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Nadal triumphiert zum achten Mal in Paris

Nadal triumphiert zum achten Mal in Paris
Rafael Nadal bleibt bei seinem Parade-Turnier in Paris der unumschränkte Herrscher.
 
Am Sonntag setzte sich der Titelverteidiger im ersten rein spanischen Finale der French Open seit 2002 gegen Außenseiter David Ferrer mit 6:3,6:2,6:3 durch und triumphierte damit schon zum achten Mal in Roland Garros.
 
Noch nie hat ein Spieler ein und dasselbe Grand-Slam-Turnier so oft gewonnen.
 
Eine Leistung, die umso größer erscheint, als Nadal erst im Februar sein Comeback nach Kniebeschwerden gegeben hatte.
 
Uralt-Rekord egalisiert
 
Zudem egalisiert er damit den Uralt-Rekord von Max Decugis aus dem Jahr 1914. Der Franzose gewann ebenfalls acht Mal die French Open (alle Paris-Sieger).
 
Bis zum Jahr 1925 durften allerdings nur Mitglieder eines französischen Tennis-Klubs am Turnier teilnehmen.
 
Dritter Platz in der ewigen Rangliste
 
Der Mallorquiner hält nun bei zwölf Grand-Slam-Titeln. Damit zieht er in der ewigen Bestenliste mit Roy Emerson gleich.

Nur mehr Roger Federer (17) und Pete Sampras (14) haben mehr Major-Erfolge auf dem Konto (Grand-Slam-Sieger-Statistik).

Dank an Familie und Team
 
"Das ist einer der speziellsten Siege. Ohne meine Familie und mein Team wäre ich nicht hier, wir hatten im vorigen Jahr lange Momente", sagte Nadal, der 1,5 Millionen Euro Preisgeld kassiert.
 
Dann überreichte ihm Ehrengast Usain Bolt den Musketier-Cup. "Ich spiele, seit ich ein Kind bin. Ich habe nicht gedacht, dass ich in der Lage wäre, so etwas zu schaffen", erklärte Nadal im Hinblick auf seinen neuen Rekord.
 
Ferrer, der immerhin noch 750.000 Euro einstreifte, gratulierte fair: "Glückwunsch an Rafa, er hat all dies verdient."
 
Ferrer nur phasenweise stark
 
Der 27-jährige Mallorquiner, der nun bei zwölf Grand-Slam-Siegen hält, drückte einer stets vom Regenabbruch bedrohten Partie bei für Pariser Verhältnisse kühlen Temperaturen wie erwartet seinen Stempel auf, reckte die Arme nach 2:16 Stunden in die Höhe.

Ferrer, der im Lauf des Turniers keinen einzigen Satz abgegeben hatte, präsentierte sich in seinem ersten Grand-Slam-Finale nur phasenweise stark und musste im 24. Duell mit Nadal die 20. Niederlage hinnehmen.
 
Gerade in den ersten beiden Sätzen brachte der Außenseiter den um vier Jahre jüngeren Gegner immer wieder in Bedrängnis, machte aus seinen Chancen letztlich aber zu wenig.
 
Demonstranten sorgen für Aufruhr
 
Zwischenzeitlich waren nicht nur Regentropfen am Platz niedergegangen, auch mehrere Demonstranten spielten sich in den Vordergrund.
 
Beim Stand von 5:1 für Nadal im zweiten Satz drang ein Zuschauer mit einer bengalischen Fackel auf den Court Philippe Chatrier vor. Sicherheitskräfte führten ihn ab, Nadal bedankte sich dafür per Handschlag.
 
Zuvor hatten zwei andere Zuschauer mit einem Plakat gegen die Homo-Ehe in Frankreich protestiert.
 
Nadal muss sich erst warmlaufen
 
Nadal war keineswegs perfekt gestartet. Im Auftaktsatz hatte er Probleme mit seiner Vorhand und musste nach dem Break zum 2:1 postwendend das Rebreak hinnehmen.
 
Ferrer schien dem scheinbar übermächtigen Gegner zuzusetzen, der aber musste erst warmlaufen, um seine Dominanz ausspielen zu können.
 
Nach seiner 3:2-Führung machte Ferrer im ersten Satz kein Game mehr, Nadal verwertete mit dem Break zum 6:3 seinen ersten Satzball und war von da an nicht mehr aufzuhalten.
 
Störaktion der Zuschauer kostet Rhythmus
 
Im zweiten Satz zog er schnell auf 3:0 davon. Noch einmal bäumte sich Ferrer aber auf, hatte die Chance, auf 3:2 zu verkürzen, riskierte im bis dahin besten Ballwechsel der nur teilweise hochklassigen Partie jedoch nicht genug. Vor allem mit dem zweiten Aufschlag konnte er kaum punkten.
 
Durch die Störaktion der Zuschauer verloren beide Spieler kurzzeitig ihren Rhythmus. Der Weltranglisten-Vierte gab gegen die Nummer fünf in Satz drei eine 2:0-Führung wieder ab, während viele der 15.000 Fans Schirme aufgespannt hatten.
 
Ferrer kam noch einmal heran, nach dem Break zum 3:5 war sein Widerstand jedoch gebrochen.
 

 

 

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