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"Mimi" auf dem Weg zurück

Tamira Paszek ist auf ihrem "Weg zurück" kurz vor dem ersten Gipfel angekommen. Am Beginn des Rücktritt-Jahres von Sybille Bammer war die Vorarlbergerin gerade mal knapp in den Top-100 gelegen, nach dem Halbfinale von Washington ist die 20-Jährige seit diesem Montag als Weltranglisten-36. (fast) wieder so gut wie bei ihrem Karriere-Hoch vor vier Jahren als 16-Jährige. Paszek wird diese Marke wohl schon diese Woche in Carslbad knacken, hat sie doch bis zu den US Open keine Punkte zu verteidigen.

Paszek als Marathon-Frau

Schon beim Hartplatz-Turnier in Washington hätte sie mit einem Finaleinzug ihre aus dem Juli 2007 stammende Ranglisten-Bestmarke (35) überbieten können.

Nur zwei Punkte trennten Paszek am Samstag bei 6:3,5:4 und eigenem Aufschlag vom Halbfinal-Sieg über die Israelin Shahar Peer, doch dann ging der kurz vor einem Sonnenstich stehenden Dornbirnerin verständlicherweise doch einmal die Luft aus.

Einen Tag nach ihrer 3:42 Stunden dauernden "Viertelfinal-Schlacht" gegen die Kanadierin Stephanie Dubois verfügte "Mimi" bei schweißtreibenden Temperaturen nicht mehr über alle Kraftreserven und verlor nach 3:06 Stunden in drei Sätzen.

"Habe alles versucht"

"Ich hatte nur zwölf Stunden, um mich von meiner Vortagspartie zu erholen. Ich habe wirklich alles versucht, aber ich kämpfte mit Schwindel, die Hitze hat mir echt zu schaffen gemacht", erklärte Paszek nach einer ihrer weiteren Marathon-Partien.

Die Österreicherin hatte schon kürzlich in Wimbledon mit ihrem 3:41 Stunden dauernden Match gegen Francesca  Schiavone - damals das zweitlängste Match des Jahres -  für Aufsehen gesorgt.

Der Fall des "Wunderkindes"

"Ich konnte die Partie (gegen Peer/Anm.) nicht zumachen. Das war wirklich hart, aber es gibt auch viel Positives zum mitnehmen", gab sich Paszek trotz der Niederlage in Washington zuversichtlich.

In der Tat hat sich die junge Österreicherin, die 2006 mit 15 Jahren in Portoroz zu einer der jüngsten Siegerinnen auf der WA-Tour überhaupt avanciert war, aufsehenerregend zurückgekämpft. Hatte man sie damals schon zum "Wunderkind" hoch stilisiert, hatten private Probleme, Trainerwechsel, die Nicht-Berücksichtigung für Olympia 2008 usw. zu einem "Absturz" auf Platz 324 geführt.

Start in die zweite Karriere

Der bisher größte Comeback-Meilenstein der mit Austria-Kicker Georg Margreitter liierten Vorarlbergerin, die zwei WTA-Titel und bereits über eine Million Dollar Preisgeld gewonnen hat, war im Juni das Viertelfinale in Wimbledon gewesen. Dort hatte Paszek selbst von einem "Neubeginn" gesprochen.

Ihr Start in die zweite Karriere verläuft bisher jedenfalls äußerst vielversprechend. Schon diese Woche kann es weiter nach oben gehen. Beim mit 721.000 Dollar dotierten WTA-Premier-Tour-Event in Carlsbad/Kalifornien startet Paszek gegen die schlagbare Rumänin Simona Halep.