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Haider-Maurer bleibt trotz Top 70 bescheiden

Haider-Maurer bleibt trotz Top 70 bescheiden

2006 ist sein Erstrundensieg beim Debüt auf der ATP-Tour in Kitzbühel noch eine Überraschung gewesen.

Fünf Jahre später ist Andreas Haider-Maurer eine fixe Größe nicht nur im heimischen Tennis, sondern auch im Kreis der Top 100 geworden.

Mit zuletzt zwei Viertelfinali in Baastad und Gstaad hat sich der 24-jährige Niederösterreicher zuletzt auf Platz 70 im Ranking nach vorgekämpft.

Dennoch bleibt Haider-Maurer vor seinem Erstrundenmatch am Dienstag gegen Antonio Veic (CRO) bescheiden.

"AHM" zeigt sich bescheiden

"Damals war es mein erster Grand Prix überhaupt, das war eine Riesenüberraschung. Aber ich erwarte mir auch jetzt nicht fix, dass ich hier in die zweite Runde komme oder Viertelfinale spiele", zeigte sich Haider-Maurer am Montag in Kitzbühel bescheiden.

Es müsse einfach zu hundert Prozent passen, sonst könne man gleich ausscheiden.

"Mein Ziel ist morgen, die Partie zu gewinnen und dann weiter zu schauen. Jeder Erfolg auf Grand-Prix-Ebene ist im Moment noch ein guter Erfolg", sagte der in Abwesenheit von Jürgen Melzer bestplatzierte Österreicher beim "bet-at-home-Cup".

0:2 im Head-to-Head

Laut Papier und auch von der Form her sei er Favorit. Aber: "Ich habe gegen ihn zweimal gespielt und zweimal verloren, dass heißt ich bin gewarnt", sprach er die beiden Challenger-Niederlagen von San Benedetto (2008) und Ostrava (2010) an.

"Aber ich habe Selbstvertrauen und bin zuversichtlich, dass ich als Sieger vom Platz gehe."

Doch nach den guten Auftritten in Baastad und vergangene Woche in Gstaad hat er freilich viel Selbstvertrauen gewonnen.

Nach einer überstandenen Lungenentzündung zu Jahresanfang habe er sich Woche für Woche gesteigert.

"Ich habe den ersten Challenger gewonnen und seither sehr konstante Leistungen gebracht. Was sehr positiv ist, dass ich den Einstieg bei den ATP-Turnieren gut geschafft habe."

Höhenlage liegt Haider-Maurer

Auch die Höhenlage von Kitzbühel liegt ihm gut, auch in Gstaad ist die Luft dünn.

"Gstaad war aber doch ganz anders. Es war dort wesentlich schneller, die Bälle waren sehr zügig und es liegt noch dreihundert Meter höher."

Durch seine Erfolge hat sich auch die Erwartungshaltung der Zuschauer etwas geändert.

"Sobald man ein besseres Ranking hat, erwarten sich die Leute auch umso mehr. Es ist etwas Angenehmes eigentlich und eher positiv", erklärt Haider-Maurer, ehe er den bereits wartenden Kindern bereitwillig Autogramme gibt. "Das macht man ja gerne", sagt er lächelnd.

Im Doppelbewerb mit Thomas Muster

Jener Mann, der am Beginn von Haider-Maurers Erfolgsrun beim Turnier in der Wiener Stadthalle 2010 bis ins Finale gestanden war, steht ihm diesmal zur Seite. Österreichs Tennis-Legende Thomas Muster spielt im Doppelbewerb mit Haider-Maurer.

"Ich freue mich auf das Doppel. Wir verstehen uns gut. Wir haben uns bei den Challengern in Italien näher kennengelernt und öfter trainiert. Wenn man Tom sieht, wie er vor einem Jahr gespielt hat und wie jetzt: das ist ein Riesenunterschied und er hat sich gewaltig gesteigert", zollte Haider-Maurer dem früheren Weltranglisten-Ersten allen Respekt.

   Nur in besten Tönen spricht der Wahl-Innsbrucker, dessen Freundin Iris auch Tirolerin ist, auch über Kitzbühel als Austragungsort.

"Es ist ein Traumturnier. Es ist eines der besten, wenn nicht das beste Grand-Prix-Turnier", schwärmt Haider-Maurer. Warum? "Weil es einfach sehr gemütlich ist. Das fängt von den Hotels an, man hat diesen Stress nicht und kann sich gut entspannen."

Auch das als Ablenkung für Spieler angebotene Paragleiten würde er gerne noch ausprobieren.

"Jetzt muss ich mich konzentrieren, aber ich habe auch vor, dass ich das mache. Wenn das Wetter bei dem Turnier schön ist, ist es ein Traum-Turnier. Aber ich bin ein Waldviertler, das wird auch immer so bleiben", stellte er dann doch klar.