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Federer mit Machtdemonstration ins Halbfinale

Federer mit Machtdemonstration ins Halbfinale

Dank Roger Federer, Stan Wawrinka und Martina Hingis werden die US-Open 2015 in New York zu Schweiz-Festspielen.

Im Herren-Halbfinale treffen am Freitag Federer und Wawrinka aufeinander, nachdem die beiden in der Nacht auf Donnerstag im Eilzugstempo in die Vorschlussrunde eingezogen sind.

Hingis steht im Mixed- und Doppel bereits im Finale. Im Damen-Einzel überraschten die Italienerinnen.

Federer gegen Warinka, das ist das erste rein schweizerische Grand-Slam-Halbfinale der Tennis-Geschichte überhaupt.

"Für uns beide und ein so kleines Land wie die Schweiz ist das großartig", sagte Federer nach seinem klaren 6:3,6:3,6:1-Erfolg in nur 87 Minuten über den Franzosen Richard Gasquet.

Schweizer Festspiele

Schon davor hatte Wawrinka mit Thiem-Bezwinger Kevin Anderson in 1:47 Stunden kurzen Prozess gemacht und den bis dahin fast makellosen und 2,01 m großen Südafrikaner beim 6:4,6:4,6:0 am Ende sogar die Höchststrafe erteilt.

Damit ist Wawrinka nach Novak Djokovic, Andy Murray und Federer auch als vierter Spieler für die ATP-Finals im November in London qualifiziert.

Der Sieger aus Federer gegen Warinka trifft in New York auf den Gewinner des zweiten Halbfinales zwischen dem Weltranglisten-Ersten Djokovic aus Serbien und dem kroatischen Titelverteidiger Marin Cilic.

Erst einmal sind Federer und Wawrinka bei einem Major-Turnier zusammen im Halbfinale gestanden. Nämlich 2014 bei den Australien Open, als Wawrinka sein erstes Grand-Slam-Turnier gewann.

Im direkten Vergleich führt Federer gegen Wawrinka mit 16:3, das bisher letzte Duell im Best-of-5-Format entschied aber Wawrinka zuletzt im Viertelfinale der French Open in Paris klar in drei Sätzen für sich.

Federer mit Machtdemonstration

Im Gegensatz zu früher sei nun nicht mehr nur er, sondern auch Federer ein wenig nervös, wenn sie gegeneinander antreten würden, gab sich der aktuelle French-Open-Sieger Wawrinka zuversichtlich.

Das Match gegen Anderson sei sein "bisher mit Abstand beste Partie des Turniers", gewesen.

Keine halbe Stunde nach Wawrinka tat es Roger Federer im Arthur-Ashe-Stadion seinem Davis-Cup-Kumpel gleich und machte damit das ersten Schweizer Halbfinale bei einem Major perfekt.

Gegen den absolut chancenlosen Gasquet siegte Federer klar und zog damit ohne Satzverlust in sein bereits zehntes Halbfinal bei den US Open ein.

"Nach der Partie gegen Isner hatte ich das Gefühl, dass ich heute zusätzlich Zeit hatte", so Federer, der von 2004 bis 2008 das Turnier fünfmal in Folge gewonnen und zuletzt 2009 das Finale erreicht hat.

"Treffen uns vor dem Punkt im Kopf"

Federer hatte es wie Wawrinka eilig, weil die Wetterprognosen für den späteren Abend Regen prophezeiten. Er legte einen brillanten Start hin und servierte allein in den ersten drei Servicegames sieben Asse.

Bei eigenem Aufschlag geriet er auch danach nie in Gefahr. Er musste keinen einzigen Breakball des Franzosen abwehren. Komisch sei es, gegeneinander zu spielen, sagte Federer vor dem Gipfel gegen Landsmann Wawrinka.

"Ich habe das Gefühl, dass wir uns irgendwo in unseren Köpfen treffen, bevor der Punkt gespielt wird."

Den perfekten Schweizer Abend komplettierte Martina Hingis. Die 34-Jährige zog sowohl im Doppel mit Sania Mirza als auch im Mixed mit Leander Paes in das Finale ein.

In diesen bietet sich der ehemaligen Weltranglisten-Ersten, die nach mehrere Rücktritten derzeit wieder höchst erfolgreich aktiv ist, die Chance auf ihre Grand-Slam-Titel 19 und 20.

Italienerinnen trumpfen auf

Etwas unter gingen am Mittwoch (Ortszeit) die beiden restlichen Einzel-Halbfinali bei den Damen. Die 23-jährige Rumänin Simona Halep schaffte in einer wegen Regens eineinhalb Stunden lang unterbrochenen Partie mit einem 6:3,4:6,6:4 gegen die zweifache US-Open-Finalistin Victoria Asarenka aus Weißrussland erstmals den Einzug ins New-York-Halbfinale.

Die einzige Unter-30-Jährige in der Vorschlussrunde trifft auf die Italienerin Flavia Pennetta, die sich gegen die Tschechin Petra Kvitova 4:6,6:4,6:2 durchsetzte.

Damit sind die Italienerinnen im Damenturnier das, was die Schweizer Federer und Wawrinka bei den Herren sind. Denn das zweite Halbfinale am (heutigen) Donnerstag lautete Serena Williams (USA) gegen Roberta Vinci.

Die 33-jährige Penetta und die 32-jährige Vinci haben es damit in der Hand, für ein rein italienisches Finale zu sorgen.