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Haider-Maurer: "Es ist extrem viel weitergegangen"

Haider-Maurer:

Zum fünften Mal war für Andreas Haider-Maurer in der Wr. Stadthalle bereits zum Auftakt Endstation – im sechsten Anlauf.

Nur im Jahr 2010 unterbrach der 25-jährige Waldviertler diese Negativ-Serie in beeindruckender Manier – damals scheiterte er erst im Endspiel an Jürgen Melzer.

„2010 war einfach die perfekte Woche“, will er die damalige Leistung „nicht als Maßstab nehmen. Da habe ich als Lucky Loser Thomas Muster geschlagen und danach wie in Trance gespielt.“

 Haider-Maurer sieht große Steigerung

Im Vergleich zu vor zwei Jahren sieht Haider-Maurer in jedem Fall eine große Steigerung.

„Es ist extrem viel weitergegangen. Ich spiele viel konstanter als damals“, verweist er auf seinen Erfolgslauf im Spätsommer, als er zwei Challenger-Turniere gewann und einmal im Finale stand.

„Diese Erfolge schätze ich sehr hoch ein. Da waren auch einige Spieler dabei, die normalerweise auf der ATP-Tour spielen.“

Durch diese Siege spielte sich Haider-Maurer auch wieder in die Top 100 zurück. Mittlerweile ist er im ATP-Ranking auf Position 98 zu finden.

Gute Zusammenarbeit mit Eschauer

Viel zu verdanken habe Haider-Maurer seinem Coach Werner Eschauer, mit dem er seit dem April zusammenarbeitet.

„Ich bin als Weltranglisten-150. zu ihm gekommen und jetzt stehe ich wieder in den Top 100. Er hat mir viel weiter geholfen. Er kennt sich im taktischen Bereich sehr gut aus und stellt mich auf jeden Spieler extrem gut ein. Das war definitiv eine gute Entscheidung.“

Im von Eschauer und Roland Berger geführten Trainingszentrum in Wien hat Haider-Maurer zudem auch starke Sparring-Partner wie die ebenfalls in der Wr. Stadthalle spielenden Slowenen Aljaz Bedene und Greg Zemlja, der nach Siegen über Tommy Haas und Janko Tipsarevic sogar sensationell das Endspiel erreichte. Dort wird „AHM“ auch seine Saisonvorbereitung absolvieren.

Qualifikation für Masters noch möglich

Vorher stehen allerdings noch zwei Challenger-Turniere in Südamerika auf dem Programm. Mit guten Ergebnissen will Haider-Maurer noch den Sprung zum im vergangenen Jahr neu eingeführten Challenger-Masters in Sao Paolo schaffen.

Dort sind die sieben erfolgreichsten Spieler (plus eine Wild Card) auf der Challenger-Tour am Start. Derzeit liegt Haider-Maurer auf Rang neun, auf Position sieben fehlen ihm allerdings nur acht Punkte. „Das wäre eine super Sache und ein guter Saisonabschluss!“

Sollte dies gelingen, wäre wohl auch die Qualifikation für die Australian Open fixiert. Langfristig will sich Haider-Maurer aber sowieso in den Top 80 festsetzen.

Knöchel schmerzt immer noch

Ein kleines Fragezeichen steht allerdings hinter der Fitness des Waldviertlers. Nach seinem im März erlittenen Bänderriss klagt er weiterhin über Schmerzen im Knöchel.

„In der Früh tut mir nach wie vor jeder Schritt weh. Es nervt beim Einspielen, weil ich eine Viertelstunde länger aufwärmen muss, damit alles funktioniert.“

Besonders auf Hardcourt ist die Belastung groß. „Auf Sand ist es besser“, so Haider-Maurer, der deshalb auch vermehrt auf roter Asche unterwegs ist.

Ursprünglich rieten ihm die Ärzte nach seiner Verletzung sogar zu einer Operation. Knochen-Absplitterungen sollten entfernt werden.

„Es ist dann aber immer besser geworden – auch ohne Operation. Mit den Schmerzen muss ich einfach umgehen und das kann ich auch“, will Haider-Maurer die Zähne zusammenbeißen.

Christian Frühwald