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Verletzter Federer muss Tennis-Gipfel absagen

Verletzter Federer muss Tennis-Gipfel absagen

Riesenenttäuschung für die 18.000 Zuschauer in der O2-Arena in London und Millionen vor den TV-Geräten:

Roger Federer hat das Endspiel des ATP-World-Tour-Finales am Sonntag kurz vor Beginn wegen einer Rückenverletzung absagen müssen.

"Ich bin leider nicht spielfähig", sagte der Schweizer in London gegen den Serben Novak Djokovic, der nun zum vierten Mal Champion des Saisonabschluss-Turniers ist.

Starke Rückenschmerzen

Federer hatte sich am Samstag nach einem Marathon-Match gegen seinen Landsmann Stan Wawrinka für den Showdown gegen Djokovic qualifiziert und dabei vier Matchbälle abgewehrt. Danach hatte der 33-Jährige aber über Rückenprobleme geklagt.

"Ich hoffe, ihr versteht, dass ich persönlich herauskommen wollte und mich dafür zu entschuldigen, dass ich nicht spielen kann. Ich kann ohne (fitten, Anm.) Rücken auf diesem Level nicht bestehen", sagte Federer zu den Fans, die ihn trotz der Enttäuschung mit freundlichem Applaus bedachten.

Schmerzmittel halfen nicht

Er habe alles versucht, sich am Vorabend und im Lauf des Tages behandeln lassen und auch Schmerzmittel eingenommen, das Risiko, eine Verletzung zu riskieren, sei aber auch in Anbetracht seines Alters zu groß gewesen.

Nicht auszuschließen ist freilich, dass Federer auch im Hinblick auf das in bereits fünf Tagen beginnende Davis-Cup-Finale der Schweiz gegen Frankreich in Lille kein zusätzliches Risiko eingehen wollte. "Ich bin sehr enttäuscht und hoffe, dass ich schnell wieder fit werde." Der Davis-Cup-Titel fehlt Federer ja noch auf seiner langen Erfolgsliste.

Exhibition statt Finale

Djokovic kam selbst dann aber nicht nur zur Pokalübergabe auf den Platz, Lokalmatador Andy Murray hatte sich kurzfristig bereit erklärt, eine Exhibition für einen Satz zu bestreiten. "Natürlich wollte ich so nicht gewinnen. Es tut mir sehr leid für Roger. Ich kenne ihn sehr lange. Seit 10 Jahren waren Rafa und Roger meine größten Gegner, sie geben immer 100 Prozent. Wenn er gekonnt hätte, hätte er gespielt", erklärte Djokovic auf dem Platz.

Allerdings war auch ihm bewusst, dass Federer "ein wichtiges Davis-Cup-Wochenende vor sich hat". Auch Djokovic entschuldigte sich für den Ausfall beim Publikum. "Das ist das erste Mal in der Geschichte, dass wir so etwas haben."