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Standortbestimmung in Australien: Let the show begin

Standortbestimmung in Australien: Let the show begin

Novak Djokovic und Roger Federer sind nicht umsonst bei den am Montag beginnenden Australian Open in Melbourne als Nummer eins und zwei gesetzt.

Beide haben das erste Tennis-Grand-Slam-Turnier bisher vier Mal gewonnen und sind die Favoriten für den mit insgesamt 28,28 Millionen Euro dotierten Event.

Wie stark ist Titelverteidiger Wawrinka?

Ob Titelverteidiger Stan Wawrinka ein ähnlicher Lauf gelingt wie bei seinem Premieren-Major-Sieg vor Jahresfrist ist fraglich.

Er eröffnet zunächst gegen Türken Marsel Ilhan und wird wohl spätestens im Viertelfinale gegen US-Open-Finalist Kei Nishikori an seine Grenzen gehen müssen.

Bei programmgemäßem Verlauf kommt es zum Halbfinal-Duell mit dem Weltranglisten-Ersten Djokovic. Letzterer würde im Viertelfinale mit Milos Raonic (CAN-8) auf den ersten Top-Ten-Mann treffen.

Federer on fire

In der unteren Raster-Hälfte greift Federer nach seinem 18. Major-Titel.

Der 33-jährige Schweizer hat sich das nötige Selbstvertrauen in Brisbane geholt, wo er nicht nur seinen 83. Titel gewann, sondern seinen bereits 1.000. Einzelsieg feierte.

Für den vierfachen Familienvater könnte es im Viertelfinale entweder gegen Andy Murray (GBR-6) oder Grigor Dimitrow (BUL-10) gehen.

Und der Eidgenosse hat auch eine Mini-Chance, ab 2. Februar wieder zur Nummer eins zu werden: Wenn er den Titel holt und Djokovic schon vor dem Achtelfinale ausscheidet. Letzteres ist aber kaum zu erwarten.

Fragezeichen Nadal und Del Potro

Ein großes Fragezeichen steht freilich hinter dem neunfachen French-Open-Sieger Rafael Nadal.

Nach einer zweieinhalb Monate währenden Pause wegen einer Blinddarm-OP und Rückenproblemen verlor er in Doha überraschend gleich zum Auftakt gegen den 34-jährigen Deutschen Michael Berrer.

Und Nadal hat mit dem Russen Michail Juschnij in Melbourne gleich ein unangenehmes Erstrunden-Los.

Große Abwesende in Melbourne sind wegen Verletzungen US-Open-Champion Marin Cilic (CRO/Schulter) und Jo-Wilfried Tsonga (FRA/Arm).

Dafür kehrt einer zurück, dem alles zuzutrauen ist, wenn es ihm läuft: Juan Martin Del Potro.

Der immer wieder von Verletzungen zurückgeworfene Argentinier gibt nach zehn Monaten Pause wegen einer Handgelenks-OP ein Comeback und überraschte diese Woche in Sydney Fabio Fognini (ITA), immerhin die Nummer 18 der Welt.

Nachfolger gesucht- Die AO-Sieger 2014: Li Na und Stanislas Wawrinka

Ausfallen könnte im letzten Moment noch der als Nummer 21 gesetzte Alexander Dolgopolow. Bei dem Ukrainer ist beim warm-up-Schauturnier in Melbourne offenbar eine alte Verletzung im rechten Knie wieder akut geworden.

Williams wie immer Gejagte

Bei den Damen ist nach dem Rücktritt von Titelverteidigerin Li Na (stand zwei weitere Male im Melbourne-Finale) einmal mehr Serena Williams die Topfavoritin.

Doch obwohl die 33-jährige US-Amerikanerin schon fünf Mal in Melbourne triumphiert hat: Der bisher letzte Titel ist schon fünf Jahre her. 2012 und 2014 verlor die Weltranglisten-Erste schon im Achtelfinale, 2013 im Viertelfinale.

Doch Williams, die während der 14 Tage in Melbourne schon 100 Wochen en suite Nummer eins der Welt sein wird, kämpft um ihren bereits 19. Major-Einzel-Titel.

Allerdings könnte sie nach Melbourne auch einmal vom Thron steigen müssen: Denn auch Maria Scharapowa, Simona Halep und Petra Kvitova, die Nummern zwei bis vier, wollen nicht nur das Turnier gewinnen. Sie haben bei gewissen Szenarien auch die Chance, zur neuen Nummer eins zu werden.

Erreichen Williams und Scharapowa das Finale, gibt es ein direktes Duell um die begehrte Position.