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Wohlfahrtstätter wechselt nach Antwerpen

Wohlfahrtstätter wechselt nach Antwerpen

Österreichs Volleyballer werden flügge.

Während Thomas Zass bereits verkündete, dass er kommende Saison nicht mehr für AVL-Klub Amstetten smashen wird – ein Wechsel nach Deutschland oder Frankreich steht im Raum – erklimmt nun auch Peter Wohlfahrtstätter die nächste Sprosse der Karriereleiter.

Der gebürtige Tiroler verlässt die Vienna hotVolleys und wird kommende Saison für den belgischen Erstligisten Topvolley Precura Antwerpen blocken.

Der 22-Jährige unterschrieb für ein Jahr plus Option auf ein weiteres. Unter Dach und Fach wurde der Deal am am Samstag am Rande der European-League-Spiele des Nationalteams gegen die Niederlande in Rotterdam gebacht.

Auch in Frankreich ein Thema

„Sie haben mich abgeholt und sind mit mir nach Antwerpen gefahren, wo ich noch einen sportmotorischen Test absolviert und dann unterschrieben habe“, schildert der 2,03-m-Mann im Gespräch mit LAOLA1.

Sein Traum vom Ausland wird damit endlich wahr. Nach dem Auslaufen seines Dreijahres-Vertrages bei den hotVolleys war die Bahn frei.

Den Kontakt zu Antwerpen hat der Manager von Österreichs bisher einzigem Legionär Philipp Schneider (Montpellier) hergestellt. Dieser ist auf Frankreich und Belgien spezialisiert.

„In Frankreich hätte es auch einen Interessenten gegeben, doch Antwerpen ist vom Umfeld her besser“, erklärt Wohlfahrtstätter, der sich vergangenes Wochenende selbst ein Bild davon machen konnte.

Rang vier ist das Ziel

Sportlich hat Antwerpen gerade eine sehr schwierige Saison hinter sich gebracht. „Sie mussten speziell Mitte der Saison mit vielen Verletzungen kämpfen, wurden in der Liga deshalb nur Achter“, kennt sich der frühere Brixentaler bereits bestens aus.

Die Playoffs hatte Antwerpen zwar verpasst, doch als es um den Klassenerhalt ging, kehrte mit den wiedergenesenen Spielern auch der Erfolg zurück, weshalb die Liga letztlich souverän gehalten werden konnte.

Für die kommende Spielzeit ist der vierte Platz das Ziel. Die Spitzenteams Knack Randstad Roeselare und Noliko Maaseik, die den rot-weiß-roten Volleyball-Fans aus den Champions-League-Spielen gegen Hypo Tirol und den hotVolleys ein Begriff sind, liegen aber wohl außer Reichweite.

Generell stuft Wohlfahrtstätter das Niveau der belgischen Liga klar über jenem der heimischen AVL, aber knapp unter dem der Mitteleuropa-Liga ein.

Probleme im ÖVV-Team

Für das Nationalteam ist Wohlfahrtstätters Schritt zu begrüßen. Die Ergebnisse in der European League machen deutlich, dass die Truppe von Coach Michael Warm international erfahrene Leute wie einen Bissen Brot braucht.

Wohlfahrtstätter kehrt Wien den Rücken

Sechs Niederlagen aus sechs Spielen verheißen für die Heim-EM im September nichts Gutes.

„Mit Laimer, Schneider und Reiser haben wir drei verletzte Stammspieler. Deshalb mussten wir zuletzt mit einer völlig veränderten Mannschaft spielen“, erklärt Wohlfahrstätter, der trotzdem nicht müde wird, die aufstrebende Tendenz des ÖVV-Teams zu betonen.

„Wir haben uns bereits viel verbessert, während die anderen Nationen ungefähr auf dem gleichen Niveau bleiben. Allerdings haben sie viel weiter oben angefangen als wir.“

Zu wenig Zeit

Die Zeit bis zum ersten EM-Match tickt aber unaufhörlich. Kommt Warm, dessen Konzept offensichtlich greift, für Österreich zu spät?

„Ja, meiner Meinung ist das zu spät losgegangen. Er wirft sich zwar voll ins Zeug und macht alles Menschenmögliche, aber von der Zeit her ist es einfach sehr, sehr knapp“, macht sich Wohlfahrtstätter leise Sorgen.

Sorgen, die er beiseite schieben muss. Denn schließlich geht es am Samstag in der European League weiter. Dann will er mit Österreich gegen die Niederlande endlich den ersten Sieg holen.

Reinhold Pühringer