Die Losfee hat es nicht gut mit ihr gemeint.
Auf Patricia Mayr-Achleitner, seit dem Rücktritt von Yvonne Meusburger Österreichs Nummer eins im Damen-Tennis, wartet zum Auftakt des Generali Ladies in Linz ein echter Brocken.
Eugenie Bouchard, Nummer sechs der Welt und Wimbledon-Finalistin, steht der Tirolerin gegenüber. Eine schier unüberwindbare Hürde, die sich der 27-Jährigen in den Weg stellt.
„Sie ist die Nummer sechs, mit allzu großen Erwartungen gehe ich daher nicht ins Match“, erklärt Mayr-Achleitner im Gespräch mit LAOLA1. Sie wolle ihr bestes Tennis abrufen und hofft darauf, „eine Überraschung liefern“ zu können. Ansonsten wolle sie die Atmosphäre genießen und Spaß haben.
Hoffen auf einen schlechten Tag
Bouchard, der in dieser Saison endgültig der Durchbruch in die Weltspitze gelang, sei eine komplette Spielerin ohne Schwächen. Deshalb gebe es vorrangig eine Hoffnung: „Dass sie einen schlechten Tag hat und mich unterschätzt.“
Als Österreichs aktuelles Aushängeschild 17, 18 Jahre jung war, hätte sie sich ein solches Vorgehen der Alteingesessenen gewünscht. „Es war nur leider nie der Fall.“ Dabei betrachtet sie es als Aufgabe, der nächsten Generation zu helfen.
„Bislang hat es leider noch nie jemand so gesehen wie ich, auch nicht der ÖTV. Ich denke trotzdem, dass es dazugehört. Die, die im Ranking oben stehen, sollten den anderen helfen. So lernen sie schneller und sind weniger nervös. Ich mache das gerne.“
Müde von den Reisestrapazen
Sie selbst hat zuletzt schwankende Leistungen gezeigt. Neben dem Sieg beim ITF-Turnier in Winnipeg standen ein Viertelfinale in Suzhov sowie Erstrundenniederlagen in Hong Kong und Guangzhou zu Buche.
Aufgrund der Reisestrapazen machte sich bei Mayr-Achleitner zuletzt Müdigkeit breit, deshalb brach sie die China-Tour frühzeitig ab. „Ich war schon sehr müde. Die letzten zwei Wochen bin ich aber zuhause gewesen, deshalb geht es jetzt wieder besser.“
Hauptbewerb in Melbourne als Ziel
Ob es reicht, um Bouchard zu fordern, bezweifelt sie selbst. Doch der Maßstab ist für die Rechtshänderin ohnehin ein anderer. „Mir fehlen noch etwa 70, 80 Punkte für den Hauptbewerb bei den Australian Open.“
Dieses Ziel bestimmt ihren weiteren Saisonverlauf. Losglück hin oder her, für Patricia Mayr-Achleitner steht fest: „Ich spiele solange, bis ich das erreicht habe.“
Christoph Nister
Beflügelt werden könnte Mayr-Achleitner vom Publikum, das voll und ganz hinter dem ÖTV-Ass stehen wird. Es sei Jahr für ein Jahr ein schönes Erlebnis, vor dieser Kulisse zu spielen, schwärmt sie von der Atmosphäre am Centre Court.
Eine bittere Niederlage
Im Doppel ist die Nummer 100 der Tennis-Welt am Montag an der Seite von Barbara Haas gescheitert. Die ÖTV-Paarung vergab gegen das Duo Gabriela Dabrowski/Alicja Rosolska (CAN/POL-4) zwei Matchbälle und unterlag denkbar knapp mit 6:7 (0), 6:3 und 9:11.
Eine Niederlage, die schmerzt. „Man sollte versuchen, das abzuhaken, es ist aber nicht einfach. Auch einige Stunden danach fragt man sich, ob man die Matchbälle hätte anders spielen können“, trauert Mayr-Achleitner der vergebenen Chance nach.
Vorbildwirkung ist wichtig
Das gemeinsame Spiel mit Haas hat sie genossen. „Es hat Spaß gemacht. Babsi hat sehr gut gespielt, was mir auch wichtig war.“ Etablierte Spielerinnen wie sie selbst seien nicht allzu häufig in Österreich, daher sollte man die Gelegenheit nutzen, „mit Jungen zu spielen, um sie ins Turniergeschehen reinzubringen.“
<span style=\'color: #ffff00;\'>Patricia Mayr-Achleitner | <span style=\'color: #ffff00;\'>Eugenie Bouchard | |
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Alter | 27 | 20 |
ATP Ranking | Platz 100 | Platz 6 |
Bilanz 2014 | 20 Siege, 23 Niederlagen | 44 Siege, 20 Niederlagen |
Bilanz Karriere | 354 Siege, 234 Niederlagen | 168 Siege, 91 Niederlagen |
ATP-Titel 2014 | 0 | 1 |
ATP-Titel Karriere | 0 | 1 |
Preisgeld 2014 | 228.003 US-Dollar | 3.077,619 US-Dollar |
Preisgeld Karriere | 930.035 US-Dollar | 3.582.725 US-Dollar |