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Nackt-Ärger: Radwanska legt sich mit der Kirche an

Nackt-Ärger: Radwanska legt sich mit der Kirche an

Nach dem Einzug ins Halbfinale von Wimbledon wurde Agnieszka Radwanska in ihrer Heimat noch gefeiert.

Jetzt hat die Polin genau dort mächtig Ärger! Der Grund: Ein Nacktfoto in der „Body Issue“ von ESPN.

Das zeigt die 24-Jährige unbekleidet neben einem Pool voll mit Tennisbällen.

„Muss Bilder verstecken“

Priester Marek Dziewiecki zürnt über die gläubige Katholikin: „Sie hat sich zu ihrer Liebe zu Jesus bekannt. Es ist eine Schande, dass sie nun fördert, dass Männer die Frauen als Objekt sehen und nicht als Geschöpf Gottes.“

Einmal in Fahrt, legt der Geistliche nach: „Wenn sie einmal einen Mann trifft, den sie wirklich liebt, mit dem sie eine Familie haben und katholische Kinder großziehen möchte, dann muss sie diese Bilder verstecken.“

Die katholische Homepage „Fonda“ befindet, dass die nackte Radwanska „ihrem Ehemann vorbehalten sein sollte“.

Herausgeber Tomasz Terlikowski betont, dass er die Bilder nicht gesehen hat und auch nicht den Wunsch verspürt.

Gläubige Katholikin

Die Nummer 4 der Weltrangliste betonte in der Vergangenheit immer, wie wichtig ihr der Glauben sei. „Ich schäme mich nicht dafür, gläubig zu sein“, ließ sie 2011 wissen.

Vielmehr wolle sie ein Vorbild für junge Menschen sein. Ein Foto zeigt (die bekleidete) Radwanska auf dem Tennisplatz, am Boden steht „Jesus“ mit Tennisbällen geschrieben.

Mit ihren Fotos in der populären „Body Issue“ tritt die Wimbledon-Finalistin von 2012 in die Fußstapfen von Serena Williams und Vera Zvonareva.

Nackte Füße, verletzte Ehre

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass eine Tennisspielerin mächtig Ärger wegen „nackter“ Tatsachen hat.

2008 bekam es Sania Mirza aus Indien mit den Ultra-Nationalisten zu tun, weil sie beim Hopman Cup in Perth nach ihrer Partie die nackten Füße in der Spielerbox hochgelegt und ihrem Mixed-Partner Rohan Bopanna bei dessen Einzel zugesehen hatte.

Ein Foto zeigt diese Szene – und es sieht so aus, als würden Mirzas Füße die vor ihr stehende indische Fahne berühren.

Das stellt in den Augen der Ultra-Nationalisten eine extrem Ehrverletzung dar und wurde angezeigt.

Kurze Röcke nicht akzeptiert

Mirza hätte damals beinahe ihrer Karriere beendet, die von Beginn an unter keinem guten Stern stand.

Denn bereits kurz nach dem Start auf der WTA-Tour wurde die heute 26-Jährige mit einer Fatwa belegt, weil sie in ärmellosen Hemden und kurzen Röcken und nicht in langen Hosen und bedeckten Armen spielte.

Es dauerte lange, bis die „unwürdige Bekleidung“ als berufsbedingt akzeptiert wurde.

Strohpuppen verbrannt

Als sich Mirza in einem Interview nicht ausdrücklich gegen Sex vor der Ehe ausgesprochen und sich auf die Seite der umstrittenen Schauspielerin Khushboo gestellt hatte, die für Verhütungsmittel eingetreten war, wurden auf indischen Straßen Strohpuppen mit ihrem Gesicht verbrannt.

Die Unruhen nahmen erst ab, als die Tennisspielerin mitteilen ließ, dass sie vorehelichen Geschlechtsverkehr keinesfalls rechtfertige, weil er im Islam eine Sünde darstellt.

„Alles, was ich sage oder tue, wird auf die Goldwaage gelegt“, so Mirza, die 2012 ihre Konsequenzen zog. Seit dem Rasen-Turnier in Eastbourne im vergangenen Jahr hat sie kein Einzel mehr bestritten.