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Zehn Dinge über... Andy Murray

Zehn Dinge über... Andy Murray

Mit Andy Murray sind die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle im Jahr 2014 um eine Attraktion reicher.

Der 27-jährige Schotte, der 2009 bis auf den zweiten Platz der Weltrangliste kletterte und aktuell den elften Rang einnimmt, brennt auf eine Rückkehr in die Top 10.

Vom fluchenden Briten, der jahrelang einem Grand-Slam-Titel hinterherjagte, entwickelte sich der Mann aus Dunblane zur fixen Größe im ATP-Zirkus.

Die bisherige Krönung war der Gewinn der US Open im Jahr 2012 sowie der Heimsieg in Wimbledon 2013, auf den die Briten 77 Jahre lang warten mussten.

Die sportlichen Erfolge (29 Turniersiege) sind bekannt, doch was steckt hinter dem Erfolg des britischen Ausnahmeathleten?

LAOLA1 verrät zehn Dinge über Wien-Starter Andy Murray:

 

  • Ein wenig erfreuliches Ereignis aus seiner Kindheit wird Murray nicht so schnell vergessen. Als Schüler der Dunblane Primary School wurde der damals Achtjährige 1996 Augenzeuge des „Dunblane School Massacres“. 16 Erstklässler und eine Lehrerin wurden von Täter Thomas Hamilton erschossen, ehe sich der ausgegrenzte Jugendbetreuer selber richtete. Mittendrin Andy und Bruder Jamie, die sich nach Ertönen der Schüsse im Schuldirektor-Büro versteckten. Unter anderem wurde bekannt, dass er sogar an einer Jugendgruppe Hamiltons teilnahm und dieser auch das eine oder andere Mal von seiner Mutter im Auto mitgenommen wurde. Über diese Erinnerungen schweigt er, auch um über den Fakt, dass ein „Mörder im Auto neben seiner Mutter saß“, hinwegzukommen.

  • Eine kitschige Lovestory könnte man meinen! Seit 2005 sind der Tennis-Star und Kim Sears – mit einer kurzen Unterbrechung – ein Paar. Kennengelernt haben sich die beiden bei den US Open 2005, seitdem sind sie ein Herz und eine Seele. Sie ist die starke Frau an seiner Seite, die mit ihm in der Players Box leidet und mitfiebert. Von einer Hochzeit nehmen die beiden noch Abstand, auch dass Sears nicht bei jedem Turnier dabei sein kann, tut der Verbundenheit keinen Abbruch. „Wenn wir zusammen sind, haben wir immer etwas zu reden und die Beziehung bleibt dadurch immer frisch“, wurde Andy einst zitiert. Treue, die in diesem Business oft nicht vorhanden ist. Doch sowohl privat als auch geschäftlich vertraut Murray seit Jahren denselben Leuten.

  • Denn neben einer starken Frau an seiner Seite, hat Murray im Hintergrund auch noch seinen Manager, der seit 2009 die Fäden zieht – Simon Fuller. Und dieser ist alles andere als ein Unbekannter. Was das britische Tennis-Aushängeschild mit den Spice Girls, David und Victoria Beckham, Bradley Wiggins und Lewis Hamilton gemeinsam hat? Alle bauen oder bauten auf die Geschicke des einflussreichen Businessmenschen, zudem war er Marketingstratege des Honda-Formel-1-Teams. 2013 gründete Murray zusammen mit Fuller die Management Company „77“ – angelehnt an die 77-jährige Durststrecke der Briten in Wimbledon, die der Schotte 2013 beendete, die sich auf und abseits des Courts um ihn und seinen Bruder kümmert. Noch erfolgreicher ist Fuller als Musik- und Filmproduzent. So basiert etwa die Castingshow „Pop Idol“ und deren weltweit ausgestrahlten Varianten wie „Deutschland sucht den Superstar“ auf seinen Ideen und Konzepten. Zudem hat er einen Stern am Hollywood Walk of Fame.

  • Andy Murray hat dem Alkohol schon früh abgeschworen. Ein Erlebnis im Alter von 16 Jahren verdarb ihm die Lust auf den weiteren Konsum. Im Tennis-Camp in Barcelona ging es ihm so dreckig, dass er sich für sein Verhalten schämte und nie wieder zum Glas griff. Damit prallten die Vorurteile gegenüber Briten bei ihm ab. Nach seinem ersten Grand-Slam-Titel 2012 bei den US Open wurde anschließend laut Twitter in einer Bar gefeiert, die Rechnung betrug schlussendlich 4.000 englische Pfund. 3,70 Pfund konsumierte Murray, für ein Soda Zitron.

  • Der Traum vieler ist es, einmal im Leben einen Ferrari zu besitzen. Für Murray war es finanziell kein Problem, sich diesen zu erfüllen. Doch so richtig glücklich wurde der Schotte mit seinem neuen Spielzeug nicht. Im Gegenteil, das Gefährt war seiner Meinung nach zu luxuriös, so dass er es für sich unpassend fand. „Ich bin eher ein gemütlicher Fahrer, aber wenn ich mit dem Ferrari gefahren bin, wurde ich angehupt, nur wenn ich aus dem Auto ausstieg.“ Mitleid dafür werden nur die wenigsten haben. Schließlich sind wir uns ziemlich sicher, dass der Ferrari gegen eine andere, wohl auf eine andere Art luxuriöse Karosse eingetauscht wurde.

  • Im Tennis machen Murray nur wenige etwas vor, auch wenn er derzeit wieder an seiner Rückkehr in die Top 10 arbeitet. Was die wenigsten wussten, ist aber, dass der Brite auch dem Fußball eng verbunden war und sich in der Jugend sehr wohl auch für das runde Leder entscheiden hätte können. Statt in Wimbledon am heiligen Rasen der gelben Filzkugel, hätte er bei AFC Wimbledon dem Fußball nachjagen können, zudem bestritt er Probetrainings bei den Glasgow Rangers. Angetrieben wurde er vom Großvater mütterlicherseits, Roy Erskine. Dieser war Fußball-Profi und spielte in den Fünfzigern unter anderem für Stirling Albion und Hibernian. Letzteren Klub unterstützt Murray noch heute.

  • Murray erreichte über die Jahre auch körperlich Top-Niveau, das war nicht immer so. Für andere ist es eine Schwäche, für ihn ein Workout. Die Rede ist von Sushi. Die japanische Delikatesse ist das absolute Lieblingsessen des Stadthallen-Starters. Bis zu 45 Stück der Reis- und Fischspeise kann der Wimbledon-Sieger von 2013 in einer Sitzung verdrücken. Das ist Teil seines Ernährungsprogramms, das von seinem Fitnesscoach Jez Green ausgearbeitet wurde. Dazu zählt auch eine Schüssel Haferbrei am Morgen eines Spiels. Weiters ist Murray ein Fan von Eiscreme, von der er zugibt, sie von morgens bis abends essen zu können. Dies gehört jedoch nicht zum Ernährungsprogramm. Allerdings verliert der 27-Jährige bis zu drei Kilo in harten Duellen.

  • Bis zum heutigen Tag ziert den linken Ringfinger des zweifachen Grand-Slam-Siegers eine Narbe. Diese hat Murray bereits seit dem Alter von zehn Jahren und ist auf eine Auseinandersetzung mit seinem Bruder Jamie zurückzuführen. Der jüngere Bruder schlug auf den Doppel-Spezialisten, der einen Grand-Slam-Titel im Mixed-Bewerb von Wimbledon vorzuweisen hat, so sehr sein und ärgerte diesen, bis sich dieser zur Wehr setzte. Jamie schlug mit der Faust auf die linke Hand seines Bruders, so dass dieser eine permanente Beule aufweist. Zudem wuchs auf dem Ringfinger seitdem kein Fingernagel mehr.

  • Knie-Probleme pflasterten den Weg und die Karriere Murrays und zwangen den Tennis-Pro immer wieder zu Zwangspausen. Die Erklärung ist in der frühen Kindheit zu finden bzw. war bereits angeboren. Beim Briten ist eine Bipartite Patella, also eine zweigeteilte Kniescheibe zu finden. Der Knochen der Kniescheibe wuchs nie zusammen und besteht somit aus zwei Teilen. Schmerzerfüllt musste Murray immer wieder mit Injektionen und Pillen fit gemacht werden, um auf den Court zu treten und seiner Leidenschaft, seinem Beruf nachzugehen.

  • In gewisser Art und Weise ist Rafael Nadal schuld daran, dass Andy Murray die Schule schmiss. Im Alter von 15 Jahren scheiterte Murray bei einem Jugendturnier am Mallorquiner, der damals mit Carlos Moya trainierte, so dass sich der Brite dazu entschied die Schule abzubrechen und in Spanien eine Tennis-Akademie zu besuchen. Murray entschied sich für die Sanchez-Casal-Academy in Barcelona, für die seine Eltern für 18 Monate 40.000 Pfund hinblätterten. Somit steht Murray ohne schulischen Abschluss da, während seine Freundin Kim Sears einen Titel in englischer Literatur vorweisen kann. Der Tennis-Profi soll zudem zugegeben haben, dass die Biografie von Ex-Wrestler Dwayne „The Rock“ Johnson, neben einzelnen Harry-Potter-Büchern, das einzige Buch war, dass er fertig gelesen hat.

 

Alexander Karper