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Für Koubek kam Abbruch zur richtigen Zeit

Für Koubek kam Abbruch zur richtigen Zeit

Nach der kalten Dusche für Dominic Thiem in seinem Auftakt-Einzel fiel am späten Freitagabend das Davis-Cup-Duell zwischen Österreich und den Niederlanden völlig ins Wasser.

Das zweite Einzel zwischen Andreas Haider-Maurer und der holländischen Nummer eins Robin Haase musste beim Stand von 6:3, 6:4, 5:7 und Einstand bei Aufschlag Haase wegen eines Unwetters auf Samstag (ab 12 Uhr im LAOLA1-Ticker) verschoben werden.

Im Anschluss soll das Doppel zwischen Oliver Marach/Jürgen Melzer und Jean-Julien Rojer/Jesse Huta Galung wie geplant über die Bühne gehen.

Zwei Punkte fehlten AHM zum Sieg

Besonders bitter war allerdings der Umstand, dass es überhaupt noch zum Abbruch des zweiten Einzels kam. Bei 5:4 fehlten Haider-Maurer bei 30 beide und eigenem Aufschlag nur zwei Punkte zum 1:1-Ausgleich gegen Oranje.

Mit einem Doppelfehler servierte er seinem Kontrahenten das Rebreak auf dem Silber-Tablett. In Folge drehte Haase, seines Zeichens zweifacher Kitzbühel-Sieger, den Satz und kämpfte sich in die Partie zurück.

Das Momentum konnte er allerdings nicht nutzen, da wenige Minuten später ein starkes Unwetter über die Gamsstadt einbrach.

„Abbruch schadet Andi nicht“

„Der Abbruch schadet Andi vielleicht eh nicht, damit er sich neu sammeln kann“, hatte ÖTV-Kapitän Stefan Koubek nichts gegen den himmlischen Fingerzeig einzuwenden.

„Haase hatte gerade ins Spiel gefunden und dieser Abbruch wird ihn sicher wieder ein bisschen bremsen.“

Natürlich schmerzte allerdings auch den Kärntner, dass es Haider-Maurer im dritten Satz verabsäumte, den Sack zuzumachen. Schließlich beeindruckte der 28-jährige Waldviertler bis zum vermeintlichen Ende mit einer tadellosen Vorstellung.

Koubek hat volles Vertrauen in „AHM“

Koubek hatte allerdings auch Verständnis für seinen Schützling: „Es ist nicht einfach, so etwas auszumachen. Haase hatte auch den einen oder anderen glücklichen Ball dabei.“

Für Samstag sieht er „AHM“ trotzdem in einer guten Position, doch noch den erhofften 1:1-Ausgleich ins Trockene zu bringen.

„Andi muss drin bleiben und so weiterspielen wie davor. Da ist sicherlich noch alles drin. Sorgen mache ich mir nicht. Er ist mental stark.“

Koubek: „Das waren nur 50 Prozent von Dominic“

Koubek trauerte allerdings auch dem eingeplanten Punkt von Dominic Thiem nach, der sich überraschend dem Weltranglisten-134. Thiemo De Bakker in fünf Sätzen geschlagen geben musste.

„Dominic hat seine Trainingsleistungen leider nicht auf den Platz mitnehmen können. Das waren heute vielleicht 50 Prozent von ihm“, der sich die Vorstellung des Youngsters selbst nicht richtig erklären konnte.

Den Willen konnte er ihm freilich nicht absprechen.

„Dominic hat sich zwar gut reingekämpft, leider hat es meistens am Aufschlag gehapert. Zudem unterliefen ihm bei wichtigen Punkten einige unerzwungene Fehler. Er hat seine Chancen einfach nicht genutzt“, denkt er an die magere Breakchancen-Verwertung von 5 aus 31.

„So ist halt der Davis Cup“, weiß der ehemalige Profi, dass dieser Bewerb eben seine eigenen Gesetze hat.

Christian Frühwald