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Stefan Koubek traut seinem Team die Wende zu

Stefan Koubek traut seinem Team die Wende zu

Es ist zwar erst sein zweites Davis-Cup-Duell als Non-Playing-Captain, mit dieser Situation hat Stefan Koubek aber trotzdem schon Erfahrung.

Schon bei seinem Debüt im März in Schweden lag Österreich nach dem Doppel mit 1:2 zurück. Damals drehten Andreas Haider-Maurer und Gerald Melzer die Partie zu Gunsten von Rot-Weiß-Rot.

Diesmal sind am Sonntag (ab 13 Uhr im LAOLA1-Ticker) Dominic Thiem und erneut Haider-Maurer gefordert, um weiterhin eine Chance auf das Weltgruppen-Playoff im September zu haben.

Koubek ist vom Team überzeugt

„Die Ausgangsposition ist die gleiche wie gegen Schweden. Die Mannschaft ist stark genug, dass sie das schaffen kann“, ist Koubek von seinen Mannen überzeugt.

Thiem bekommt es voraussichtlich mit Robin Haase zu tun. Danach spielt Haider-Maurer gegen Thiemo De Bakker, der am Freitag mit seinem Fünf-Satz-Erfolg über Thiem für die große Sensation sorgte.

„Große Last auf seinen Schultern“

Die Niederlage des 21-jährigen Niederösterreicher begründete Koubek in erster Linie mit der mangelnden Erfahrung. Schließlich war es sein erstes Davis-Cup-Heimspiel als Nummer-1-Spieler.

 „Es ist nicht einfach, als junger Spieler als Nummer eins reinzugehen. Er hat ja genau gewusst, dass jeder zwei Siege von ihm erwartet. Da lastete eine große Last auf seinen Schultern.“

„Mit diesem Druck muss er erst einmal umzugehen lernen. Ich weiß selbst, dass so eine Situation nicht leicht ist. Bei Dominic hat sich gegen De Bakker diese Verkrampfung nie wirklich lösen können.“

Breakchancenverwertung ist für Koubek Kopfsache

Dies merkte man auch bei der katastrophalen Breakchancenverwertung von 5 aus 31. „Da hat er einfach zu viel ausgelassen. Das ist schon ein bisschen eine Kopfsache“, meinte Koubek, der mit seinem Schützling mehrmals über den verpatzten Auftritt sprach.

Der 38-Jährige ist aber auch überzeugt davon, dass sich Thiem gegen Haase besser schlagen wird. „Dominic weiß genau, was auf ihn zukommt. Er verkraftet Niederlagen relativ gut, er kann sie mit klarem Kopf analysieren – auch wenn sie ihn maßlos ärgern.“

Melzer und Marach sprechen Mut zu

Mut sprechen dem Youngster auch Jürgen Melzer und Oliver Marach, die am Samstag im Doppel gegen Haase/Rojer verloren, zu.

„Ich glaube, dass Dominic die Oberhand behalten wird“, prognostizierte Marach und Melzer tröstete ihn mit schmerzvollen Erinnerungen auf seinem eigenen Erfahrungsschatz: „Wenn man am Freitag einen Stuss spielt, spielt man meistens am Sonntag besser.“

Klappt es mit der erhofften Leistungssteigerung Thiems, würde Haider-Maurer die ehrenvolle Aufgabe zuteilwerden, den dritten Punkt für Österreichs Tennis-Asse zu holen.

Viel Lob für Haider-Maurer

Nach dem starken Auftritt gegen Haase herrscht im ÖTV-Lager große Zuversicht, dass es auch gegen den Weltranglisten-134. De Bakker klappen sollte.

„Andi hat wirklich sensationell gespielt. Auch taktisch hat er es sehr gut angelegt“, war Koubek von der Vorstellung des 28-jährigen Waldviertlers beeindruckt.

„Andi hat schon gegen Haase gezeigt, was er kann. Da hat er gegen De Bakker sicher gute Chancen“, glaubt auch Marach an seinen Teamkollegen.

Klappt die Wende, würde Österreich vom 18. bis 20. September im Weltgruppen-Play-off um einen Platz in der Weltgruppe 2016 spielen.

Christian Frühwald