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"Ich habe den Wettkampf sehr vermisst"

Nach zehn Monaten Tour-Absenz wird Alisa Kleybanova in dieser Woche beim WTA-Premier-Turnier in Miami erstmals wieder Tennis unter Wettkampfbedingungen spielen.

Druck wird die 22-jährige Russin keinen verspüren, höchstens Erleichterung.

Denn Kleybanova hat keine normale Verletzungspause hinter sich.

Kampf gegen den Krebs

Die ehemalige Weltranglisten-20. gewann in den letzten Monaten den bislang wichtigsten Kampf ihres Lebens, jenen gegen den Krebs!

Im Mai vergangenen Jahres wurde bei Kleybanova das sogenannte Hodgin-Lymphom diagnostiert, ein bösartiger Tumor des Lymphsystems.

"Habe gespürt, dass etwas nicht stimmt"

"Ich habe mich beim WTA-Turnier in Rom einfach nur krank gefühlt und geglaubt, dass ich mir eine Erkältung oder eine Grippe eingefangen habe", erzählte die Russin bei einer Pressekonferenz in Miami.

"Nachdem es nicht besser wurde, habe ich mich dazu entschlossen, mich einer ausgiebigen Untersuchung zu unterziehen. Ich habe da schon gespürt, dass irgendetwas mit mir nicht stimmt."

"Wollte Krankheit mit voller Kraft bekämpfen"

Als die Diagnose feststand wurde schnell ihr vom Tennisplatz bekannter Kampfgeist geweckt. "Ich war sofort darauf fokussiert, die besten Ärzte zu bekommen - ich wollte die Krankheit mit voller Kraft bekämpfen!"

An die Öffentlichkeit ging Kleybanova erst an ihrem 22. Geburtstag, dem 15. Juli 2011. Damals kündigte sie an, sich einer mehrmonatigen Behandlung zu unterziehen.

Im Dezember standen die letzten Termine auf dem Programm. Bereits im Februar diesen Jahres griff Kleybanova wieder zum Tennis-Schläger.

"Habe den Wettkampf sehr vermisst"

"Ich habe den Wettkampf einfach sehr vermisst. Noch nie in meinem Leben gab es so eine lange Zeit, in der ich kein Tennis gespielt habe."

"Am meisten Spaß machen mir beim Tennis aber die Turniere und die Matches. Es ist nicht so, dass ich nicht auch gerne einfach nur ein paar Bälle schlage, am liebsten sind mir aber Ergebnisse und Siege. Diese Aufregung und die Emotionen während eines Matches sind einfach unvergleichlich!"

Kleybanova ist dem Tennis-Sport dankbar

Tennis habe Kleybanova in jedem Fall sehr bei ihrer Genesung geholfen. "Ich bin wirklich dankbar, ein Profi-Sportler zu sein. Von Kindesbeinen an bin ich harte Arbeit und Disziplin gewohnt. Man lernt im Sport, sich Problemen und Herausforderungen zu stellen."

"Ich war im Kopf darauf eingestellt, den Krebs zu besiegen", sieht sie bei ihrem Kampf gegen die Krankheit viele Parallelen zum Sport.

"Wahrscheinlich hat mich gerade diese Einstellung durch die ganzen Probleme gebracht. Darum bin ich schon nach so kurzer Zeit wieder zurück und richtig aufgeregt vor meinem Auftakt-Match."

In der ersten Runde von Miami trifft Kleybanova auf die schwedische Weltranglisten-64. Johanna Larsson.

Doch ganz egal, wie dieses Match ausgehen wird: Alisa Kleybanova wird den Platz auf jeden Fall als Siegerin verlassen!

Christian Frühwald