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EuroVolley - Italien im Finale gegen Serbien

EuroVolley - Italien im Finale gegen Serbien

Der sechsfache Europameister Italien und der Olympiasieger 2000 Serbien stehen einander am Sonntag (18.00 Uhr) im Finale der 27. Volleyball-Herren-EM in Österreich und Tschechien gegenüber.

Während sich die Squadra Azzurra überraschend klar mit 3:0 (22,21,20) gegen Titelverteidiger Polen durchsetzte, konnte der sechsfache Weltmeister Russland in einem Fünfsatzkrimi gegen Serbien eine überraschende 2:3 (-23,17,22,-31,-13)-Niederlage nicht verhindern.

Serbien steht damit vor seinem größten Erfolg seit dem bisher einzigen EM-Titel im Jahr 2001 (damals als Jugoslawien).

7.600 Zuschauer

Der harterkämpfte Sieg gegen die favorisierten Russen verhinderte somit die Neuauflage des Finales der EM 1999 Wien, als sich Italien gegen Russland mit 3:1 durchsetzte. Damals schon mit dabei:

Der heute 36-jährige italienische Mittelblocker Luigi Mastrangelo. Er hat damit seinen bereits vierten EM-Titel im Visier.

Russland, aktueller World-League-Titelhalter, ging in einer Partie auf höchstem Niveau gegen Serbien schnell mit 15:10 in Front, ließ sich dann vor 7.600 Zuschauern durch das verbesserte Service des Gegners, vielleicht aber auch von der massiven serbischen Fanpräsenz aus der Ruhe bringen:

Vier Matchbälle abgewehrt

Die Serben holten sich seinerseits eine 21:10-Führung und gewannen den ersten Durchgang mit dem zweiten Satzball 25:23.

Ähnlich das Bild im zweiten Satz. Da ließen sich Schlüsselspieler Maxim Michajlow und Co. 6:1- bzw. 16:10-Führungen von fehlerhaften Serben aber nicht mehr nehmen und siegten souverän 25:17.

Die Russen gewannen den folgenden Satz 25:22, doch der Wille des Gegners war nicht gebrochen. Der hielt im nervenzerfetzenden vierten Durchgang hart dagegen, wehrte vier Matchbälle ab und verwertete schließlich seinen fünften Satzball zum 33:31.

Fans geben Auftrieb

Angeführt von Routinier Ivan Miljkovic sicherten sich die befreit aufspielenden und von den Fans angetriebenen "Hausherren" im entscheidenden fünften Satz eine schnelle 4:1-Führung, die man nicht mehr aus der Hand gab. Mit dem ersten Matchball macht Serbien die Überraschung perfekt.

Kräfte schonen durfte zuvor Italien, das in jeder Phase die Partie gegen Polen in der Hand zu haben schien und sich ideal auf den Gegner eingestellt hatte - und das, obwohl der Löwenanteil der rund 6.000 Zuschauer aufseiten der Polen stand.

"Ein fast perfektes Match"

"Es war ein fast perfektes Match", meinte Italiens Coach Mauro Berruto. "Das perfekte Match spielen sie hoffentlich morgen. Ich weiß, was meine Mannschaft technisch, taktisch und mental drauf hat. Sie können alles schaffen."

Tatsächlich zeigte sich Italien gerade im zweiten Satz mental stark. Dieser war geprägt von einer Aufholjagd der Polen, die sich von 7:12 auf 17:17 zurückarbeiteten, gegen die besser abgestimmten und am Service hochgefährlichen Italiener aber wieder mit 18:22 in Rückstand gerieten und schließlich -21 verloren.

Im dritten Durchgang hielt Polen, bei dem Topstar Bartosz Kurek farblos blieb, zwar lange Zeit mit, brach im Finish aber neuerlich ein.