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Dominic Thiem verlangt Novak Djokovic alles ab

Dominic Thiem verlangt Novak Djokovic alles ab

Dominic Thiem ist im ersten Duell mit Novak Djokovic die Sensation nicht gelungen.

Der 21-jährige Niederösterreicher unterlag am Mittwoch in der 2. Runde des Masters-1000-Turniers in Shanghai dem Weltranglisten-Ersten trotz starker Leistung mit 3:6,4:6.

Thiem forderte den Titelverteidiger, dieser zog nach 1:28 Stunden letztlich aber doch sicher ins Achtelfinale ein.

"Ich bin mit meiner spielerischen Leistung sehr zufrieden. Da waren natürlich mehr Fehler als nötig, aber wenn man so aggressiv spielt, passiert das", resümierte der 21-Jährige.

"Es waren ein paar echt geile Punkte dabei. Nicht gut war der Aufschlag, zu inkonstant. Da leigt sicher noch die größte Arbeit vor mir", gab er sich selbstkritisch.

Als Turniersieger nach Shanghai

Djokovic kam als Turniersieger von Peking und nach einer überaus starken Finalvorstellung zu dem 4,194-Millionen-Dollar-Turnier, das er in den vergangenen zwei Jahren gewonnen hatte.

Der Topfavorit aus Serbien sah sich aber einem Herausforderer (ATP-Nummer 39) gegenüber, der mit risikoreichen Spiel immer wieder punktete.

Thiem mit mehr direkten Punkten

Thiem, der seine erste volle Saison auf der ATP-Tour bestreitet, hielt mit dem Superstar auch bei dessen Aufschlag über weite Strecken mit und erhielt für seine "Winner" wiederholt Szenenapplaus.

13:7 lag Österreichs Nummer 1 bei den direkt gewonnenen Punkten im ersten Satz voran, beging aber auch 15 unerzwungene Fehler.

Sein Gegner hingegen nur drei - die Beständigkeit auf höchstem Niveau entschied schließlich für Djokovic, der seinen vierten Breakball zum 5:3 verwertete.

Zwei Break-Chancen ausgelassen

Danach lief Djokovic zur Bestform auf, nahm dem Lichtenwörther zum 1:0 gleich wieder den Aufschlag ab. Doch Thiem gab nicht auf und kämpfte sich ins Spiel zurück.

Er wehrte zwei Breakbälle zum drohenden 0:3 ab und brachte seine weiteren Servicespiele allesamt durch.

Den Aufschlag des Gewinners von 46 Turnieren vermochte er aber trotz einer Chance bei 2:3 auch im zweiten Satz nicht zu durchbrechen. "Meinen zweiten Breakball muss sich eigentlich machen. Da war der Respekt zu groß", analysierte Thiem, der sich von seinem Gegenüber beeindruckt zeigte.

"Es ist einfach geil, wie Djokovic spielt. Da kann man als Junger extrem viel lernen. So viele erste Aufschläge, von hinten so ein hohes Tempo und keine Fehler. Das Match war auf jeden Fall ein mega Erlebnis."

Thiem mit viel Risiko

Nur acht unerzwungene Fehler gegenüber 26 von Thiem, der volles Risiko (26 direkte Punkte, Djokovic 17) nehmen musste, gaben den Ausschlag.

Thiem, der heuer in Kitzbühel sein erstes ATP-Finale erreicht hatte, kann das Heimturnier nächste Woche in Wien dank seiner starken Vorstellung in China dennoch mit viel Selbstvertrauen in Angriff nehmen.

Die zweite Runde brachte 45 Punkte für die Weltrangliste, mit den gewonnenen 27.435 Dollar schraubte er sein Brutto-Saisonpreisgeld auf mehr als 670.000 Dollar (rund 530.000 Euro).

Ein Sieg gegen Top-Ten-Spieler

Sechs Matches hat der Schützling von Coach Günter Bresnik nun gegen Top-Ten-Spieler bestritten und dabei gegen die damalige Nummer drei Stan Wawrinka (SUI) in Madrid einen Sieg gefeiert.

Gegen den in Topform agierenden Djokovic verlor er aber ebenso wie in seinem ersten Match gegen eine Nummer eins, den Spanier Rafael Nadal. Dieser hatte sich in der zweiten Runde der French Open durchgesetzt.

Djokovic feierte seinen 50. Saisonsieg bei nur sieben Niederlagen. Die Bilanz von Thiem ist mit je 20 Siegen und Niederlagen vor dem Stadthallen-Turnier ausgeglichen.