga erst in gut einem Monat losgeht, beginnt für die neu formierten Hauptstädter in der Champions Hockey League bereits am Donnerstag der Ernst des Lebens.

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Sechs neue Legionäre

Und diese nehmen die Wiener mit einer von Grund auf veränderten Mannschaft in Angriff.

Nach dem überraschenden Viertelfinal-Aus vergangene Saison gegen den VSV mussten neben Coach Tommy Samuelsson insgesamt zehn Spieler, darunter Topscorer Francois Fortier sowie die beiden Verteidiger-Routiniers Adrian Veideman und Andre Lakos den Klub verlassen.

Der neue starke Mann an der Bande, Bozens Meistertrainer Tom Pokel, holte dafür in Zusammenarbeit mit Co-Trainer Phil Horksy neben Florian Iberer vom KAC gleich sechs neue Legionäre aus Nordamerika in die Hauptstadt.

Und das obwohl in Wien-Kagran in dieser Saison kleinere Brötchen gebacken werden, wie General Manager Franz Kalla bestätigt: „Wir mussten das Budget notgedrungen reduzieren, durch das frühe Saisonende fehlten uns logischerweise Einnahmen. Die Mannschaft ist billiger als im vorigen Jahr.“

Dementsprechend ist Pokel bemüht, die traditionell hohen Erwartungen bei den Caps etwas zu dämpfen.

Fokus auf Team-Spirit

„Wir sind nicht die einzige Mannschaft, die Erwartungen und Ziele hat. Wir werden Höhen und Tiefen erleben, wichtig ist, dass wir zusammenhalten, nur dann können wir was erreichen", sagt der 46-jährige US-Amerikaner.

Mit eben diesem Fokus auf das Mannschaftgefüge erklärt der Coach auch das Fehlen eines echten Topscorers in seinen Reihen. „Gegen ein Team, das nur um ein, zwei Ausnahmespieler aufgebaut ist, findet man früher oder später ein Mittel.“

Vielmehr wurden bei der Kaderzusammenstellung auch die neuen Regeln berücksichtig. Die neutrale Zone wurde verkleinert, die Angriffsdrittel von 21,33 auf 22,86 Meter vergrößert. Außerdem wird künftig mit Hybrid-Icing gespielt. Icing wird aufgehoben, wenn der Stürmer vor dem Verteidiger ins Angriffsdrittel kommt.

„Wir wollten vor allem in der Verteidigung physisch stark sein, aber eisläuferisch besser. Die Verteidiger müssen aktiver sein“, weiß Co-Trainer Phil Horksy, auf was es aufgrund der Änderungen ankommen wird.

Naglich ist einer von sechs neuen Legionären

Schmid will ins Finale

Präsident Hans Schmid gibt hingegen trotz der neu formierten Mannschaft unumwunden zu, dass er sich ein besseres Abschneiden als zuletzt wünscht.

„Das Aus gegen den VSV im Viertelfinale war eine Enttäuschung. Es war eine verpatzte Saison“, sagt Schmid und macht keinen Hehl daraus, dass es in dieser Spielzeit besser laufen soll: „Wir waren zuletzt vor 10 Jahren Meister, davor hat es 43 Jahre gedauert. So lange sollte es nicht mehr gehen. Mein Ziel ist wie immer das Erreichen des EBEL-Finales.“

Doch nicht nur die heimische Liga, auch die CHL steht im Fokus der Wiener. „Wir wollen auf jeden Fall eine gute Rolle spielen“, sieht Schmid sein Team keineswegs als Außenseiter.

Samuelsson kehrt zurück

Dass ausgerechnet der seit dieser Saison von Ex-Coach Samuelsson betreute schwedische Partnerverein Färjestad der erste Gegner in der europäischen Liga ist, macht die Aufgabe zwar nicht leichter, aber dafür umso reizvoller.

„Es ist ein spezielles Spiel, weil Samuelsson dort Trainer ist. Es wird allerdings nicht leicht, schließlich haben die Schweden bereits vier Vorbereitungsspiele in den Knochen, während wir erst einen Test absolviert haben‘“, so Pokel.

Finanziell bringt die neu geschaffene „Königsklasse“ den Caps übrigens noch nichts ein, im Gegenteil. Das nimmt Schmid allerdings in Kauf, hofft er doch auf das Prestige der Liga.

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„Wichtig ist, dass Wien in diesem europäischen Bewerb nachhaltig präsent ist“, so der Präsident, der auch hofft, dass die CHL bei den Fans ankommt, wollen die Capitals doch „den Zuschauerschnitt wieder über 5.200 bringen“.

Wenigstens das ist beim Alten geblieben, mehr Zuschauer wünschen sich die Caps nämlich immer.

 

Fabian Santner