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Trimmel: "Es kommt auf die Tagesverfassung an"

Trimmel:

Am Montag startet mit den US Open das vierte und bereits letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres.

Durch die verletzungsbedingte Absage von Rafael Nadal ist der Favoritenkreis bei den Herren diesmal noch kleiner, als er es in der Vergangenheit eh schon war.

„Wenn man sich die letzten Grand-Slam-Turniere anschaut, erklärt sich der Favoritenkreis eh von selbst“, weiß ÖTV-Sportdirektor Clemens Trimmel.

Für LAOLA1 hat der 33-jährige Wiener die Top-Stars unter die Lupe genommen.

Roger Federer

Roger Federer

Federer ist für mich der Top-Favorit auf den Titel. Das ist er nicht nur, weil er Djokovic letzte Woche im Finale von Cincinnati geschlagen hat. Er hat auch davor sehr stark gespielt und nach Wimbledon jetzt wieder viel Selbstvertrauen, weil er endlich wieder ein Grand Slam gewonnen hat. Auch die Rückeroberung der Weltranglisten-Führung wird ihm zusätzliche Kraft geben. Ein Federer mit Selbstvertrauen – einen viel gefährlicheren Sportler gibt es nicht.

Novak Djokovic

Novak Djokovic

Djokovic wird der größte Herausforderer von Federer werden. Viele sagen schon wieder, dass er heuer nicht mehr so stark ist wie im vergangenen Jahr. 2011 hat er einfach Unglaubliches geleistet. So eine Saison zu wiederholen, wäre fast schon unmenschlich. Djokovic spielt auch 2012 eine tolle Saison. Ich bin noch immer von seiner körperlichen Entwicklung begeistert. Er hat eine beeindruckende Präsenz auf dem Platz. Durch sein Auftreten ist er immer gefährlich. Wenn Federer und Djokovic aufeinandertreffen kommt es viel auf die Tagesverfassung und wenige Nuancen an.

Andy Murray

Andy Murray
Murray sehe ich mit Außenseiter-Chancen. Er hat noch nicht diese Final-Erfahrung – auch wenn er jetzt schon vier Mal in einem Grand-Slam-Endspiel stand und Olympia-Gold gewann. Ich glaube nicht, dass er die US Open gewinnt.  Auch wenn man sagt, dass Olympia das fünfte Grand-Slam-Turnier ist – er hat immer noch kein Major gewonnen. Wenn er bei den US Open zum fünften Mal im Finale steht, wird er nicht sagen: „Das ist eh alles easy-cheesy. Olympia habe ich gewonnen,  jetzt gewinne ich hier.“ Im Unterbewusstsein wird er wieder zum Nachdenken beginnen. Ich glaube zwar schon, dass er einmal in seiner Karriere ein Grand-Slam-Turnier gewinnen wird, ich glaube aber nicht, dass es bei diesen US Open so weit sein wird.

Außenseiter

Außenseiter

Zu Roger Federer, Novak Djokovic und Andy Murray würde ich auch noch Juan Martin del Potro zählen. Er hat nicht nur schon einmal die US Open gewonnen, sondern er hat einfach auch das Spiel um den Top vier gefährlich zu werden. Ich würde auch Leute wie Tsonga nicht außer Acht lassen. Gefährliche Außenseiter sind auch Isner und Raonic. Am Ende des Tages wird es für den Titel aber nicht reichen. Wenn ganz vorne alles normal läuft, werden sie Außenseiter bleiben.

Aufgezeichnet von Christian Frühwald