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Selbstkritischer Murray will nach 1/2-Final-Einzug mehr

Selbstkritischer Murray will nach 1/2-Final-Einzug mehr

"Gemma Andy Murray schauen" heißt weiterhin die Devise bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle.

Der 27-jährige Schotte hat zwar noch nicht zu seiner Bestform gefunden, steht aber trotzdem bereits im Semifinale.

Der an Nummer zwei gesetzte Olympiasieger setzt sich im Viertelfinale gegen den deutschen Überraschungsmann Jan-Lennard Struff in zwei Sätzen mit 6:2, 7:5 durch.

Viel wusste Murray über den 24-jährigen Gegner im Vorfeld nicht, allerdings hat er ein Spiel wie dieses erwartet.

"Das ist immer schwierig"

"Er ist ein großer Typ mit gutem Service. Im ersten Satz bin ich gut gestartet. Vor allem im zweiten Satz hat er aber sehr viel Risiko genommen. Das ist immer schwierig", analysiert der Brite seinen Auftritt im Viertelfinale.

Im ersten Satz gelingen dem zweifachen Grand-Slam-Sieger Breaks zum 3:2 und 5:2, alles in allem eine klare Angelegenheit.

Im zweiten Durchgang muss Murray ungewohlt mehr Aufwand betreiben. So muss der Publikumsliebling ein Break Rückstand wettmachen, ehe er Struff das Service zum 6:5 abnimmt.

Trotzdem ist er nicht unzufrieden mit seiner Performance, obwohl er weiß, dass er noch mehr Konstanz an den Tag legen muss, um in Wien weiterhin eine gute Rolle zu spielen.

"Ich war immer schon selbstkritisch"

Murray fühlt sich in seiner Rolle jedoch sichtlich wohl, vor allem auch mit der Unterstützung von Langzeitfreundin Kim Sears auf der Tribüne.

Seine selbstkritische Art, die auch im Spiel gegen Struff zu erkennen war, wird er jedoch wohl nie ablegen.

"Ich war immer schon sehr selbstkritisch und arbeite hart an mir. Die Woche ist sehr wichtig, jedes Spiel ist wichtig", spielt der Schotte auf das noch mögliche Ticket für das ATP-Final in London an.

In Wien muss er jedoch noch eine Hürde überstehen, um am Sonntag nach dem Titel zu greifen.

Troicki stellt sich Murray in den Weg

Im Semifinale trifft der Wimbledonsieger von 2013 und US-Open-Champion von 2012 nun auf Viktor Troicki (SRB).

Der Serbe, der sich über die Qualifikation für den Hauptbewerb empfehlen musste, setzt sich gegen den Brasilianer Thomaz Bellucci 7:6(4), 6:7(2), 6:2 durch.

Das Spiel ist heiß umkämpft.

Insgesamt gibt es in 2:27 Stunden acht Breaks, noch dazu werden die ersten beiden Sätze im Tie-Break entschieden.

Im Head-to-Head führt Murray gegen Troicki mit 5:0, das letzte Duell wurde beim ATP-1000 in Monte Carlo 2012 geführt.

Murray vor Troicki gewarnt

Murray erinnert sich aber vor allem an einen Fünfsatz-Fight bei den French Open 2012.

"Er gibt so schnell kein Spiel verloren", weiß der Schotte. "Das waren immer harte Matches."

Damals hatte der Serbe aber auch noch ein höheres Ranking. Ein Fragezeichen steht nun dahinter, wie gut Troicki nach der Dopingsperre wirklich ist.

"Es hängt davon ab, wie er in der Pause trainiert hat", weiß Murray, der sich aber vor allem auf sein eigenes Spiel konzentrieren will.

"Aber er hat viel mit Novak Djokovic trainiert und das ist ein guter Trainingspartner, wenn man wieder auf sein Level kommen will."

Ferrer wird Favoritenrolle gerecht

Der als Nummer eins geführte Spanier David Ferrer setzt sich gegen den kroatischen Aufschlag-Riesen Ivo Karlovic nach 1:24 Stunden mit 7:6(5), 6:4 durch.

Karlovic bringt in gewohnter Manier 17 Asse ins Feld, doch Ferrer findet Mittel, um seinem Gegner zumindest einmal das Service abzunehmen.

In einer wahrlich nicht sehenswerten Partie bewahrt Ferrer die Ruhe und schlägt in den richtigen Momenten zu.

Sobald der Ball im Spiel ist, kontrolliert der Spanier das Geschehen, ansonsten hängt das Abschneiden von der Service-Leistung des Kroaten ab.

Kohlschreiber gewinnt deutsches Duell

Auch Philipp Kohlschreiber, die Nummer vier der Erste Bank Open, steht in der nächsten Runde.

Der 31-Jährige setzt sich gegen seinen deutschen Landsmann Benjamin Becker in zwei Sätzen mit 6:4, 7:6(3) durch.

Der erste Satz ist eine klare Angelegenheit, im zweiten Satz macht Becker ein Break wett, ehe sich Kohlschreiber im Tie-Break durchsetzt.

Im Semifinale wartet nun Ferrer.

Mit Kohlschreiber, Murray und Ferrer stehen drei der vier topgesetzten Spieler bei den Erste Bank Open in Wien im Semifinale, nur die Nummer drei, Feliciano Lopez, musste vorzeitig die Segel streichen.

Knowle sensationell im Doppel-Finale

Julian Knowle steht bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle überraschend im Finale.

Der 40-jährige Vorarlberger setzt sich mit Partner Andre Begemann (GER) im Semifinale gegen die kroatisch-rumänische Paarung Marin Draganja und Florin Mergea knapp in drei Sätzen mit 1:6, 7:6(5), 11:9 im Match-Tie-Break durch.

Am Samstag hat mit Jürgen Melzer noch ein weiterer Österreicher die Chance, mit Philipp Petzschner (GER) gegen Santiago Gonzalez/Lukas Rosol (MEX/CZE) ins Endspiel einzuziehen.


Alexander Karper