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Gerockt und geschockt: Das waren die US Open 2015

Gerockt und geschockt: Das waren die US Open 2015

Das waren sie also, die 134. US Open.

Mit einem spielerischen Feuerwerk, für das Novak Djokovic und Roger Federer verantwortlich zeichneten, gingen sie am Sonntagabend (Ortszeit) zu Ende.

LAOLA1 blickt ein letzes Mal zurück auf das abschließende Grand-Slam-Turnier der Saison: Mit lustigen Hoppalas, echten Schockern und jeder Menge Tennis der Extraklasse. 

Ein italienisches Wunder

Ladies first, daher macht die Damen-Siegerin den Anfang: Ministerpräsident Matteo Renzi ließ es sich nicht nehmen, kurzerhand nach New York zu fliegen, um beim historischen, ersten rein-italienischen Damen-Finale bei einem Major anwesend zu sein. Flavia Pennetta und Roberta Vinci bahnten sich ihren Weg durch den Turnierraster und trafen im Endspiel aufeinander. Erstgenannte behielt im Duell der Freundinnen die Oberhand und erklärte daraufhin ihren Rücktritt mit Saisonende. Das ließ selbst in ihrer Familie die Kinnladen nach unten fallen. "Wir waren nach dem Sieg überglücklich", verriet ihr Vater, "doch ihr Entschluss, die Karriere zu beenden, hat uns enttäuscht." Der Pennetta-Clan, dem auch Flavias Verlobter Fabio Fognini angehört, will versuchen, die 33-Jährige umzustimmen.

 

Absturz einer Drohne

Ein echter Schockmoment ereignete sich beim Match der späteren Siegerin gegen Monica Niculescu. Während der Zweitrunden-Partie flog plötzlich eine Drohne gegen die Außenseite des Louis-Armstrong-Stadiums und stürzte ab. "Das war schon irgendwie beängstigend", erklärte Pennetta nach dem Spiel. "Hier werden so viele Sicherheitsvorkehrungen getroffen, und dann kommt so ein Ding von oben. Die Drohne hätte viel Schaden anrichten können." Glücklicherweise befand sich niemand in der unmittelbaren Umgebung, sodass lediglich ein Sachschaden entstand.

Zum Handkusse gekommen

Der ehemalige Weltklasse-Spieler James Blake (Career High Platz vier) machte sich vergangene Woche auf den Weg nach Flushing Meadows, als er plötzlich von einem Polizisten zu Boden gedrückt wurde. Binnen Sekunden waren fünf Gesetzeshüter um ihn herum, im Glauben, der 35-Jährige sei Mitglied einer Diebesbande. "Ich hatte auf jeden Fall Angst, es war verrückt", schildete der Gewinner von zehn ATP-Turnieren den Vorfall und forderte eine Entschuldigung der Exekutive. Diese folgte einige Tage später von höchster Stelle. "Was passiert ist, hätte nicht passieren dürfen", gab sich Polizeichef William J. Bratton kleinlaut. "Die Anwendung von Gewalt in dieser Operation ist beunruhigend."

 

An der vorletzten Hürde gestrauchelt

Bevor das Finale über die Bühne ging, waren die Gazetten voll mit Geschichten von Serena Williams. Als erste Dame seit Steffi Graf 1988 war sie auf dem Weg zum Grand Slam, doch kurz vor dem Ziel, genauer gesagt an der vorletzten Hürde, scheiterte sie. Die US-Amerikanerin musste dem immensen Druck sowie einer starken Leistung von Vinci Tribut zollen und im Halbfinale die Segel streichen, nachdem sie in der Runde zuvor den vielbeachteten Sister-Act gegen Schwester Venus noch knapp für sich entscheiden konnte.

Schock um Sock

Die Anzeigetafel spuckte eine 2:1-Satzführung für Jack Sock in dessen Zweitrunden-Match gegen den Belgier Ruben Bemelmans aus, als dieser im vierten Durchgang plötzlich wankte und zu Boden sackte. Die schwere Hitze setzte der US-Hoffnung zu, schlimme Krämpfe machten eine Fortsetzung des Spiels unmöglich. Der 22-Jährige wurde umgehend ärztlich betreut, das Saisonhighlight war für Sock jedoch abrupt beendet.

 

Aufgaben-Orgie

Apropos Hitze: Diese war in der ersten Woche für viele der größte Gegner und unüberwindbar zugleich. Von Radek Stepanek über Alexandr Dologpolov bis hin zu Gael Monfils und Thanasi Kokkinakis gaben sie allesamt vorzeitig auf. Zehn "Retirements" verbuchten die Statistiker in der ersten Herren-Runde, die dahinter "neuer Negativrekord" vermerken mussten.

 

Interview-Premiere

Kurze Gespräche vor und etwas längere nach den Matches gehören für die Tennis-Stars zum Alltag. Coco Vandeweghe sorgte in Flushing Meadows für ein Novum: Erstmals in der Geschichte eines Grand-Slam-Events gab eine Akteurin während des Spiels ein Interview. "Ich finde es gut, wenn man Einblick in die Psyche eines Profis bekommt", erklärte die New Yorkerin ihr Motiv. Hinterher konnte sie sich allerdings nicht mehr an die Fragen und Antworten des Gesprächs erinnern. Ihre Kolleginnen waren teilweise perplex. Serena Williams etwa hofft, dass das "nicht zur Pflicht" wird. Auch Sabine Lisicki will sich damit nicht anfreunden: "Da können viele Sachen schief gehen."

 

Fiasko für die Gauchos

Oh, was waren das für Zeiten, als David Nalbandian, Gaston Gaudio, Guillermo Canas oder auch Guillermo Coria Argentiniens Tennis-Fans in Ekstase versetzten. Inzwischen ist man von diesen glorreichen Tagen soweit entfernt, dass ein Blick auf die Ergebnisse der Gauchos in New York richtig weh tut. Die Herren Pella, Delbonis und Mayer mussten sang- und klanglos nach Dreisatz-Auftaktniederlagen die Segel streichen, Diego Schwartzmann sorgte für den einzigen Sieg, scheiterte aber in Runde zwei an Rafael Nadal. Kein Wunder, dass die erfolgshungrigen Südamerikaner das Comeback von Juan Martin del Potro herbeisehnen.

 

Fish sagt "Goodbye"

Es war der emotionale Höhepunkt dieser 134. US Open im USTA Billie Jean King National Tennis Center. Mardy Fish zog in der zweiten Runde im Kampf gegen Feliciano Lopez in fünf Sätzen den Kürzeren und beendete seine Karriere. Der 33-Jährige schilderte wenige Tage zuvor in einem aufsehenerregenden Bericht von seinen Panik-Attacken, die ihn vor Matches heimsuchten und sein Leben komplett veränderten. Mit der Hilfe seiner Frau Stacey Gardner und dem Rest der Familie, die ihn permanent begleitete, wurde sein Leben auf der Tour wieder erträglich. "Ich weiß nicht, was jetzt kommt. Ich bin 33 Jahre alt und ich weiß, dass ich nie wieder etwas so gut machen werde, wie ich Tennis gespielt habe. Aber das ist in Ordnung", sah er den Zeitpunkt gekommen, ein neues Kapitel aufzuschlagen.

<span style=\'color: #ffff00;\'>HERREN <span style=\'color: #ffff00;\'>DAMEN
Meiste Asse Cilic (CRO) 115 S. Williams (USA) 54
Meiste Doppelfehler 29 Mladenovic (FRA) 27
Schnellstes Service Raonic (CAN) 147 mph 126 mph
<span style=\'color: #ff0000;\'>3. Thiem (AUT) 141 mph
Längste Rallye Albot vs. Ferrer 32 Tsurenko vs. Lepchenko 30
Percentage 1. Aufschlag Pella (ARG) 73 % Diyas (KAZ) 86 %
Percentage Punkte 1. Aufschlag Querrey (USA) 84 % Konjuh (CRO) 82 %
Percentage Punkte 2. Aufschlag Nishikori (JPN) 71 % Kozlova (UKR) 63 %
<span style=\'color: #ff0000;\'>2. Thiem (AUT) 64 %
Gewonnene Breakbälle Djokovic (SRB) 41 Pennetta (ITA) 34

Breitseite gegen die Schiedsrichterin

Victoria Azarenka sorgte aus spielerischer Sicht gleich für zwei Glanzlichter. Sowohl ihr Drittrunden-Thriller gegen Angelique Kerber, als auch das Viertelfinal-Duell gegen Simona Halep gehören zum Besten, was die US Open zu bieten hatten. Für ein Bonmot zeichnete sie zudem in der ersten Runde verantwortlich. Beim klaren Zweisatz-Sieg über Lucie Hradecka geriet sie mit der Schiedsrichterin aneinander. "Hast du jemals Tennis gespielt?", fragte die Weißrussin, deren Puls aufgrund einer vermeintlichen Fehlentscheidung die 180 Schläge längst überschritten hatte. Deren "Ja, das habe ich", kommentierte Azarenka salopp mit: "Gut, dann warst du wahrscheinlich nicht besonders gut." 

Ein bisschen Spaß muss sein

Der Entertainment-Faktor wird in den USA seit jeher groß geschrieben. Doch auch die Spieler selbst ließen sich nicht lumpen. Roger Federer etwa sorgte durch sein Photobombing während eines Interviews von Stan Wawrinka für Lacher, Novak Djokovic bat einen Edelfan auf dem Court zum Tanz. Die Hüften in Bewegung hatten auch zwei Promis. Comedian Jimmy Fallon und Sänger Justin Timberlake nutzten einen Song von Beyonce, um auf der Tribüne eine kurze Tanzeinlage zum Besten zu geben.

 

Im Schatten der Einzel-Stars

Seit jeher fokussiert sich das Augenmerk der Fans und Medien auf die Einzelbewerbe. Dabei lohnt sich auch ein Blick auf die weiteren Events. So hat etwa Martina Hingis erneut für Furore gesorgt und mit Leander Paes (ja, der spielt noch immer) im Mixed ebenso gewonnen wie mit dessen indischer Landsfrau Sania Mirza im Doppel. Im Herren-Doppel wurde übrigens Geschichte geschrieben. Mit Pierre-Hugues Herbert und Nicolas Mahut trugen sich erstmals zwei Franzosen in die Siegerliste von Flushing Meadows ein.

 

Ein Sturz und alles war vorbei

Die US Open sollten die späte Wende einer über weite Strecken verkorksten Saison werden und wurden letztendlich zum Sinnbild eines Jahres, das Eugenie Bouchard nur allzu gern bereits ad acta legen würde. Die 21-Jährige, die im Vorjahr bis auf Position vier in der Weltrangliste nach vorne stürmte, stürzte in der Umkleidekabine unglücklich und musste alle weiteren Spiele - die Kanadierin war auch im Doppel- und Mixed-Bewerb noch vertreten - w.o. geben.

 

Vom Heiratsantrag zur Liebeserklärung

Das letzte Wort gebührt Novak Djokovic. Der half kurz vor Turnierbeginn einem Freund bei dessen Heiratsantrag und pflügte sich danach zwei Wochen lang durch das Raster, ehe er sich im Finale durch einen Viersatz-Sieg über Roger Federer zum zweiten Mal nach 2011 den Siegerscheck abholte. In seiner Dankesrede richtete er sich an seine Familie. Er genieße seinen Job noch mehr als früher, "weil ich inzwischen ein Ehemann und Vater bin. Das macht es noch süßer."
 

Christoph Nister 

Look what happened a few days ago on my practice session :) I am very excited for you guys and glad I had a role in this wonderful surprise! Congratulations Kirk and Jenny Pogledajte sta se desilo pre neki dan na mom treningu :) Cestitam Kirk i Jenny i zelim vam puno srece! Drago mi je sto sam ucestvovao u ovom prelepom iznenadjenju

Posted by Novak Djokovic on Dienstag, 1. September 2015