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"Man muss es immer persönlich nehmen"

Der eine ist US-Amerikaner, der andere Kanadier. Sie wissen also ganz genau, wie der Hase im Eishockey läuft.

Egal ob geboren in Duxbury, Massachusetts in den USA, wie Pat Leahy, oder in Oakville, Ontario in Kanada, wie Rob Hisey – diese Black Wings haben Eishockey im Blut und lieben die fünfte Jahreszeit.

„Es ist die beste Zeit des Jahres und einfach ein großer Spaß. Das Wetter ändert sich, davon kriegst du ebenfalls Energie. Die Atmosphäre ist toll und du willst den Fans dein bestes Hockey zeigen“, zeigt sich Hisey im Gespräch mit LAOLA1 über Sonne und Playoff-Fieber zugleich erfreut.

„Beste Zeit des Jahres“

Weil beide aus den Eishockey-Mutterländern kommen, wissen sie auch mit dem 2:3 vom Dienstag im fünften Spiel des EBEL-Viertelfinales gegen den VSV  richtig umzugehen.

„Du kannst nicht jedes Spiel in den Playoffs gewinnen. Wir haben die Niederlage vergessen und versuchen wie im zuletzt in Villach zu gewinnen“, blickt Hisey auf Duell Nummer sechs, in dem die Linzer abermals Matchpuck (Stand Best-of-7-Serie: 3:2) auf den Aufstieg ins Halbfinale haben.

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Der 28-Jährige gehört wie Leahy aktuell zu den Schlüsselspielern der Black-Wings-Offensive. In der internen Playoff-Scorer-Wertung führt Hisey (drei Tore, drei Assists) vor Leahy (2/3) und Irmen (3/2).

Hisey gilt dabei als Mr. Magic, der mit seinem Zauberstab alles und jeden schwindlig spielen kann. Vor allem sein Treffer beim 5:0 in Spiel drei war aus der Kategorie „Traumtor“ (Hier zum Video).

„Da nimmst du natürlich Selbstvertrauen mit. Ich habe es damals versucht und es ist sich schön ausgegangen“, erinnert sich Hisey, dem die Playoff-Show sichtlich Spaß macht.

„Man muss es persönlich nehmen“

Vor allem in der Postseason wollen die Cracks naturgemäß brillieren, das ist beim VSV mit John Hughes oder Derek Ryan nicht anders. Liefert man sich da auch ein persönliches Duell?

„Bei jeder Eiszeit musst du es persönlich nehmen und versuchen, Schlachten zu gewinnen. Sie sind gute Spieler, aber du versuchst sie natürlich mit deinem besten Hockey zu schlagen“, schildert der Ex-Grazer (Saison 2008), der seit 2011 für Linz spielt und im ersten Jahr gleich Meister wurde.

Bereits deutlich länger dabei ist Pat Leahy. Der Senior der Black-Wings-Angreifer streift seit 2007 das Dress der Oberösterreicher über. Langeweile kommt beim 33-Jährigen definitiv nicht auf.

„Ich mag es echt hier. Der Verein geht mit mir toll um, die Fans sind super. Wenn es nicht so wäre, wäre ich wohl auch nicht so lange hier, das hat schon etwas zu bedeuten. Wir haben eine gute Zeit“, ist Leahy, der 2012 seinen ersten Titel feierte, in der Stahlstadt rundum zufrieden.

Meisterschaft war, Villach ist

Die geholte Meisterschaft tut allerdings für den Stürmer aktuell gar nichts zur Sache.

„Jede Saison und jedes Team ist anders. Du hast etwa ein paar neue Spieler dabei. Vergangene Saison haben wir die Meisterschaft geholt, das war toll. Aber das liegt in der Vergangenheit, daran kann man sich in der Offseason oder später einmal erinnern, aber nicht jetzt.“

Villach heißt die Gegenwart, am Freitag soll in Kärnten der Aufstieg ins Halbfinale, in dem der vorjährige Finalgegner KAC auf die Linzer warten würde, klargemacht werden.

Spiel vier entschied Leahy dort mit zwei Treffern beim 3:1-Sieg der Gäste, einem der vier Auswärtssiege in der Serie. Der Oldie ist für seinen Trainer Rob Daum nach wie vor ein Hit, der kanadische Landsmann hob dessen Wichtigkeit für das Team schon mehrmals hervor.

Daums Lob und Leahys Beitrag

Leahy freut sich darüber. „Ich denke, der Trainer und meine Mitspieler mögen meinen Stil. Ich versuche auf beiden Seiten des Eises mein Bestes zu geben. Wenn ich ab und zu Tore mache ist es toll, wenn ich ein paar Schüsse blocken kann, ist es gut, ebenso wie in der Defensive gut zu spielen. Ich versuche einfach das zu tun, was die Mannschaft von mir braucht. So habe ich immer gespielt.“

Und wie lange noch, schließlich muss mit 33 Jahren auch an ein Karriereende gedacht werden?

„Keiner spielt für immer. So lange ich Spaß habe, mache ich das. Und wir haben Spaß.“

Am Freitag soll dieser mit Hilfe von Hisey und Leahy auch wieder im Ergebnis abzulesen sein.

 

Bernhard Kastler

 

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