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Gerald Melzer erreicht erstes ATP-Tour-Halbfinale

Gerald Melzer erreicht erstes ATP-Tour-Halbfinale

Ein großes Versprechen hat Gerald Melzer beim ATP-Turnier in München abgegeben.

Viel hätte nicht gefehlt, und der 24-jährige Niederösterreicher hätte sensationell sogar das Endspiel am Sonntag gegen Superstar Andy Murray erreicht.

Am Ende musste sich Melzer am Samstag dem 160 Plätze besser platzierten Philipp Kohlschreiber nach 1:37 Stunden mit 6:2,1:6,4:6 beugen.

Qualifikant mit Lauf

Aber der jüngere Bruder von Jürgen Melzer kann München erhobenen Hauptes und mit viel neuem Selbstvertrauen verlassen.

Denn der Niederösterreicher hat den zunächst auch ein bisschen aus Glück entstandenen Lauf in sein erstes ATP-Tour-Halbfinale mit starken Leistungen am Samstag sportlich kräftig unterstrichen.

Gerald Melzer hatte sich ja zunächst mit drei Siegen qualifiziert und dann nach der Absage von Gael Monfils (FRA-2) dessen Freilos übernommen.

Als Qualifikant kam er somit direkt ins Achtelfinale und in diesem musste dann auch sein spanischer Gegner Pablo Andujar bei 4:1 für Melzer wegen einer Verletzung aufgeben.

Thiem hat zweimal Nachsehen im ÖTV-Duell

Wer aber nun erwartet hätte, dass für Melzer junior im österreichischen Viertelfinal-Duell gegen Österreichs Jungstar Dominic Thiem das Aus kommt, wurde eines Besseren belehrt.

In einem 2:16 Stunden währenden Grundlinien-Fight setzte sich Melzer, der im Ranking vor Turnierbeginn nur 186. war, gegen die Nummer 44 der Welt bzw. Nummer eins Österreichs überraschend durch.

7:6(5)3:6,6:3 lautete das Ergebnis des wegen Regens von Freitag auf Samstag verlegten Spiels gegen Thiem, der damit ab 11. Mai im Ranking hinter Andreas Haider-Maurer zurückfallen wird.

Thiem rutschte in Madrid nicht mehr in den Hauptbewerb, konnte wegen München auch keine Qualifikation spielen und verliert in einer Woche 115 Punkte von seinem Vorjahrs-Achtelfinale bei dem Masters-1000-Event in Madrid.

Bewährungsprobe gegen Kohlschreiber

Für Gerald Melzer, den aktuell viertbesten ÖTV-Spieler, geht es hingegen nun steil bergauf. Der Niederösterreicher, der etwa seit einem Jahr unter den Trainer-Fittichen von Ex-Spieler Markus Hipfl steht, verbesserte sich in etwa auf Rang 155.

Dass Melzer, der neun Jahre jünger ist als sein Bruder Jürgen, das Potenzial zu weit mehr hat, zeigte er aber auch in seinem zweiten Samstag-Match gegen Kohlschreiber.

In nur 26 Minuten brauste Melzer über den aktuell bestplatzierten Deutschen (ATP-26.) mit 6:2 hinweg. Der 24-Jährige führte schon mit 6:2,1:0, ehe sich der zweifache München-Sieger Kohlschreiber doch auch steigerte und das Match noch drehte.

Kohlschreiber machte ab diesem Zeitpunkt sieben Games en suite, erst im zweiten Game des dritten Durchgangs fing sich Melzer wieder. Bis zum 4:4 hielt Melzer wieder sehr gut mit, dann setzte sich Kohlschreiber doch noch durch und verhinderte den Sensationsfinalisten.

Gerald Melzer darf sich mit 22.800 Euro Preisgeld und 90 Punkten trösten. Kohlschreiber trifft nun auf Murray, der in seinem ersten Sandplatz-Endspiel überhaupt steht.

Doch noch ÖTV-Final-Beteiligung

Ganz ohne österreichische Beteiligung geht der finale Sonntag an der Isar aber trotzdem nicht in Szene, denn Alexander Peya und Bruno Soares setzten sich gegen Andy Murray/Jean Julien-Rojer (GBR/NED) mit 6:3,6:2 sicher durch und gehen auf ihren ersten Titel in diesem Jahr los.

Für Peya wäre es der insgesamt 13. Turniersieg. Finalgegner ist nicht die deutsch-österreichische Kombination Andre Begemann/Julian Knowle, denn das Duo verlor gegen das deutsche Brüderpaar Alexander und Mischa Zverev.

In Istanbul hofft Jürgen Melzer mit Robert Lindstedt am Sonntag auf seinen 14. Doppel-Titel.