Die Dichte wird auch im Damen-Tennis immer größer. Es ist jetzt eine Zeit, in der nicht viel nachkommt, aber es wird sicher wieder Zeiten geben, in denen es besser geht. Wir sind auch ein bisschen verwöhnt. Vor 15, 20 Jahren, als ich gespielt habe, hatten wir acht, neun Spielerinnen im Hauptfeld. Bei den Männern vielleicht fünf, sechs. Ich glaube, es hängt auch mit der Jugend heutzutage ein bisschen zusammen, aber irgendwann geht es wieder bergauf. Es ist wichtig, im eigenen Land Turniere zu haben. Nicht nur das Generali Ladies in Linz oder Bad Gastein, sondern auch die Herren-Turniere. Es ist wichtig, dass die Leute zu Turnieren gehen und sich die Besten der Besten anschauen können. Da gibt es sicher einige Jugendliche, die sagen, da möchte ich auch einmal stehen. Man braucht nicht immer nur Idole im eigenen Land.

LAOLA1: Die WTA feiert ihren 40. Geburtstag. Wie sehr hat sich der Sport in dieser Zeit verändert?

Schett: Tennis ist – zusammen mit Golf – Damen-Weltsportart Nummer eins. Es hat sich also einiges in den letzten 40 Jahren getan. Bevor Billie Jean King und ihre Kolleginnen die WTA vor 40 Jahren gegründet haben, hat es ja gar keine Damen-Tour oder Preisgelder gegeben. Von Jahr zu Jahr ist das Preisgeld gestiegen und jetzt ist es so, dass wir bei den Grand-Slam-Turnieren das gleiche wie die Herren haben. Ohne Billie Jean King wäre ich nicht, was ich bin. Ich wäre nicht die Nummer sieben der Welt gewesen, würde nicht Botschafterin des Generli Ladies sein. Ich habe Billie Jean King alles zu verdanken, was ich erreicht habe. Für das Damen-Tennis ist das ein riesen Jubiläum. Ich habe es in New York gesehen, wenn Billie Jean King vorbei geht, ist das inspirierend für alle.