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"Hätte den Titel in Istanbul nicht erwartet"

So richtig konnte keine Spielerin dieser Saison ihren Stempel aufdrücken.

Die Grand-Slam-Titel wurden ordentlich aufgeteilt.

Die Weltranglisten-Führende Caroline Wozniacki gewann zwar sechs Turniere, ein Major-Sieg war aber wieder nicht dabei.

Seit Sonntag darf man wohl Petra Kvitova als "Spielerin der Saison" bezeichnen.

Kvitova auf Platz zwei

Nach ihrem Triumph in Wimbledon ließ sie bei den WTA-Championships in Istanbul ihren zweiten ganz großen Sieg folgen.

Mit 7:5, 4:6, 6:3 wies die Linz-Siegerin die Weißrussin Victoria Azarenka knapp in die Schranken.

Damit schiebt sich Kvitova im WTA-Ranking nicht nur auf Platz zwei hinter Wozniacki, auch mit der Anzahl an Turniersiegen zieht sie mit der blonden Dänin gleich.

"Ein wichtiger Schritt für mich"

"Das ist ein unglaublich wichtiger Schritt für mich. Ich hätte nicht erwartet, dass ich in Istanbul den Titel hole", war die 21-jährige Tschechin selbst von ihrer Leistung überrascht.

Als Schlüssel zum Erfolg sieht sie ihre gemeinsame Arbeit mit Coach David Kotyza sowohl im körperlichen als auch im mentalen Bereich.

Da gab es auch von Victoria Azarenka, die heuer schon im Halbfinale den Kürzeren gegen Kvitova zog, viel Lob: "Zu verlieren tut weh. Ich bin aber froh, dass ich gegen so einen großen Champion verloren habe. Sie hat sich den Sieg verdient."

Auch Azarenka an Sharapova vorbei

"Petra hat einen unglaublich starken Aufschlag. Besonders bei den Big Points hat sie sich damit immer wieder gerettet. Sonst hätte ich sicher mehr Breaks gemacht."

Auch Azarenka kann sich in der Weltrangliste an Maria Sharapova vorbei auf Platz drei schieben. Die Russin wäre die einzige Spielerin gewesen, die Wozniacki noch von der Spitze verdrängen hätte können.

Aufgrund einer Knöchelverletzung gab sie aber nach Niederlagen in den ersten beiden Gruppenspielen vorzeitig auf.

Kvitova darf sich über 1,75 Millionen Dollar an Preisgeld freuen. Azarenka nimmt 775.000 Dollar in den dreiwöchigen Urlaub im heimischen Weißrussland mit.

Türkische Fans durchaus interessiert

Die Veranstalter in Istanbul, die zum ersten Mal die WTA Championships austragen durften, zogen eine durchwachsene Bilanz. Die Halle war in dieser Woche zwar gut gefüllt, dies wurde aber nur mit sehr niedrigen Ticketpreisen und politischer Hilfe erreicht.

Die türkischen Zuschauer erwiesen sich aber als durchaus interessiert und zeigten auch eine gewisse Affinität zum Weißen Sport. Auch wenn das Rauchverbot in der Halle nicht immer ernst genommen wurde.

Für Istanbul ist das Event sehr wichtig. Soll es doch beweisen, dass die türkische Metropole reif für die Austragung der Olympischen Spiele 2020 ist.