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Serena Williams: "Ich hasse es, zu verlieren"

Serena Williams:

Nur mehr Tamira Paszek kann Österreichs Tennis-Ehre bei den Australian Open retten.

Nach den Erstrunden-Niederlagen von Jürgen Melzer und Patricia Mayr-Achleitner am Montag, ist die 20-jährige Vorarlbergerin die einzige im Einzel-Bewerb verbliebene ÖTV-Athletin.

Die Ausgangsposition verheißt freilich nichts Gutes: Paszek bekommt es am Dienstag in der Night Session (ab circa 13 Uhr im LAOLA1-Live-Ticker) mit Superstar Serena Williams zu tun.

Heimliche Nummer eins

Die US-Amerikanerin ist aktuell zwar "nur" auf Platz zwölf des WTA-Rankings zu finden, gilt aber in der aktuell extrem ausgeglichenen Damen-Szene für viele Experten als heimliche Nummer eins.

Schließlich ist sie nach ihrer schweren Fußverletzung im Sommer 2010 erst seit Juni des vergangenen Jahres wieder (halbwegs) regelmäßig auf der Tour mit dabei und bestritt in dieser Zeit gerade einmal sieben Turniere.

Drei Niederlagen seit Comeback

Trotz der langen Pause und ihrer unregelmäßigen Auftritte kann sie eine beeindruckende Bilanz vorweisen.

Zwar konnte sie seit dieser aufgrund körperlicher Probleme nur 27 Partien bestreiten, von diesen verlor sie aber nur drei.

Seit Anfang Juli steht als einzige Niederlage die Finalpleite bei den US Open gegen Samantha Stosur zu Buche. Zwei Mal zog Williams in dieser Zeit allerdings vorzeitig aus einem Turnier raus.

Knöchelverletzung in Brisbane

Erst vor zwei Wochen in Brisbane trat die 13-fache Grand-Slam-Gewinnerin nicht zu ihrer Viertelfinalpartie gegen Daniela Hantuchova an, nachdem sie sich im Achtelfinale gegen Bojana Jovanovski eine schmerzhafte Knöchelblessur zuzog.

"Bis zu den Australian Open sollte der Knöchel wieder in Ordnung sein", gab Williams nach einer ärztlichen Untersuchung Entwarnung. 

Fehlende Motivation?

Ein zusätzliches Problem bei der mittlerweile 30-Jährigen ist die fehlende Motivation: Oft lässt sich die extrovertierte Ausnahme-Spielerin lieber auf Promi-Partys als auf der WTA-Tour sehen.

Ihr dick einbandagierter Knöchel schien Williams nicht sonderlich zu beeinträchtigen. Auch wenn es die US-Amerikanerin vermied, extreme Belastungen einzugehen.

"Ich fühle mich wirklich gut. Die Übungseinheiten sind gut verlaufen", ist sie mit dem Genesungsprozess zufrieden.

Paszek kann Geschichte schreiben

Es wäre allerdings nicht Serena Williams, würde sie im Gedanken nicht auch schon mit ihrem 14. Major-Titel spielen: "Ich denke von Spiel zu Spiel. Ich hoffe, dass ich sieben Mal spielen darf und am Ende immer gewinne!"

Paszek könnte am Dienstag übrigens Geschichte schreiben. Noch nie zuvor musste sich Serena Williams in der ersten Runde eines Grand-Slam-Turniers geschlagen geben.

45:0 lautet die eindrucksvolle Bilanz!

Christian Frühwald

"Ganz ehrlich: Ich liebe Tennis nicht. Wenn es diesen Sport nicht gäbe, wäre ich heute allerdings nicht, wo ich jetzt bin", gestand Williams zu Saisonstart.

"Ich mag keine Trainingseinheiten"

"Ich mag keine Trainingseinheiten und körperliche Anstrengungen sind mir allgemein zuwider", gewährte sie einen kurzen Einblick in ihr Seelenleben.

Motiviaton schöpft Williams vielmehr daraus, im Rampenlicht zu stehen und gefeiert zu werden.

Dies geht allerdings nur mit großen Siegen und deshalb stehen Grand-Slam-Titel ganz oben auf der Prioritätenliste.

"Ich liebe es, bei Majors zu spielen und mich im Wettkampf zu messen. Mehr als alles andere, hasse ich es aber, zu verlieren. Darum bin ich auch extrem hungrig auf Erfolge."

Auf "Geschenke" darf Paszek in Melbourne also nicht hoffen.

Seit 2001 nur drei Niederlagen

Vor allem fühlt sich Williams in "Down Under" traditionell pudelwohl. Bereits fünf Mal (2003, 2005, 2007, 2009, 2010) triumphierte sie bei den Australian Open - kein Grand-Slam-Turniere gewann sie öfter.

"Ich liebe es einfach, hier zu sein. Ich liebe die Leute und die ganze Atmosphäre", freute sich die Weltranglisten-13. dementsprechend über ihre Rückkehr.

"Vor allem liebe ich aber die Rod Laver Arena. Ich liebe, wie es sich anfühlt, wenn man sich auf dem Court bewegt. In diesen Platz habe ich mich richtig verknallt. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl."

Seit 2008 ist Williams in Melbourne (Viertelfinal-Aus gegen Jelena Jankovic) unbesiegt. Zudem bezog sie seit 2001 nur drei Niederlagen. Im vergangenen Jahr konnte sie wegen ihrer Fußverletzung nicht antreten.

Mit einbandagiertem Knöchel

Mit einem "Walkover" von Serena Williams muss Paszek aber nicht rechnen. In den letzten Tagen absolvierte sie einige Trainingseinheiten mit ihren Sparring-Partnern Sasha Bijan und Mark Hlawaty.