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"Die Wiener Zuschauer kennen sich im Tennis aus"

Zufrieden ließ David Ferrer sein Auftaktspiel beim Erste Bank Open Revue passieren.

„Tobias Kamke ist ein sehr guter Spieler“, meinte der spanische Superstar, der mit einem 7:5, 6:1-Erfolg seinen Nummer-1-Status  eindrucksvoll bestätigte.

„Der erste Satz war sehr schwierig zu gewinnen. Am Ende war ich dann aber der konstantere Spieler.“

Nach zehn Jahren wieder in Wien

Für Ferrer war es nach zehn Jahren Pause der erste Auftritt in der Wr. Stadthalle. Auch sein Debüt im Jahr 2003 ist ihm noch in guter Erinnerung.

„Damals habe ich in der ersten Runde gegen Roger Federer verloren. Es war meine erste Niederlage. Gewonnen habe ich gegen ihn bislang immer noch nicht“, spielte der 32-Jährige aus Valencia auf seine katastrophale 0:16-Bilanz an.

Schwierige Aufgabe gegen Karlovic

Mit 2:1 ist Ferrers Head-to-Head gegen seinen Viertelfinal-Gegner Ivo Karlovic positiv. Der 2,11 Meter große Aufschlag-Riese warf am Mittwoch Österreichs letzten Vertreter Jürgen Melzer aus dem Bewerb.

„Der Platz hier in Wien ist sehr schnell. Es ist nicht leicht, hier zu spielen und die Kontrolle zu bewahren. Das spricht natürlich nicht für mich“, weiß Ferrer, dass die Verhältnisse für Karlovic sprechen.

„Ich muss bei meinem ersten Aufschlag konzentriert bleiben und beim Return meine beste Leistung abrufen", so Ferrer, der dringend Punkte braucht, um sich wieder für das ATP World Tour Finale in London zu qualifzieren.

Um sein Punktekonto zu erhöhen, muss der 21-fache Titelträger aber zumindest das Endspiel erreichen.

Lobende Worte für Wien und Stadthalle

Für die Erste Bank Open hat Ferrer sonst lobende Worte über. Obwohl das Stadthallen-Turnier seit ein paar Jahren nur mehr in der ATP-250-Kategorie zu finden ist. Der Spanier sieht es vom Rundherum eher als 500er-Event.

„Es sind sehr gute Spieler hier in Wien. Die Besetzung ist ausgezeichnet. Man merkt auch, dass sich die Zuschauer auskennen und den Tennis-Sport lieben“, streut der Routinier Rosen.

Sightseeing in in der Innenstadt

Mit seiner Freundin unternahm Ferrer, der schon seit Montag in der Bundeshauptstadt weilt, in dieser Woche auch ein bisschen Sightseeing. Neben einem Besuch der Albertina nützte er den spielfreien Mittwoch für Spaziergänge im ersten Bezirk.

„Bei meinem ersten Auftritt hier hatte ich keine Zeit dazu. Es ist eine schöne Stadt. Ich mag es hier“, fühlt sich Ferrer wohl.

Murray ebenfalls souverän

Nach Ferrer startete auch der zweite Top-Star souverän in das Turnier. Andy Murray schlug am späten Abend den Kanadier Vasek Pospisil klar mit 6:4, 6:4.

Der zweifache Grand-Slam-Sieger holte sich beide Sätze jeweils mit einem Break zum 5:4. Pospisil lieferte dem Favoriten zwar harte Gegenwehr, konnte aber nur einen seiner insgesamt sechs Breakbälle nützen.

Erstes Hallen-Spiel für Murray seit Februar

"Es war eine schwierige Partie, weil er einen sehr guten Aufschlag hat. Ich habe mich im Spielverlauf aber immer mehr steigern können und so am Ende verdient gewonnen", analyisierte Murray.

"Für mich war es das erste Spiel in der Halle seit Februar. Deshalb war es auch gut, dass ich erst am Donnerstag spielen musste und ich ein paar Tage Zeit hatte, mich an die Gegegebenheiten anzupassen."

Der zweifache Grand-Slam-Sieger aus Schottland trifft nun auf den deutschen Überraschungsmann Jan-Lennard Struff.

Murray ließ Freundin einfliegen

Wie Ferrer entwickelt sich auch Murray immer mehr zum Wien-Fan. Der Schotte ließ sogar Freundin Kim Sears einfliegen.

"Ich habe sie dazu überredet und ihr gesagt, dass sie unbedingt kommen muss, weil es so eine schöne Stadt ist."

Aus für Lopez

Für Feliciano Lopez sind die Erste Bank Open hingegen nach nur einem Auftritt auch schon wieder beendet.

Der in Wien an Nummer 3 gesetzte Spanier, Nummer 14 der Welt, musste sich dem Brasilianer Thomaz Bellucci nach hartem Kampf und 122 Minuten mit 7:6, 1:6, 4:6 geschlagen geben.  

 

Christian Frühwald