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"Beide Paare hätten sich ein anderes Los gewünscht"

Mit dem erhofften ersten Grand-Slam-Titel klappte es zwar auch in diesem Jahr nicht, unzufrieden müssen Alex Peya und sein brasilianischer Partner Bruno Soares aber wahrlich nicht sein.

Die aktuellen Dritten im Doppel-Ranking haben sich schon vor einigen Wochen erneut für das ATP World Tour Finale in London qualifizieren können.

Dementsprechend entspannt können die beiden die Erste Bank Open bestreiten. Das Duo ist zwar an Nummer eins gesetzt, die Glücksfee meinte es aber nicht gut mit Peya/Soares, treffen sich doch zum Auftakt auf die zweifachen Grand-Slam-Sieger Jürgen Melzer und Philipp Petzschner.

„Das hätten wir uns wohl alles anders gewünscht“, gesteht Peya im LAOLA1-Interview. Trotzdem glaubt der Wiener an seine Chance, im elften Anlauf endlich den langersehnten ersten Heimsieg in der Wr. Stadthalle einfahren zu können.

Außerdem spricht der 34-jährige Vater eines zweijährigen Sohnes bei uns über die Gründe für den verpassten Grand-Slam-Titel, seine enge Beziehung zum Stadthallen-Turnier und erklärt, wie sich das Duo in Zukunft noch verbessern kann.

LAOLA1: Das Stadthallen-Turnier feiert heuer sein 40-jähriges Jubiläum. Für dich als Wiener ist es zudem ein echtes Heim-Event. Was hast du für Erinnerungen an Österreichs größtes Hallen-Tennis-Turnier?

Alex Peya: Ich habe sehr viele Erinnerungen daran. Spielerisch leider nicht so viele positive, da es hier irgendwie oft nicht nach Wunsch gelaufen ist. Ich war aber als Kind immer schon in der Stadthalle und habe als Ballkind die Bälle für Thomas Muster aufgesammelt. Meine Turniergeschichte ist sehr lang und ich komme auch immer wieder gerne hier her. Ich hoffe, dass ich jetzt auch einmal den Titel holen kann.

LAOLA1: Was sagst du zur diesjährigen Besetzung?

Peya: Das Turnier hat sich so ein starkes Starterfeld wie heuer auf jeden Fall verdient. Auch wenn ein bisschen das Glück mitgespielt hat, weil es im Kampf um das Masters in diesem Jahr so eng zugeht. In den letzten Jahren haben die Top-Stars oft abgesagt, heuer war es genau umgekehrt. Als ich am Freitag aus dem Flugzeug ausgestiegen bin, habe ich auf dem Handy gesehen, dass plötzlich Andy Murray und David Ferrer mit dabei sind. Diese beiden Spieler werten das Turnier natürlich extrem auf. Die Zuschauer dürfen sich freuen.

LAOLA1: Wie schätzt du den Doppelbewerb ein?

Peya: Das Feld ist wieder sehr stark und ausgeglichen. Die Auslosung hat es für Bruno (Anm.: Soares) und mich nicht gut gemeint, da wir es gleich zum Auftakt mit Jürgen Melzer und Philipp Petzschner zu tun bekommen. Das sind doppelte Grand-Slam-Sieger – mehr muss man da wohl nicht mehr sagen. Beide Paare hätten sich wahrscheinlich ein anderes Los gewünscht. Wir hoffen natürlich trotzdem, dass wir ein gutes Turnier spielen.

LAOLA1: Am Jubiläums-Tag am Montag wurde nach den Feierlichkeiten gleich zwei Doppel am Center Court gespielt. Freut einen das als Doppel-Spezialisten besonders?

Peya: Das ist natürlich schön. Ich muss Wien was dies betrifft aber überhaupt hervorheben. Hier werden am Abend auf dem Center Court immer wieder Doppel gespielt – und das mit einer guten Zuschauer-Beteiligung. Auch die kleine Halle B ist für das Doppel sehr interessant, weil die Fans sehr eng am Platz sind.

LAOLA1: Wie zufrieden bist du mit eurer Saison? Mit dem erhofften Grand-Slam-Titel hat es leider nicht geklappt.

Peya: Wenn man sich frühzeitig für das Masters qualifiziert, darf man trotzdem nicht unzufrieden sein. Alles andere wäre vermessen. Natürlich gab es in der Saison einige Tiefs, die Sandplatz-Saison verlief zum Beispiel gar nicht nach Wunsch und auch bei den Grand-Slam-Turnieren lief es nicht so gut wie erhofft. Es waren aber auch einige sehr gute Wochen dabei.  Ich hoffe, dass es nächstes Jahr noch besser wird.

LAOLA1: Warum hat es deiner Meinung nach gerade bei den Grand-Slam-Turnieren nicht geklappt? Habt ihr euch vielleicht sogar selbst zu sehr unter Druck gesetzt?

Peya: Vielleicht. Es ist im Doppel aber auch sehr eng und es kommt einfach auch auf die Tagesform an. In Melbourne haben wir gegen Llodra/Mahut verloren, gegen die man schon verlieren darf. Paris war das negative Highlight einer eben schwachen Sandplatz-Saison. In Wimbledon haben wir in engen vier Sätzen gegen die späteren Sieger Jack Sock und Vasek Pospisil verloren. Und auch bei den US Open haben wir ein enges Viertelfinale verloren. Solche Spiele muss man dann eben gewinnen, um einen Grand-Slam-Titel zu holen.

LAOLA1: In welchen Bereichen habt ihr euch im Laufe des vergangenen Jahres verbessern können?

Peya: Ich glaube, dass wir uns überall ein bisschen steigern konnten. Beim Stellungsspiel kann man aber immer noch ein bisschen besser werden. Und bei den Schlägen muss man sowieso die ganze Zeit daran arbeiten, sonst bleiben die Ergebnisse aus. Die Konkurrenz schläft ja nicht. Wir haben es uns aber mit guten Ergebnissen erarbeitet, dass wir schon einige Zeit vor dem Saisonende die Masters-Qualifikation geschafft haben.

Das Gespräch führte Christian Frühwald