Mit 2:22 Stunden dauerte die Partie für Mayr-Achleitner mehr als doppelt so lange als eigentlich nötig. Im Endeffekt zählt aber doch nur, dass sie es erstmals unter die letzten acht ihres Heimturniers geschafft hat.

In der Weltrangliste wird das der Gewinnerin von zwei September-Challengern eine neuerliche kleine Verbesserung bringen, mit der Rückkehr in die Top 100 wird es sich aber noch kaum ausgehen.

"Habe es mir selbst schwer gemacht"

Soweit wollte Mayr-Achleitner vorerst aber noch gar nicht denken. "Das war ein komischer Tag", zog sie Bilanz, nachdem sie im Match 15 von 22 Breakbällen ungenutzt gelassen hatte.

"Ich habe es mir selbst schwer gemacht, habe keine Matchbälle verwertet und war mir manchmal zu sicher. Ich habe mich zu früh als Siegerin gesehen - das war ein Fehler. Aber ich bin überglücklich, es geschafft zu haben."

Im Endeffekt gelangen Mayr-Achleitner doch 20 Punkte mehr als ihrer Gegnerin, sie profitierte aber auch stark von deren Fehleranfälligkeit. So unterliefen Zanewska nicht weniger als 15 Doppelfehler. "Ich bin sehr stolz, dass ich das gedreht habe. Vor einigen Jahren hätte ich das nicht gedreht."

Im Viertelfinale gegen die topgesetzte Kerber hat Mayr-Achleitner nun nichts zu verlieren. "Die Pflicht habe ich erledigt. Jetzt kann ich locker drauf los spielen."

Stephens müht sich gegen Petkovic

Die Nummern eins und zwei des Linzer Generali Ladies sind am Donnerstagabend in unterschiedlicher Manier in das Viertelfinale eingezogen.

Einiges an Mühe hatte die zweitgereihte Sloane Stephens, um sich gegen die Deutsche Andrea Petkovic 7:6(1),4:6,6:3 durchzusetzen. Deren topgesetzte Landsfrau Angelique Kerber kam mit 6:1:6:0 weiter, hatte mit der Rumänin Alexandra Cadantu aber eine schwächere Gegnerin.

Denn Petkovic lieferte Stephens harte Gegenwehr, zog auf 5:2 davon. Doch Stephens kam noch rechtzeitig im ersten Satz in Schwung, rettete sich ins Tiebreak und behielt dort mit 7:1 die Oberhand.

Nach Auslassen von drei Satzbällen reagierte Petkovic ihren Ärger an ihrem Racket ab, erhielt dafür eine Verwarnung. In Durchgang zwei machte sie es jedoch besser, verwertete ihren ersten Satzball zum Ausgleich in Sätzen.

Stephens im dritten Satz eiskalt

Nach einer umstrittenen Entscheidung zuungunsten von Petkovic ging Stephens in Satz drei mit 3:1 in Front. Auf ein Rebreak folgte ein weiteres Break von Stephens zum 4:2 und ließ sich diesen Vorteil nicht mehr nehmen. Sie servierte nach 2:35 Stunden aus.

"Ich bin immer ruhig geblieben und habe geduldig auf meine Chancen gewartet", sagte Stephens. "Das war ein extrem hartes und ausgeglichenes Spiel."

Kerber hatte am Vortag im ersten Satz gegen die Rumänin Monica Niculescu kein Game gemacht, gegen deren Landsfrau Cadantu drehte sie den Spieß diesmal fast um.

Kerber schießt Cadantu vom Platz

Lediglich ein Spiel ließ sie der Erstrunden-Bezwingerin der Oberösterreicherin Melanie Klaffner. Satz eins war in 20 Minuten zu Ende, Satz zwei dauerte auch nur zehn Minuten länger. Kerber spielte für ihre Gegnerin zu druckvoll.

Nun fehlt der 25-Jährigen nur noch der Sieg aus dem ersten Duell mit Patricia Mayr-Achleitner, um sich fix für die Istanbuler WTA-Championships der Top acht der Jahresrangliste zu qualifizieren.

"Ich hatte von Beginn an ein sehr gutes Gefühl, habe mich locker gefühlt und dies vom ersten Punkt weg", sagte Kerber. "Und jetzt freue ich mich auf morgen, wenn ich gegen die Lokalmatadorin aus Österreich spiele."