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"Eine optimale Vorbereitung ist das natürlich nicht"

Österreichs Tennis-Fans dürfen weiterhin auf einen Start von Jürgen Melzer bei den am Sonntag beginnenden French Open hoffen.

Trotz der aktuellen Probleme in der linken Hüfte brach unsere Nummer eins am Donnerstagvormittag nach Paris auf.

Ob der seit Dienstag 31-jährige Niederösterreicher allerdings auch wirklich im Hauptbewerb des zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres antreten wird, steht noch in den Sternen.

„Am Freitag eine halbe Stunde Tennis“

„Ich werde erst am Freitag wieder einmal eine halbe Stunde Tennis spielen. In den nächsten paar Tagen werden ich dann sehen, ob es funktioniert oder nicht“, erklärt Melzer auf dem Weg zum Prager Flughafen im Gespräch mit LAOLA1.

Erst am Dienstag wurde der ÖTV-Daviscupper von Dr. Reinhard Weinstabl an der lädierten Hüfte punktiert.

„Dabei wurde Flüssigkeit rausgenommen und Cortison nachgespritzt. Dadurch soll die Entzündung abheilen. Man muss jetzt einfach abwarten, ob diese Maßnahme auch den nötigen Erfolg bringt.“

Probleme seit Madrid

Die Probleme in der Hüfte habe Melzer bereits seit dem ATP-1000-Turnier in Madrid vor fast drei Wochen. Nach dem harterkämpften Drei-Satz-Sieg in der ersten Runde über Feliciano Lopez meldete sich am nächsten Tag sein Körper zu Wort.

„Nach dem Aufstehen habe ich immer wieder Stiche bekommen. Die sind seitdem nicht mehr weggegangen. Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass sich in der Hüfte Flüssigkeit angesammelt hat und ich dort eine große Entzündung habe.“

„Die Hüfte braucht man leider für alles“

In der Vorwoche probierte es Melzer trotzdem mit einem Start in Rom. Nach dem Erstrunden-Aus gegen Richard Gasquet hatte aber die Genesung der Hüfte oberste Priorität.

„Ich habe seitdem kaum was gemacht und so gut wie gar nichts trainiert, um die betroffene Stelle zu schonen. Beim Tennis braucht man die Hüfte leider für alles“, ist Melzer bewusst.

Erholung in Prag

Die vergangenen Tage verbrachte der Deutsch-Wagramer bei seiner Freundin Iveta Benesova in Prag. Die Tschechin ist ja selbst aktiver Profi und in Roland Garros ebenfalls mit von der Partie.

Melzer reiste schon in der letzten Saison angeschlagen nach Paris. Damals kam er als Vorjahres-Halbfinalist in die Seine-Metropole, musste sich aber von Rückenschmerzen gehandicapt bereits in der zweiten Runde dem tschechischen Qualifikanten Lukas Rosol geschlagen geben.

„Eine optimale Vorbereitung ist das natürlich nicht“

„Eine optimale Vorbereitung für ein Grand-Slam-Turnier ist das natürlich nicht“, weiß der Weltranglisten-33. „Aber da kann man nichts machen.“

Auch seine bisherige Saisonbilanz verspricht nicht viel für die French Open. Von sieben Matches auf Sand konnte er nur zwei für sich entscheiden.

Setzung in den Top 32

Zumindest darf sich Melzer nach den zu Wochenbeginn erfolgten Absagen von Mardy Fish und Kei Nishikori über eine Setzung in den Top 32 freuen. Damit bleibt ihm in den ersten beiden Runden ein Kaliber erspart.

Noch viel wichtiger wäre Melzer, der übrigens ohne Rackets nach Paris reist, da er dort neue Schläger erhält, eine günstige Spielansetzung.

„Ich hoffe, dass ich nicht schon am Sonntag spielen muss. Ideal wäre es am Dienstag“, hofft er auf ein paar Tage zusätzlicher Schonung seiner Hüfte.

Christian Frühwald