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Melzer im Wien-Achtelfinale gegen Kroaten Karlovic out

Melzer im Wien-Achtelfinale gegen Kroaten Karlovic out

Im Achtelfinale war für Jürgen Melzer bei den Erste Bank Open 2014 Endstation.

Der 2,11 Meter große Aufschlag-Riese Ivo Karlovic warf am Mittwochabend den letzten österreichischen Vertreter mit 6:4, 7:6 (1) aus dem Hauptbewerb.

Das Service des baumlangen Kroaten erwies sich wie befürchtet als zu stark. Insgesamt servierte Karlovic 21 Asse.

Gerade einmal zwei Breakbälle konnte sich Melzer erkämpfen, die sein Kontrahent aber jeweils souverän abwehrte. Der zweite Breakball bei 5:4 im zweiten Satz war sogar ein Satzball. Mit einem Ass auf die Linie ließ Karlovic aber keine Diskussionen aufkommen.

Wenigen Chancen nicht genützt

„Karlovic serviert einfach sehr, sehr gut und hat extrem viele Asse dabei. Gegen ihn bekommt man einfach keinen Rhythmus und man muss die wenigen Chancen nützen – das habe ich leider nicht gemacht“, analysierte Melzer trocken.

„In der ersten Runde habe ich mich reinkämpfen können. Das war diesmal nicht möglich, weil ich einfach nur Bälle sammeln geschickt worden bin. Das ist einfach nur frustrierend, wenn man gegen so einen spielt. Man gerät durch seine Aufschläge auch immer extrem unter Druck, weil man sich dadurch kaum Fehler erlauben darf.“

Aufschlagverlust nach Herz-Rasen

Den einzigen Aufschlagverlust kassiert Melzer zudem unter etwas unglücklichen Umständen. Bei 2:2 und Einstand im ersten Satz musste sich der 33-jährige Niederösterreicher wegen Herz-Rasens („Das hatte ich nicht zum ersten Mal. Ich habe das von meinem Vater geerbt“) eine kurze Pause nehmen. Danach gab er sein Service ab.

„Das ist für mich aber keine Ausrede, dass ich die Partie verloren habe. Es war nicht hilfreich, aber danach war ich nicht mehr beeinträchtigt. Beim Break habe ich einfach zwei dumme Fehler zu viel gemacht“, zeigte sich Melzer als fairer Verlierer. „Karlovic war heute einfach der bessere Spieler und hat verdient gewonnen.“

„Das macht Niemandem Spaß“

Im Head-to-Head verkürzte der Kroate mit seinem zweiten Sieg in Folge auf 2:5. „Die Enttäuschung ist aber natürlich trotzdem riesengroß. Gegen so einen zu spielen macht niemandem Spaß – weder mir noch den Leuten in der Halle“, hätte Melzer den Fans in der Wr. Stadthalle, wo er 2009 und 2010 jeweils den Titel holte, lieber eine spektakulärere Partie geboten.

„Durch die extrem kurzen Ballwechsel springt vom Publikum kein Funken über. Ich selbst hatte ja nicht das Gefühl, dass ich heute ein Tennis-Match gespielt habe.“

Melzer war nach der Niederlage in der letzten Partie des Tages auch noch an der Seite von Philipp Petzschner gegen die topgesetzten Alexander Peya/Bruno Soares im Doppel im Einsatz. Dieses bestritt das österreichisch-deutsche Duo erfolgreich und zog mit einem 7:5,6:2-Sieg in die nächste Runde ein.

Melzer will 2015 wieder in die Top 50

Der Doppelbewerb könnte also noch für Selbstvertrauen sorgen, ehe in den nächsten Wochen für Melzer noch die Turniere in Valencia, Paris-Bercy und Bratislava auf dem Programm stehen und es danach in die Vorbereitung für die kommende Saison geht.

 In dieser will sich der ehemalige Weltranglisten-Achten übrigens wieder voll auf das Einzel konzentrieren und seine Doppel-Starts etwas zurückschrauben.

„Ich will bis zu den French Open wieder unter den Top 50 stehen!“

Christian Frühwald