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Williams beendet Boykott von Indian-Wells-Turnier

Williams beendet Boykott von Indian-Wells-Turnier

In den vergangenen 13 Jahren hat Serena Williams das Turnier in Indian Wells boykottiert.

Nun kehrte die Weltranglisten-Erste zurück an den Ort, mit dem sie eines der dunkelsten Kapitel ihrer Karriere verbindet.

Im Endspiel 2001 gegen die Belgierin Kim Clijsters wurde die damals 19-jährige Williams von ihren Landsleuten das gesamte Match über ausgebuht.

Vater Richard berichtete später sogar von rassistischen Beleidigungen aus dem Publikum. Ursache für die Vorfälle war das Halbfinale zwischen Serena und ihrer ein Jahr älteren Schwester Venus, die 20 Minuten vor Beginn wegen einer Verletzung absagte.

Es gab laute Unmutsäußerungen der Fans und den Verdacht, Vater Richard hätte seine Hände im Spiel gehabt.

Tränen in der Kabine

Serena Williams gewann das Endspiel in drei Sätzen, doch der Triumph bereitete mehr Schmerzen als ein verlorenes Grand-Slam-Finale.

In der Kabine weinte sie, auch auf der Rückfahrt nach Los Angeles flossen Tränen. Seitdem hat sie nicht mehr in Indian Wells gespielt, das prestigeträchtige Turnier konsequent boykottiert. "Ich dachte, ich würde niemals wieder herkommen", sagte sie am Donnerstag.

Williams verschwieg nicht, dass sie auf der Anreise nervös war. Denn plötzlich kamen ihr Zweifel, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, die Wildcard anzunehmen. "Ich sagte mir, 'was habe ich mir nur dabei gedacht?' Diese Hürde musste ich erst überspringen."

"Es ist Zeit, zu vergeben"

Williams kehrt nicht nach Indian Wells zurück, weil sie dort unbedingt gewinnen will, sondern weil sie in mehreren Telefonaten mit den Turnier-Offiziellen und Organisator Larry Ellisson zur Erkenntnis kam, dass es Zeit sei, "zu vergeben und zu vergessen".

Beim Prozess der Vergangenheitsbewältigung habe ihr unter anderem ein Buch von Nelson Mandela geholfen. "Um in der Lage zu sein, zu vergeben, muss man wirklich loslassen können, auch all' die Emotionen", erklärte die 19-malige Grand-Slam-Turnier-Siegerin.

Allerdings traf sie den Entschluss nicht, ohne vorher mit ihrer Familie zu sprechen. Sowohl Venus als auch ihre Eltern hätten die Entscheidung unterstützt. Vater Richard habe ihr sogar gesagt, dass es ein "großer Fehler" wäre, wenn sie nicht zurückkehren würde.