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Thiem nach Niederlage gegen Murray selbstkritisch

Thiem nach Niederlage gegen Murray selbstkritisch
Der Österreicher Dominic Thiem hat am Donnerstag beim ATP-500-Turnier in Rotterdam für das Match des Tages gesorgt, indem er Olympia- und Wimbledon-Sieger Andy Murray über drei Sätze und 2:22 Stunden forderte.
 
Doch trotz seiner ausgezeichneten Leistung beim 4:6,6:3,3:6 gegen den Weltranglisten-Sechsten fand der Niederösterreicher für seine Darbietung auch kritische Worte.
 
"Der Anfang war sehr schlecht. Ich war da alles andere als locker", schrieb Thiem auf Facebook.
 
"Er hat den Ball nur reingespielt und ich habe Fehler gemacht. Das muss schrecklich zum Zuschauen gewesen sein."
 
Danach habe er sich aber vorerst gefangen, gab der ÖTV-Jungstar an. "Dann ist es viel besser geworden. Er hat aggressiver gespielt, und ich habe gut reingefunden."
 
"Das darf nicht passieren"
 
Doch auch mit dem Verlauf zu Beginn des dritten Satzes war der 20-Jährige nicht zufrieden, als er in einem Marathon-Spiel das letztlich entscheidende Break zum 0:2 kassiert hatte.
 
"Das Game hat er sehr gut gespielt", sagte der Lichtenwörther über Murray. "Aber trotzdem darf das nicht passieren. Ich muss von Anfang an 100 Prozent da sein. Ich kann mein erstes Aufschlagspiel nicht verlieren, wenn ich vorher den Satz gewonnen habe."
 
Das zeigt allerdings nur, welche große Ansprüche Österreichs neue Nummer zwei (ab nächsten Montag) an sich hat.
 
Die Leute in der Halle hat die tolle kämpferische und spielerische Leistung Thiems beeindruckt, sie dankten es ihm öfters mit begeistertem Beifall.
 
"Danke an das Publikum in Rotterdam. Die Atmosphäre war einfach nur geil", wusste das der angehende Top-100-Mann zu schätzen.
 
Murray lobt Thiem
 
Und auch Murray anerkannte die Vorstellung seines Gegenüber. "'Great fight' hat er beim Shakehands gesagt", verriet Thiem, durch diese Worte auch neu motiviert.
 
"Dass ich verloren habe, ist jetzt nach dem Ausradeln nicht mehr so eine große Enttäuschung wie vorher. Am Anfang war ich schon sehr sauer. Aber ich weiß, warum es schief gegangen ist und was ich aus dem Match mitnehmen kann."
 
Im offiziellen ATP-Matchbericht war von einer schneidigen Herausforderung für Murray zu lesen. 36 Winner des jüngsten Spielers in den Top 125 habe sich der Schotte gegenüber gesehen, das Match habe eine Serie von fesselnden Rallies mit verblüffenden Schlägen zu bieten gehabt.
 
"Wir können beide sicher besser spielen"
 
Thiem habe die Fans mit seiner explosiven einhändigen Rückhand fasziniert. Thiems trockener Kommentar dazu: "Wir können beide sicher besser spielen."
 
Murray jedenfalls war froh, dass das Thiem an diesem Abend nicht gezeigt hat.
 
"Es war offensichtlich ein hartes und langes Match, eine Menge von langen, engen Games", erklärte der 26-Jährige nach der Partie.
 
"Im zweiten Satz, als er sehr gut gespielt hat, habe ich mir eine Menge Chancen erarbeitet. Aber ich habe sie alle nicht verwertet." Murray meinte abschließend, dass man von Thiem sicher noch einiges hören werde.