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Favoriten weiter, aber alles wartet auf Djokovic

Favoriten weiter, aber alles wartet auf Djokovic

Die US Open 2011 haben sechs Tage nach dem stärksten Erdbeben an der US-Ostküste in über 100 Jahren und nur einen Tag nach dem schwersten Sturm in zwei Jahrzehnten am Montag doch noch plangemäß begonnen.

Die Überraschungen hielten sich zum Auftakt noch in Grenzen.

Mit Wimbledonsiegerin Petra Kvitova musste allerdings die Nummer 7 der Welt schon nach der ersten Runde des mit 23,718 Mio. Dollar dotierten letzten Majors des Jahres ihre Koffer packen.

Wimbledon-Siegerin vorzeitig out

Kvitova unterlag der Rumänin Alexandra Dulgheru mit 6:7(3),3:6. Die 21-jährige Tschechin, die heuer schon vier Turniere für sich entschieden hat, war im Vorjahr in der dritten Runde an der späteren Siegerin Kim Clijsters gescheitert.

Doch seit ihrem sensationellen Titel auf dem "heiligen Rasen" ist es für Kvitova gar nicht nach Wunsch gelaufen: In Toronto und Cincinnati ist sie jeweils im Achtelfinale an Andrea Petkovic gescheitert, nun folgte die Erstrunden-Pleite gegen die Weltranglisten-48.

Sharapova quält sich weiter

Mehr Mühe als ihr lieb war hatte auch eine der Favoritinnen des Turniers: Cincinnati-Siegerin Maria Scharapowa quälte sich gegen die Britin Heather Watson 2:34 Stunden lang, ehe sich die Weltranglisten-Vierte mit 3:6,7:5,6:3 durchsetzte.

"Kein Zweifel, das war eines der schwersten Erstrundenmatches, das ich je hatte", gestand Scharapowa, die hier vor fünf Jahren triumphiert hatte. Die 19-jährige Watson, 2009 US-Open-Juniorinnensiegerin, hatte die Sensation bei 5:5 im zweiten Satz auf dem Schläger.

16-Jährige in Runde zwei

Am Ende hatte Scharapowa, die neben 41 Winnern auch 58 unerzwungene Fehler beging, aber den längeren Atem. Wie in allen ihren nunmehr zwölf Dreisatz-Matches in diesem Jahr.

Große Freude gab es bei der erst 16-jährigen US-Amerikanerin Madison Keys nach einem Zweisatz-Sieg über ihre 21 Jahre ältere Landsfrau Jill Craybas - es war ihr erster Sieg bei einem Major.

Herren-Favoriten klar weiter

Ungefährdet nahmen der fünffache US-Open-Sieger Roger Federer, der Sieger der US-Open-Series, Mardy Fish (USA), der Franzose Gael Monfils und der Tscheche Tomas Berdych ihre ersten Hürden.

Federer machte in der Nightsession gegen Santiago Giraldo aus Kolumbien keine Überstunden und setzte sich nach 109 Minuten mit 6:4,6:3,6:2 durch. Fish, der mit einem Titel in New York dank einer Bonus-Million nicht weniger als 2,8 Mio. Preisgeld holen könnte, ließ dem Deutschen Tobias Kamke nur fünf Games.

Der 29-jährige US-Amerikaner ist die größte Hoffnung der Hausherren im Turnier. Auch der Weltranglisten-Neunte Berdych kam gegen den Franzosen Romain Juain in drei Sätzen weiter.

Davis-Cup-Sieger out

Nicht weniger als 4:24 Stunden quälte sich Philipp Petzschner bis zum Erstrundensieg. Der deutsche Doppelpartner von Jürgen Melzer, der in den vergangenen Wochen am Pfeifferschen Drüsenfieber laboriert hatte, rang den Spanier Albert Ramos mit 7:5,6:7(2),6:3,6:7(5),6:3 nieder.

Ausgeschieden ist allerdings der als Nummer 15 gesetzte Serbe Viktor Troicki, der sich dem wieder einmal aufzeigenden Kolumbianer Alejandro Falla nach 2:1-Führung nach Sätzen noch beugen musste.

Djoker bereit zum großen Wurf

Troickis berühmterer Landsmann Novak Djokovic war am Montag noch nicht im Einsatz, stand aber doch schon im Mittelpunkt des Interesses.

Der Vorjahres-Finalist, der seit dem Frühjahr einen sensationellen Lauf zur Nummer 1 der Welt gezeigt hat, hat sich nach einer Schulterverletzung in Cincinnati wieder fit gemeldet. Nun scheint der Überspieler des Jahres bereit, auch bei den US Open seiner fantastischen Saison noch die Krone aufzusetzen.

Keine Schmerzen mehr

"Ich habe in den vergangenen Tagen aufgeschlagen und habe keine Schmerzen mehr gespürt", verkündete der diesjährige Australian-Open- und Wimbledonsieger, der heuer bisher nur zwei Niederlagen in 59 Matches einstecken musste.

Schon mit dem Halbfinalsieg über Roger Federer vor einem Jahr und einem tollen Finale gegen Rafael Nadal hat der Serbe viel Aufwind bekommen. "Ich habe damals begonnen, mehr daran zu glauben, dass ich auch die absoluten Topspieler schlagen kann."

Djokovic eröffnete seinen Run auf die US-Open-Krone am Dienstag gegen Conor Niland (IRL).

Gerüchte um spezielles Hilfsmittel

Trotz seiner eigenen tollen Serie könne man weder den 16-fachen Major-Sieger Roger Federer, noch Titelverteidiger Rafael Nadal abschreiben. "Auch wenn ich die Nummer 1 bin, die zwei sind die erfolgreichsten Spieler im heutigen Tennis", sagte der nach der Pressekonferenz zum neuen ehrenamtlichen Unicef-Botschafter ernannte Djokovic.

Der Serbe spielte übrigens auch eine Geschichte im "Wall Street Journal" vom Montag herunter, wonach er eine spezielle Unterdruckkammer zur schnelleren Regeneration benützen soll. "Alles, was ich sagen kann, ist, dass ich sie vergangenes Jahr ein paar Mal benützt habe und seither nicht mehr. Es ist sehr interessant, aber es hat mit meinen Erfolgen in den vergangenen zehn Monaten nichts zu tun."