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"Haben in Kitzbühel 170 km Pfade ausgeschildert"

Frage: Kitzbühel gilt seit vielen Jahrzehnten als absolute Tourismus-Hochburg und ist einer der bekanntesten Skiorte der Welt. Mit einem breit gefächerten Sport- und Aktivprogramm versucht man, ganzjährig ein sportaffines Publikum in die Gamsstadt zu locken. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Laufen in der Natur. Was erhoffen Sie sich davon?

Peter Marko: Trail Running liegt total im Trend. Unbewusst hat man Trail Running schon immer betrieben, die Läufer hat es „automatisch“ in die Natur gezogen. Ich selbst bin auch ein Beispiel, habe an vielen Marathons teilgenommen, aber vorwiegend auf Wald- und Wiesenwegen trainiert. Erst kurz vor dem Bewerb bin ich auf Asphalt gewechselt, um die Gelenke daran zu gewöhnen. Es zieht einen automatisch in die Natur hinaus und das wollen wir in Kitzbühel unseren Gästen aktiv anbieten: Atemberaubende Naturerlebnisse in Verbindung mit Sport, mit dem Laufen, mit dem Trail Running.

Frage: Kitzbühel bezeichnet sich als legendärste Sportstadt der Alpen. Warum diese Positionierung?

Marko: Kitzbühels touristische Wurzeln liegen klar im Sport, daher haben wir uns als Sportstadt repositioniert. Nicht nur im Winter, sondern ganz stark auch im Sommer und im Herbst. Stichworte sind hier vor allem Trail Running, Triathlon, Tennis, Golf und Wandern. Trail Running ist ein Sport, der uns sehr entgegenkommt, wir haben die entsprechende Topographie, ebenso wie eine großartige Natur.

Frage: Welches wirtschaftliche Potenzial hat dieser Bereich Ihrer Meinung nach?

Marko: Seit einigen Jahren ist sehr deutlich der Trend zu sehen, dass das Laufen auf Asphalt abnimmt, sowohl in der Stadt als auch am Land. Ebenso sinken die Teilnehmerzahlen bei den Marathons und Halbmarathons beständig, lediglich die „großen Marken“ bei den Marathons können sich diesem Trend entgegenstellen. Die Leute wollen lieber wieder auf Wald- und Wiesenwegen laufen. Es scheint, als ob diese Wiederentdeckung der Natur jene Beruhigung ist, welche die Menschen in einer reizüberfluteten Welt suchen. Zahlen zu nennen ist schwierig, aber die steigenden Verkaufszahlen der Sportartikelindustrie im Trailrunningbereich sind ein guter Gradmesser.

Frage: Ergreifen Sie spezielle Maßnahmen, um Trail Running als Sport in der Tourismusregion Kitzbühl zu fördern?

Marko: Definitiv! Wir haben in Kitzbühel mehr als 170 km Pfade für Trail Running ausgeschildert. Von 11 Startorten können 23 verschiedene Strecken angelaufen werden. Die bekannte Innsbrucker Firma „max2“ hat uns geholfen, mit Hilfe von einheimischen Laufexperten die schönsten Routen herauszufiltern und mit einem Beschilderungssystem aus Richtungs- und Distanztafeln auszustatten.

Frage: Welche Möglichkeiten bieten Sie Ihren Gästen, damit diese Trail Running optimal betreiben können?

Marko: Die bereits genannten Strecken führen unsere Läufer in die schönsten Gebiete von Kitzbühel und Umgebung: Zum Beispiel zum wunderbaren Schwarzsee. Oder in das Naturjuwel Bichlach, ein hervorragendes Trailrunninggebiet, das wellenartig verläuft. Dort trainiert man in erster Linie auf einem Moorboden, dessen weicher Untergrund ideal zum Laufen ist. Unter anderem haben wir auch Strecken ausgearbeitet, welche ein Höhentraining zulassen, zum Beispiel am Hahnenkamm. Unser viel gelobtes Lauf-Booklet „Kitz Running“ ist überall in Kitzbühel gratis erhältlich. Es informiert Einheimische wie Gäste über das Streckennetz und die Startpunkte, sowie über Höhendifferenzen und Schwierigkeitsgrade der Touren.

Frage: Wie nehmen die Gäste das Angebot an?

Marko: Die Strecken sind hoch frequentiert. Von Trailrunnern genauso wie von Nordic Walkern. Einheimische laufen genauso ihre Runden wie unsere Gäste. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden!

Frage: Können Sie auch durch Trail Running verursachte negative Konsequenzen für die Umwelt feststellen?

Marko: In Kitzbühel wurden keine Wege neu angelegt, stattdessen haben wir die schönsten bereits existierenden Wege mit einheimischen Experten „gescoutet“ und markiert. Somit gibt es keinerlei negative Konsequenzen für die Umwelt.

Frage: Was ist Ihrer Meinung nach der Grund, dass sich der sogenannte „Aktivurlaub“ immer größerer Beliebtheit erfreut?

Marko: Immer mehr Gäste wollen ihren Urlaub aktiv verbringen, sich in Ruhe in der Natur entspannen, die „Freiheit“ genießen und die leeren Energiespeicher wieder füllen.