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Die Zukunft des World Team Cups ist ungewiss

Die Zukunft des World Team Cups ist ungewiss
Als die serbische Tennis-Mannschaft am Samstagabend die Siegestrophäe in die Höhe reckte, wehte ein Hauch von Wehmut über die Anlage des Düsseldorfer Rochusclubs.
 
Schließlich könnte die 35. Auflage der Mannschafts-WM die letzte gewesen sein.
 
Mit dem abschließenden Doppel im Finale zwischen Serbien und Tschechien endete der Fünfjahresvertrag zwischen den Veranstaltern und der Herren-Organisation ATP.
 
Doch wie geht es nun weiter? "In ein, zwei Monaten werden wir zu einer Entscheidung kommen", kündigte Turnierdirektor Dietloff von Arnim an.
 
Zwei mögliche Varianten
 
Zwei Varianten stehen im Raum. Entweder wird am Rolander Weg auch 2013 um die Mannschafts-WM gespielt oder es findet ein normales ATP-Turnier der 250er-Kategorie statt.
 
Am wahrscheinlichsten ist derzeit, dass sich die Organisatoren schweren Herzens vom Modus und vor allem vom Label der Team-WM verabschieden.
 
"Wir müssen alle Vor-und Nachteile abwägen und vor allem mit unseren TV-Partnern und den Sponsoren sprechen", erklärte von Arnim zwar.
 
"Der Titel ist ein ganz besonderer"
 
Doch in Wirklichkeit scheint die Entscheidung längst gefallen. "Schade, dass es dieses Format im kommenden Jahr nicht mehr geben wird", sagte der serbische Tennisprofi Viktor Troicki nach dem 3:0-Finalsieg seines Teams gegen Tschechien.
 
"Der Titel ist ein ganz besonderer, weil es der letzte war", betonte Troicki. "Das ist schade, weil es eine tolle Veranstaltung ist."
 
Keine Top-Stars mehr in Düsseldorf
 
Die Weltmeisterschaft leidet seit Jahren darunter, dass die besten Spieler einen weiten Bogen um Düsseldorf machen.
 
Die Stars der Branche wie Novak Djokovic, Rafael Nadal oder Roger Federer bereiteten sich auch in diesem Jahr lieber schon in Paris auf die French Open vor, als im Rheinland anzutreten.
 
Zudem ist das Interesse der Zuschauer längst nicht mehr so groß wie in den 1980er oder 1990er Jahren, als noch ein Boris Becker in Düsseldorf dem Ball hinterherhechtete.
 
ATP hat wenig Interesse
 
Die ATP selbst scheint ebenfalls wenig Interesse am Format einer Mannschafts-WM zu haben.
 
Sie unternimmt nichts, um Topspieler zu einem Start in Düsseldorf zu bewegen.
 
Auch dass sie vor einigen Jahren parallel zur Düsseldorfer Turnierwoche die Veranstaltung in Nizza in den Kalender aufnahm, wurde im Rochusclub mit Verstimmung aufgenommen.