news

ÖTV-Doppel verkürzt in Kasachstan auf 1:2

ÖTV-Doppel verkürzt in Kasachstan auf 1:2
Diese Mission war keine einfache:
 
Julian Knowle und Alexander Peya sind am Samstag in Astana mit der Vorgabe "Verlieren verboten" ins Davis-Cup-Doppel gegen Andrey Golubev/Yuri Schukin gegangen - und haben es geschafft.
 
Die Österreicher verkürzten nach 2:40 Stunden mit einem 7:6(5),6:3,7:6(3) im Weltgruppen-Länderkampf gegen Kasachstan auf 1:2 und haben damit die Viertelfinal-Chance aufrechterhalten.
 
Das Erstrunden-Treffen wird also erst am Sonntag (ab 9 Uhr im LAOLA1-Ticker) entschieden, die Kasachen bleiben aber aufgrund der gezeigten Einzelleistungen am Freitag gegen Jürgen Melzer und Andreas Haider-Maurer doch die Favoriten.
 
Die beiden ÖTV-Spieler müssen beide Singles gewinnen, um das 0:2 noch in ein 3:2 zu verwandeln.
 
Das ist seit dem erstmaligen Aufstieg 1988 Österreichs in die Gruppe der besten 16 Nationen noch nie gelungen - weder in der Weltgruppe, noch im Weltgruppen-Play-off.
 
Österreichs bisher größte Aufholjagd schafften Melzer und Co. im September 2010 in der Relegation in Tel Aviv, als ein 1:2 nach dem Samstag noch in einen 3:2-Auswärtssieg verwandelt wurde.
 
Kein Honiglecken
 
Für Knowle/Peya war der Samstag-Auftritt auch kein Honiglecken, sahen sie sich doch im ersten Satz trotz zweier Breaks bei 4:5 einem Satzball gegenüber.
 
"Ich glaube, über das Match gesehen, haben wir verdient gewonnen und eine gute Leistung gezeigt", freute sich der 38-jährige Knowle.
 
"Wir haben ums Überleben gekämpft, um die Chance, dass wir das noch drehen können. Das war unser Ziel, das ist uns gelungen", war auch Alex Peya glücklich.
 
Das "Daddy-Doppel" Knowle/Peya hat den ersten Teil der erhofften Aufholjagd des rot-weiß-roten Teams geschafft, ihre Kinder (Knowle-Tochter Alicia ist knapp eineinhalb und der 2012 geborene Peya-Sohn Noah) haben das freilich noch nicht mitgekriegt.
 
Stimmung wieder besser
 
Auch für die Stimmung im Lager der Österreicher haben die beiden Doppel-Top-30-Spieler einiges getan. Denn die war Freitagabend nicht so gut.
 
Knowle: "Es kann sich jeder ausrechnen, wenn man nach Kasachstan kommt und am Freitag 0:2 hinten ist und keinen Satz gewonnen hat. Aber es hat sich nichts geändert, wir müssen drei Punkte holen. Wir sind in den Einzeln am Sonntag nicht Außenseiter", glaubte Knowle.

Davis-Cup-Kapitän Clemens Trimmel lobte die konstante und solide Leistung seines Doppels.
 
"Sie haben sich auch nach kleineren Rückschlägen nicht hängen lassen und waren das bessere Team", sagte Trimmel.
 
Bei den Erwartungen für Sonntag wollte der Wiener die Frage nach den starken Freitag-Auftritten der Gegner gar nicht gelten lassen.
 
"Wir konzentrieren uns nicht auf die Gastgeber: Es ist ganz klar, dass unsere zwei Spieler eine klar bessere Leistung bringen müssen, sonst wird's nicht reichen. Aber noch sind wir am Leben."
 
Einzelgespräche mit Einzel-Spielern
 
Trimmel wollte Melzer und Haider-Maurer am Samstagabend in Einzelgesprächen noch auf die Spiele einschwören.
 
"Ich erwarte mir da auch eine Reaktion von unseren Spielern, das sind sie nicht nur der Mannschaft schuldig, sondern auch sich selbst. Es ist eine schwierige Ausgangssituation, aber auch Kasachstan muss noch den dritten Punkt machen."
 
Auch Melzer habe in der Vergangenheit schon gezeigt, dass er an einem Sonntag zurückkommen kann. "Ich erwarte zumindest ein Match auf Augenhöhe (gegen Golubjew, Anm.). Dann ist bei 2:2 alles möglich."
 
Sollte der historische Turnaround tatsächlich gelingen, wäre ein Sieg für Trimmel "doppelt hoch einzustufen". "Wenn wir aus einem 0:2 ein 3:2 machen, ist es wahrscheinlich emotional noch schöner als ein 3:0 nach zwei Tagen."
 
Melzer und AHM sind topmotiviert
 
Um die Motivation von Melzer und Haider-Maurer braucht man sich jedenfalls keine Sorgen zu machen, beide möchten am Sonntag zurückschlagen.
 
"Morgen heißt es für uns, vom ersten bis zum letzten Punkt Druck zu machen. Wir Einzelspieler müssen aus den Niederlagen vom Freitag lernen, besser und aktiver spielen. Dann glaube ich schon, dass wir eine Chance haben, die Partie noch zu drehen", sagte Melzer nach dem Sieg seiner beiden Teamkollegen.