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Federer fertigt Erzfeind Nadal ab

Federer fertigt Erzfeind Nadal ab

Roger Federer steht nach einer Machtdemonstration gegen seinen Dauerrivalen Rafael Nadal vorzeitig im Halbfinale des ATP-World-Tour-Finales in London.

Der Schweizer setzte sich am Dienstagabend in seinem zweiten Gruppenspiel nach eindrucksvoller Vorstellung und nur einer Stunde Spielzeit mühelos 6:3,6:0 durch.

 "Ich bin sehr zufrieden, das war ein großartiges Match für mich. Ich habe vom Anfang bis zum Ende so gespielt, wie ich es mir erhofft hatte. Das ist einer meiner schönsten Siege", erklärte Federer.

Federer zufrieden

"Es war zwar kein Finale, aber dennoch ein wichtiges Match. Rafa hat heute nicht sein bestes Tennis gespielt und es war erst sein zweites Spiel seit fünf Wochen."

Nach den Erfolgen gegen Jo-Wilfried Tsonga und Nadal kann Federer auch bei einer Niederlage am Donnerstag gegen den bisher sieglosen Mardy Fish nicht mehr von einem den ersten zwei Plätze in der Gruppe B verdrängt werden.

Zum neunten Mal bei seiner zehnten Teilnahme wird der Weltranglisten-Vierte am Samstag beim Saisonabschlussturnier im Halbfinale stehen.

Murray gibt auf

Vorbei ist das Turnier dagegen für Lokalmatador Andy Murray. Der Brite sagte seine weitere Teilnahme wegen einer Leistenverletzung ab. Für den Weltranglisten-Dritten wird der Serbe Janko Tipsarevic in die Gruppe A nachrücken.

Tipsarevic trifft am Mittwoch auf den Tschechen Tomas Berdych und am Freitag auf seinen Landsmann Novak Djokovic. Murray hatte zum Auftakt 4:6, 5:7 gegen den Spanier David Ferrer verloren und anschließend über Leistenprobleme geklagt, die ihn bereits seit einer Woche behinderten.

An die Wand gespielt

Vorjahressieger Federer marschierte gegen Nadal selbstsicher und druckvoll zum Sieg. Bei eigenem Aufschlag blieb er ungefährdet. Nicht einmal musste er über Einstand gehen. Beim Returnspiel konnte der Schweizer somit ziemlich entspannt agieren und auf seine Chance warten.

Diese kam im ersten Satz beim Stand von 3:2, als er seinem Gegenüber den Service zu null abnahm. Im zweiten Durchgang gelang im die vorentscheidende Differenz noch rascher: Mit einem phänomenalen Vorhandball sicherte er sich das frühe Break und erteilte Nadal in der Folge eine Lektion.

Während Federer 28 Winner schlug, bewies Nadal einmal mehr, dass die Halle nicht sein Terrain ist. Er stand zu weit hinter der Grundlinie, spielte zu passiv.

Zu wenige Winner

Dem Spanier gelangen lediglich vier direkte Punkte, zu wenige, um den ersten Indoor-Sieg im vierten Duell mit dem 16-fachen Grand-Slam-Sieger Federer zu erreichen.

Zudem war es für den Mallorquiner erst der zweite Einsatz nach fast sechswöchiger Wettkampfpause. Zu viele Hypotheken, um sich gegen den formstarken Schweizer durchzusetzen, der seinen 14. Matchgewinn in Folge feierte.

Erstmals seit ihrem allerersten Match 2004 standen sich Federer und Nadal nicht in einem Finale oder Halbfinale gegenüber. Insgesamt bestritten sie vor über 17.000 Zuschauern in der O2-Arena das 26. Duell.

Nadal nun unter Druck

Es war nicht das wichtigste, aber für Federer eines von wenigen, das er nach Belieben dominierte. Noch nie hatte Nadal gegen den Schweizer so wenig Games in einer Partie geholt.

Auch das 6:0, die Höchststrafe im Tennis, gab es für Nadal von Federer erst zweimal zuvor: 2006 im Finale von Wimbledon (6:0, 7:6, 6:7, 6:3) und 2007 im Finale von Hamburg (2:6, 6:2, 6:0).

Der Spanier muss nun am Donnerstag gegen Tsonga gewinnen, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Für Federer geht es unterdessen gegen Fish darum, seine Siegesserie fortzusetzen und mit einem weiteren Erfolg 200 Punkte für die Weltrangliste zu sammeln.