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"Jeder hat seine eigene Competition"

Salomon: Was verstehst du unter Trail Running?

Daniel Niederreiter: Bei mir ist Trail Running vor allem Naturerlebnis und macht bei jedem Wetter Spaß. Das schöne ist auch, dass intensive Kraftausdauerläufe schnell vergehen, weil man meistens damit beschäftigt ist, aufzupassen, dass man nicht gleich über die nächste Wurzelpassage oder den nächsten Stein stolpert. Somit vergisst man, wie anstrengend eine Einheit im Moment gerade ist!

Das schönste am Trail Running ist aber auch, dass - unabhängig von der Laufgeschwindigkeit - jeder seinen Spaß und seine eigene Competition hat. Manchmal ist es sogar ein Vorteil langsamer zu laufen, dass man mehr Eindrücke von der bei uns so schönen Landschaft mitnehmen kann

Salomon: Was macht für dich die Faszination Trail Running aus?

Niederreiter: Wie schon vorher gesagt freu ich mich auf jede Trail Running Einheit zwecks Naturerlebnis und Abwechslung. Dagegen freue ich mich nicht immer auf die Asphalteinheiten, die natürlich aus Trainingsgründen auch manchmal nicht fehlen dürfen. Wobei ich sagen muss, dass die Asphalteinheiten nicht einmal mehr die Hälfte bei mir ausmachen, weil ich der Überzeugung bin, dass Training nur dann was bringt, wenn  es auch Spaß macht.

Salomon: Warum bevorzugst du Trail Running dem Asphaltlaufen?

Niederreiter: Das Schöne beim Trail Running ist, dass man den ganzen Körper, also auch den Kopf zwecks Konzentration, im Einsatz hat. Beim klassischen Laufen auf Asphalt bin ich schon oft nach Hause gekommen und habe das Laufen nicht mal realisiert; d.h. ich war mit meinen Gedanken ganz wo anders, weil ich mich nicht aufs Laufen konzentriert habe. Dies kann natürlich auch mal ein Vorteil sein nach einem anstrengenden Arbeitstag, wenn man einfach nur abschalten möchte. Beim Trail Running kann es schon mal passieren, dass man schnell stolpert oder sich verletzt, wenn man zu viel über andere Sachen, den Beruf oder andere Stressfaktoren nachdenkt. Deshalb: Beim Trail Running immer konzentriert sein und einfach nur das Naturerlebnis genießen

Salomon: Wie siehst du die Zukunft des Trail Running?

Niederreiter: Trail Running wird immer mehr an Beliebtheit gewinnen, weil sich  die Menschen immer mehr Druck im Berufsleben machen und auch bekommen und dann einfach nur mal kurz für sich sein wollen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen, sowohl psychisch, als auch physisch, wenn man z.B. den ganzen Tag im Büro sitzt oder den ganzen Tag steht oder im Auto sitzt. Laufen ist einfach das natürlichste Bewegungsmuster, das muskuläre Disbalancen wieder ins Gleichgewicht bringt.

Salomon: Wie hast du dich auf die Saison vorbereitet und wie sieht dein Training aus?

Niederreiter: Nachdem mein Hauptaugenmerk auf dem Triathlon liegt, habe ich im Herbst mit dem Trainingsaufbau für 2012 begonnen. Im Winter liegt mein Fokus vor allem auf dem Langlaufen, weil man mit dieser Sportart auch den ganzen Körper trainiert und eine super Basis für Schwimmen, Radfahren und Laufen legt. Kann ich wirklich nur jedem empfehlen, auch für reine Läufer super, weil man auch mal etwas für den Oberkörper und die Rumpfstabilisation macht. Momentan trainiere ich ca. 30h pro Woche, was neben einem Fulltimejob nicht wenig ist. Zum Glück habe ich einen sehr flexiblen Arbeitgeber, der mir das Ganze ein bisschen erleichtert. Ich trainiere wöchentlich ca. 6 Std schwimmen, ca. 10 beim Laufen (davon mindestens 5h im Gelände oder am Berg) und dann kommen noch ca. 14h am Rennrad dazu.

Salomon: Wie sehen deine Ziele für die bevorstehende Laufsaison aus?

Niederreiter: Mein Hauptbewerb dieses Jahr ist der Ironman in Klagenfurt am 1.Juli. Vor 2 Jahren war ich Gesamt-Achter und zweitbester Österreicher, letztes Jahr habe ich pausiert. In diesem Jahr  würde ich dieses Ergebnis natürlich gerne verbessern. Nach dem Ironman mach ich dann einige Läufe und hoffe natürlich bei dem ein oder anderen Lauf ganz vorne dabei zu sein.

Salomon: Welches Rennen der Salomon Running Tour liegt dir am meisten?

Niederreiter: Achenseelauf

Salomon: Wo liegt deine Lieblingslaufstrecke in Österreich?

Niederreiter: Es gibt so viel, vor allem im Salzkammergut. Wo ich am öftesten anzutreffen bin, ist rund um den Fuschlsee und danach einen Sprung in den See als Belohnung.

Salomon: Welcher Salomon Schuh ist dein Favorit und warum?

Niederreiter: Das wechselt ständig, aber momentan ist es der XT Wings S-Lab Softground, weil ich momentan in sehr großem Umfang trainiere und er mir im extremen Gelände die nötige Sicherheit gibt.

Salomon: Was waren deine größten Erfolge bisher?

Niederreiter: Einige Top Ten Ergebnisse weltweit bei Ironmanveranstaltungen. Letztes Jahr bin ich Amateur-Europa- und Weltmeister im Triathlon geworden. Und heuer hoffentlich Top.5 beim Ironman Austria.