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Thiem scheitert an Cuevas und sich selbst

Thiem scheitert an Cuevas und sich selbst

Nach dem vielleicht längsten Arbeitstag seiner Karriere analysierte Thiem am Abend, nach seiner Doppel-Niederlage mit Jan-Lennard Struff, sein Zweitrunden-Aus im Einzel.

Auch wenn er viel Chancen vergeben hat, so sah Thiem dann doch auch viel Positives.

Noch nicht alle Körner verschossen

"2 von 22 Breakbällen - das ist ganz klar ein Chancentod gewesen heute", gestand Thiem, der am Ende gegen Cuevas überhaupt nur einen Punkt weniger gemacht hatte als der Argentinier.

"Aber trotzdem es war alles andere als eine schlechte Partie und es waren auch viele positive Sachen dabei." Vor allem freute den 21-Jährigen, dass er nach der fast vierstündigen Partie körperlich noch sehr gut in Schuss war.

"Das hat mich extrem glücklich und zuversichtlich gemacht. Das hätte ich mir vor einem Jahr nie so erwartet. Wenn ich früher gesehen habe, wie die Spieler Stunden lang fighten, habe ich mir gedacht, das ist unmöglich und jetzt ist das bei mir auch so und das ist extrem positiv für mich."

Am fünften Satz geschnuppert

Zwei Punkte fehlten Thiem zum fünften Satz. Einen Schlüssel für die Niederlage ortete er vor allem in der Phase nach der medizinischen Auszeit seines Gegners zu Beginn des vierten Satzes.

"Da lässt er sich behandeln und dann hat er bei seinem Aufschlag-Game ziemlich angeschlagen ausgeschaut und ich habe auch zwei Breakbälle. Da muss ich zumindest einmal den Return so reinspielen, dass ich zumindest einmal im Ballwechsel bin. Wenn ich da ein Break mache, dann schaut es gut aus."

Duell mit Monfils verpasst

Thiem empfand sich jedenfalls als den körperlich fitteren Spieler.

Auch wenn er nun verloren hat, und liebend gern das Drittrundenmatch gegen Gael Monfils (FRA) bestritten hätte: Der Turniermodus, in dem er seit Beginn des Events in Nizza gesteckt war, ist jetzt weggefallen.

"Wenn man die ganze Zeit im Turnier drin ist, ist man die ganze Zeit unter Anspannung. Das war das erste Mal, dass ich das so lange erleben habe dürfen. Deshalb bin ich es nicht so gewöhnt, vor allem die letzten drei Matches waren extrem anstrengend."

Trend zeigt nach oben

Grundsätzlich sieht sich Thiem nicht nur in der Weltrangliste als Nummer 31 näher an der Spitze. Ein Cuevas habe Dimitrow glatt geschlagen und gegen Federer knapp verloren und sei ein richtig guter Tennisspieler.

"Ich glaube schon, dass der Abstand jetzt kleiner geworden ist. Das hat so begonnen mit Miami, wo ich wieder besser zu spielen begonnen habe. Von den Matches her waren das von mir die spielerisch zwei besten Wochen in den letzten zwei Jahren."

Nächstes Ziel ist nun die Rasensaison, die für ihn in Stuttgart, Halle, Nottingham und dann mit dem Höhepunkt in Wimbledon intensiv wie nie wird. "Es ist ein großes Ziel von mir, dass ich gut auf Rasen spiele. In Wimbledon bin ich gesetzt, das will ich so gut wie möglich ausnützen."

Melzer als letzter Mohikaner

Für Thiem wurde es damit nichts aus dem zweiten Drittrunden-Einzug bei einem Major nach den US Open 2014, wo er erst im Achtelfinale gestoppt worden war.

Aus österreichischer Sicht ist im Einzel somit nur noch Jürgen Melzer vertreten.

Der 34-jährige Niederösterreicher trifft am Donnerstag (2. Spiel nach 11.00 Uhr/Court 6 nach einem Damen-Match) in Runde zwei auf den Russen Andrej Kuznetsov (ab circa 13 Uhr im LAOLA1-Ticker).