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Federer verabschiedet sich bereits in der 3. Runde

Federer verabschiedet sich bereits in der 3. Runde

Der 17-fache Grand-Slam-Champion Roger Federer ist bei den Australian Open völlig überraschend schon in der dritten Runde gescheitert.

Der Tennisprofi aus der Schweiz verlor am Freitag gegen den Italiener Andreas Seppi 4:6,6:7(5),6:4,6:7(5) und schied erstmals seit 14 Jahren in Melbourne so früh aus.

Nach 2:57 Stunden verwandelte der Weltranglisten-46. aus Südtirol seinen ersten Matchball mit einem spektakulären Passierball und feierte im elften Duell mit Federer den ersten Sieg.

"Ich weiß nicht einmal, wie ich diesen Ball getroffen habe. Ich dachte, dass sei ein Winner von Federer", gab Seppi nach dem letzten Ballwechsel zu.

"Versucht, es zu genießen"

Vor dem Duell hatte das Satzverhältnis zwischen dem Basler und Seppi 21:1 gelautet. "Es war sicher eines meiner besten Matches, sonst kann man Roger nicht schlagen", sagte der 30-Jährige unter lauten "Seppi, Seppi"-Rufen in der Rod-Laver-Arena.

"Ich habe einfach versucht, es zu genießen, auf dem Center Court zu spielen", sagte Seppi nach seinem vierten Achtelfinal-Einzug bei einem Grand-Slam-Turnier.

Federer wirkte nicht ganz fit

Derals Nummer zwei gesetzte Federer verpasste damit die Chance auf seinen fünften Australian-Open-Titel und den ersten Triumph bei einem der vier wichtigsten Turniere seit Wimbledon 2012.

Federer wirkte ab dem ersten Ballwechsel nicht bei 100 Prozent seines Könnens und leistete sich im gesamten Match 55 unerzwungene Fehler. "Aus irgendeinem Grund konnte ich nicht mein bestes Tennis spielen", meinte Federer.

Der 33-Jährige hatte aufgrund des Einsatzes im Davis-Cup-Finale Ende November und darauffolgenden Auftritten in Indien nur eine relativ kurze Winterpause. "Aber ich glaube nicht, dass dies der Grund für die Niederlage ist. Ich habe hart trainiert und glaube nicht, dass ich irgendetwas falsch gemacht habe", erklärte Federer.

Aufschlag zu schwach

Trotz der Unterstützung des Publikums schaffte es der einstige Weltranglisten-Erste nicht, den wie entfesselt aufspielenden Seppi in die Defensive zu zwingen. Zudem ließ ihn sein Aufschlag zu oft im Stich - neun Doppelfehler wies die offizielle Statistik am Ende des bitteren Spätnachmittags für den Schweizer auf.

Diese Fehler führten dazu, dass der Italiener nach eineinhalb Stunden mit 2:0 Sätzen führte, obwohl Federer im Tiebreak des zweiten Satzes mit 4:1 und 5:3 geführt hatte. Allerdings hatte Seppi im zweiten Satz schon zweimal mit Break 2:1 und 5:4 geführt.

Danach steigerte sich Federer und holte mit einem Break zum 2:1 den dritten Satz. Im vierten Durchgang gelang ihm aber kein Break, seinen einzigen Breakball vergab er gleich im ersten Game. Im Tiebreak führte Federer 1:0, 3:1, 4:3 und 5:4. Bei 5:4 hatte er zweimal Aufschlag. Aber Seppi gelangen zwei Mini-Breaks in Folge.

Für den Schweizer ist es das früheste Aus in Down Under seit 2001.

Vor Turnierbeginn gelassen

Dabei wirkte Federer vor Turnierbeginn so gelassen und optimistisch wie lange nicht. Spekuliert wurde eigentlich nur über seinen schwierigen Weg zu einem möglichen 18. Major-Titel mit den Stationen Murray im Viertelfinale, Rafael Nadal im Halbfinale und Novak Djokovic im Endspiel.

Eine Woche vor dem Start in Melbourne feierte der doppelte Zwillingspapa mit dem 1.000. Einzelsieg den Titel in Brisbane.

Im vergangenen Jahr hatte kein anderer Profi mehr Matches gewonnen als Federer. Seppi fügte ihm nun seine erste Niederlage 2015 zu.

Murray und Berdych souverän

Der an Nummer 10 gesetzte Bulgare Grigor Dimitrov kämpft sich in fünf Sätzen gegen den Zyper Marcos Baghdatis weiter (4:6,6:3,3:6,6:3,6:3).

Baghdatis kann den ersten und den dritten Satz für sich entscheiden, im Entscheidungssatz setzt sich Dimitrov durch.

Souverän bleiben Andy Murray (GBR) und Tomas Berdych (CZE). Murray gewinnt in 3 Sätzen gegen Joao Sousa (POR) (6:1,6:1,7:5) Berdych, ebenfalls in 3 Sätzen gegen den Serben Viktor Toicki (6:4,6:3,6:4).