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Del Potro: "Baumgartner ist komplett verrückt"

Del Potro:

Eigentlich haben nicht mehr viele mit dem vierten Wien-Start von Juan Martin del Potro gerechnet.

Aufgrund seiner Probleme mit dem rechten Handgelenk konnte der 24-jährige Argentinier seit den US Open nur eine Partie im Davis Cup bestreiten.

Erst am vergangenen Freitag gab der Gaucho grünes Licht für sein Antreten bei den Erste Bank Open.

Immer wieder das Handgelenk

„Ich habe in den letzten Wochen viele Therapien gemacht. Zum Glück ist es sich für Wien gerade noch ausgegangen“, erzählt del Potro, bei dem beim Thema „Handgelenk“ sofort alle Alarmglocken schrillen.

Schließlich verpasste er vor zwei Jahren wegen einer Handgelenks-Operation fast eine komplette Saison.

Damals galt del Potro, als frischgebackener US-Open-Sieger, als kommender Superstar. Seit seinem verletzungsbedingten Rückschlag kämpfte er sich langsam aber stetig zurück nach oben.

„Ich habe jeden Tag hart gearbeitet, um mein Spiel auf jedem Belag zu verbessern. Vor allem auf Rasen habe ich mich heuer stark steigern können. Das hat man bei den Olympischen Spielen in Wimbledon sehen können“, erinnert sich del Potro an das legendäre Halbfinal-Duell gegen Roger Federer zurück.

Damals musste er sich dem hochfavorisierten Schweizer erst im dritten Satz mit 17:19 geschlagen geben.

Del Potro als Titel-Favorit

„Ich hoffe, dass ich den Top-Spielern noch näher kommen kann“, so der Weltranglisten-Siebente, der die Setzliste in Wien anführt.

Für del Potro ist dies ein gutes Zeichen. Schließlich verlor er in dieser Saison nur zwei Mal gegen einen im Ranking schlechter platzierten Spieler.

Als ihn LAOLA1 mit dieser Statistik konfrontierte, reagierte der Argentinier wenig überrascht. „Ich habe ja alleine gegen Federer sechs Mal verloren“, lächelt del Potro, der sich deshalb aber nicht als haushoher Titel-Favorit sieht.

Spannender Kampf um Masters-Teilnahme

„Es gibt auch in Wien sehr starke Spieler wie Tipsarevic, Haas oder Melzer, die man erst einmal schlagen muss."

"Ich hoffe jedenfalls, dass ich ein gutes Saison-Finish abliefern kann“, so der Südamerikaner, der noch seinen Platz beim World Tour Finale in London, wo die Top 8 des ATP-Rankings aufeinandertreffen, absichern muss. „Das Rennen um die Teilnahme ist sehr spannend.“

An den stetig herrschenden Druck aus seiner Heimat hat sich der Argentinier mittlerweile gewöhnt.

„Jeder erwartet von mir, dass ich in die Top 5 komme und um Grand-Slam-Titel mitspiele. In den Top 10 hast du immer einen speziellen Druck – das gehört nun mal dazu.“

Staunen über Felix Baumgartner

Deshalb ist es für ihn doppelt wichtig, auch einmal abzuschalten und nicht ans Tennis zu denken. Gelungen ist ihm dies in Österreich unter anderem mit einem Besuch im Würstelprater und am Sonntag mit dem historischen Stratos-Sprung von Felix Baumgartner.

„Der Typ ist komplett verrückt“, staunt del Potro. „Ich habe drei Stunden zugeschaut – das ist ein echter Held!“

Als Fußball-Fan zeigt der Argentinier aber auch Interesse am Länderspiel-Abend am Dienstag. Ob er sich auch Österreich gegen Kasachstan anschauen würde? „Vielleicht“, entgegnet er höflich.

Bei der LAOLA1-Frage nach einem rot-weiß-roten Kicker-Star musste der Gaucho allerdings passen. „Den kann ich dir erst morgen sagen!“

Christian Frühwald