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"Das Turnier war fast stärker als Hamburg"

Auch wenn Dominic Thiem nicht wie im Vorjahr bis ins Endspiel vorgedrungen ist:

Die Bilanz der Turnierveranstalter des Generali Open in Kitzbühel, die am Samstag vor dem Endspiel gezogen wurde, war durchwegs positiv.

Schon vor dem letzten Tag waren 35.000 Fans auf der Anlage des Kitzbüheler Tennisklubs (KTC) gezählt worden.

"Fast stärker als Hamburg"

"Letztes Jahr waren es 36.600. Ich glaube, dass wir da drüberkommen werden. Es war großartig von Beginn an, Mittwoch und Donnerstag und gestern sowieso waren sehr gut", erklärte Turnierdirektor Alexander Antonitsch.

"Wenn man Rafael Nadal abzieht, war das Turnier fast stärker als Hamburg."

Ein wesentlicher Faktor für Antonitsch war natürlich das Abschneiden der Österreicher mit vier Achtelfinalisten und allen voran Ticketseller Thiem.

"Wir sind keine TV-Soap hier"

Dass es dann nicht zum neuerlichen Finale für den Shooting-Star gereicht hat, kommentierte Antonitsch mit Humor.

"Ich habe schon gesagt: Es ist keine TV-Soap hier, sondern eine Sportveranstaltung. Mit Kohlschreiber hat der Bessere gewonnen, Dominic hätte wahrscheinlich einen dritten Satz verloren, er war platt", meinte er zum vergebenen Satzball Thiems am Freitag.

Generali mit Wiedereinstieg zufrieden

Auch für den erstmals nach Jahren wieder als Titelsponsor fungierenden Geldgeber Generali war 2015 ein Erfolg.

"Unter dem Strich ziehen wir ein sehr positives Resümee, weil es hätte eigentlich keinen besseren Zeitpunkt für ein Comeback der Generali als Sponsor geben können. Es war in der Ära 'Kitzbühel neu' das bestbesuchte Turnier", meinte Marketing-Vorstand Arno Schuchter, der auch die nun wieder als selbstverständlich angesehene Öffnung des oberen Rangs ansprach.

"Diesmal war schon ab Dienstag offen und am Donnerstag und Freitag war es total voll", registrierte Schuchter, der dem Halbfinal-Aus Thiems auch Positives abgewinnen konnte.

"Vielleicht hat es auch etwas Gutes, er hat immer noch etwas offen mit Kitzbühel. Das Turnier liegt ihm am Herzen. Hätte er es gewonnen, hätte er es vielleicht abgehakt", glaubt Schuchter.

Schwieriges Olympia-Jahr

Antonitsch sprach freilich auch über das wegen Olympia besonders schwierige Jahr 2016: "Fakt ist, es trifft etliche Turniere sehr hart. So ist in der Woche davor Davis Cup, Baastad und Hamburg in der gleichen Woche."

Und Kitzbühel sieht sich mit Umag, Gstaad und Washington gleich drei Turnieren in der gleichen Woche gegenüber. Danach folgen Toronto, eine Woche Pause, dann Atlanta und die Olympische Spiele.

Auch Mitveranstalter und Turnier-Lizenzgeber Octagon zog positive Bilanz. "Dieses Jahr haben wir eine weitere Bestätigung dafür bekommen, wie das Event wächst. Wir haben es letztes Jahr gefühlt, und heuer haben wir es wieder gefühlt", freute sich Octagon-Vizepräsident Jorge Salkeld, der das Turnier vor Ort beobachtet hat.

Kein Thiem im Jahr 2016?

Noch vor seiner Abreise hatte sich Thiem von der Stimmung begeistert gezeigt. "Es waren Mittwoch, Donnerstag und heute sowieso wahnsinnig viele Leute. Ich denke auch, dass aufgrund des Turniers im Ort um einiges mehr los war als die letzten Jahre. Da sieht man, wie sich das Turnier weiterentwickelt hat", konstatierte Österreichs neuer Top-20-Spieler.

Trotz aller Spekulationen ist sich Antonitsch sicher, dass Thiem auch 2016 wieder kommen wird. "Wichtig ist das Verhältnis, das wir zu ihm haben, wichtig ist, wie gern Dominic hier vor seinen Fans spielt. Diese Atmosphäre, die hat er weder in Montreal, noch in Gstaad, noch sonst irgendwo. Wir werden unser Möglichstes tun, um ihn hier zu haben. Wir wissen, dass er Tickets verkauft."

Antonitsch hat Bresnik, den er schon seit Jahrzehnten kennt, auch ein Beispiel "mitgegeben", dass man sehr wohl auch mit guten Erfolgen auf 250er-Level in die Top Ten kommen kann. Janko Tipsarevic hat es mit vier Turniersiegen und zwei Finali bis auf Platz acht gebracht.

Einen weiteren Faktor, der für Thiem spricht, sieht er im Belag. "Für mich ist er jetzt noch auf Sand stärker, sonst hätte er nicht drei Turniere gewonnen. Die Spieler, die er noch nicht mag, wie Anderson, Raonic, diese Aufschlagtiere, sind auf Hartplatz zu Hause. Ich bin sehr positiv, dass er wieder da sein wird."